Seit November 2016 läuft die Science Fiction Serie „Humans“ im Free-TV. Menschenähnliche Roboter sind Teil der Gesellschaft und unterstützen uns Menschen bei alltäglichen Aufgaben. Mitreißend zeigen Regisseur und Darsteller eine schockierende Entwicklung auf, die gar nicht mal so abwegig erscheint: Roboter entwickeln ein Eigenleben! Fernab von typischen Klischees wird kritisch von allen Seiten reflektiert, es werden mögliche Ängste der Zuschauer aufgegriffen und Chancen für ein Zusammenleben von Mensch und Maschine dargestellt.
Worum geht es?
In der britischen SciFi Serie „Humans“ wird in einer parallelen Gegenwart der Alltag einer Familie beleuchtet: Die Hawkins schaffen sich, wie es schon viele andere Menschen in dieser Gesellschaft getan haben, einen Roboter an. Dieser sogenannte Synth (vom Begriff Sythetic) soll im Haushalt helfen, sich um die Kinder kümmern, lästige Arbeit übernehmen und zur Unterhaltung der Erwachsenen beitragen. Optisch den Menschen ganz ähnlich, besitzen diese Roboter zudem eine ausgeprägte künstliche Intelligenz. In der Theorie wirkt dieses Konzept durchaus clever, doch was passiert, wenn im Synth-System plötzlich ein Fehler auftritt, der dafür sorgt, dass die Roboter ein Eigenleben entwickeln und in ihrem Handeln unberechenbar werden? Mehrere Handlungsstränge nehmen den Zuschauer mit auf eine packende Reise: Der junge Roboter Anita, der bei den Hawkins eingezogen ist und nach und nach zu einem echten Familienmitglied wird, entwickelt aufgrund eines Defekts ein eigenes Bewusstsein und hinterfragt Grundsätzliches. Sie verspürt mutterähnliche Gefühle für die Kinder der Familie, widerspricht den Erwachsenen, empfindet Emotionen und fällt Entscheidungen, die folgenschwer für die Menschen, Politik und Synths sein werden.
Ethische Fragen und kontroverse Diskussionen
Die Serie spricht ein Thema an, das immer wieder in Filmen, Büchern oder Spielen angesprochen wird: Das Zusammenleben von Mensch und Maschine. Der technische Fortschritt ist in der heutigen Zeit immer greifbarer, Innovationen reihen sich aneinander und schaffen nie zuvor dagewesene Möglichkeiten. Roboter mit künstlicher Intelligenz unterstützen bei unangenehmen Aufgaben und schaffen mehr Freizeit für uns Menschen, werden aber geleichzeitig auch als Konkurrent für den eigenen Arbeitsplatz gesehen. Wie viel menschliche Tätigkeit wird künftig noch gebraucht, wenn Maschinen nahezu fehlerfrei die gleiche Aufgabe in kürzerer Zeit zu weniger Kosten erledigen?
Aber auch rechtliche Fragen werden angesprochen: Sind Synths als Sache oder menschliches Wesen zu sehen? Sind sie etwa mündige Personen und haben Rechte wie wir? Denn schließlich besitzen sie nach technischem Defekt nun eine eigene Meinung und Persönlichkeit. Ist es wohl erlaubt, mit einem Roboter eine Beziehung einzugehen und kann schon von Fremdgehen gesprochen werden, wenn mit einem Synth geschlafen wird? Auch die Frage nach Mord schwingt mit. So stellt sich dem Zuschauer die Frage, ob ein willkürliches Abschalten und Zerstören der Roboter Unrecht ist.
Eine Revolution von rebellischen Synths steht einer unwissenden Bevölkerung und aggressiven Regierung gegenüber, die aufmüpfige Roboter beseitigen will. Und dann gibt es noch die Familie Hawkins, die zerrissen ist zwischen Gefühlen für ihren Roboter Anita, der Angst vor Kontrollverlust und Bedrohung durch die Regierung.
Serienempfehlung
Für Fans von Science Fiction und kontroversen Themen ist diese Serie wirklich ein „Must-see“! Besonders die Charaktere wachsen dem Zuschauer immer mehr ans Herz, was die Serie zu einem regelrechten Suchtfaktor macht und auf liebenswerte Art zum Weiterschauen animiert. Actiongeladene, romantische, spannende und unvorhergesehene Szenen sorgen für viel Abwechslung und lassen die Serie zu einem kurzweiligen Sehvergnügen werden.
Schaut euch unbedingt den folgenden Trailer an, ihr werdet sicherlich nicht enttäuscht sein!
Louisa Kottmann
Photo Credit: Nick Wall/Kudos/CH4/AMC