Die neue Museumsausstellung in Bremen. „Der Schlaf ist doch die köstlichste Erfindung“, tat einst schon Heinrich Heine kund. Viele Menschen sehen das ähnlich und zählen den Schlaf zu der schönsten Beschäftigung überhaupt.
Die Sonderausstellung
Es gibt Tage, an denen man aufwacht und sich schon wieder auf’s Einschlafen freut. Selbst die Medizin bekräftigt immer wieder, dass der Schlaf unheimlich wichtig für den Menschen ist und so liest man laufend in vielen Zeitschriften darüber, wie man seinen Schlaf verbessern kann und was gegen Schlafstörungen hilft. Doch nicht nur heutzutage und nicht nur in der Medizin ist das Thema Schlaf so präsent. Auch in der Kunst beschäftigen sich seit jeher viele Künstlerinnen und Künstler mit diesem unbewussten Zustand, der viele Geheimnisse und Rätsel birgt.
Das Paula Modersohn-Becker Museum in der Böttcherstraße in Bremen hat es sich als eine der ersten Institutionen in Deutschland zur Aufgabe gemacht, eine Sonderausstellung zu diesem Thema zu realisieren. Das Augenmerk ist nicht auf einen bestimmten Künstler oder eine bestimmte Epoche gelegt. Im Gegenteil: In “Schlaf. Eine produktive Zeitverschwendung” werden 70 Werke von 50 verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern gezeigt, die sich in mehreren Themenräumen dem Schlaf auf ganz unterschiedliche Weise nähern. Ob nun aus der Perspektive des privaten Schlafs, durch die in Werken von Johannes Hüppi sowie Andy Warhol friedlich schlummernde Personen gezeigt werden oder des öffentlichen Schlafs, durch die man Menschen wie bei einer Fotografie von Henri Cartier-Bresson sogar schlafend bei ihrer Arbeit sieht. Heiß her geht es beim erotischen Schlaf: viel nackte Haut und extravagante Schlafposen sind dort in Werken von William Copley oder Félix Vallotton zu sehen. Der märchenhafte Schlaf mit Bildnissen von Dornröschen und das Selbstbildnis im Schlaf, in dem Künstler in einem Selbstversuch den Schlaf für sich erforschen möchten, sind weitere Themenräume der Ausstellung.
Vom klassischen Gemälde über die Fotografie bis zur Lichtinstallation ist alles dabei und es sollte jeder Geschmack getroffen werden. Mit einem ermäßigten Eintritt von 6 Euro (oder dem regulären Eintritt von 9 Euro) kann man sich die Sonderausstellung bis zum 4. Februar 2018 ansehen. Ein Besuch lohnt sich und trägt gewiss dazu bei, sich der Schönheit des Schlafes noch bewusster zu werden.
Johanna Aschenbrenner
Titelbild: : Félix Vallotton, Nu à l’écharpe verte, 1914, Musée des beaux-arts La Chaux-deFonds, Foto: Pierre Bohrer