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#leavenoonebehind – Ein Aufruf zu grenzenloser Solidarität

31. Mai 2020

Im Zuge der Corona-Pandemie wird uns geraten: „Bleibt Zuhause, haltet Abstand, wascht euch die Hände!“. Doch wie ergeht es Menschen, die kein Zuhause haben und stattdessen in maßlos überfüllten Geflüchteten-Lagern festsitzen?

„Lasst niemanden zurück!“

Der Hashtag entstand aus einem Aufruf der Seebrücke. Das ist eine internationalen Bewegung, die von verschiedenen Bündnissen und Akteur*innen der Zivilgesellschaft getragen wird und im Juni 2018 gegründet worden ist. Sie setzen sich für Menschen auf der Flucht ein und fordern die deutsche, wie auch die europäische Politik auf, sichere Fluchtwege, eine Entkriminalisierung der Seenotrettung und eine menschenwürdige Aufnahme der Geflüchteten zu gewährleisten.

Die Aktion #leavenoonebehind soll nun auf die Zustände in den Geflüchteten-Lagern an den EU-Außengrenzen aufmerksam machen. Das zurzeit größte dieser Lager befindet sich in Moria, auf der griechischen Insel Lesbos. Dort sind zurzeit etwa 20.000 Menschen in einem Camp untergebracht, dass ursprünglich auf 3.000 Menschen ausgelegt war. Abstand zueinander zu halten, um eine Ausbreitung der COVID-19 Pandemie im Camp zu verhindern ist unter diesen Umständen unmöglich. Außerdem herrschen Armut, Hunger und katastrophale hygienische Bedingungen. Eine so oft geforderte Evakuierung der Lager wird weiterhin nicht umgesetzt, stattdessen warten Politiker auf eine europäische Lösung.

Files from Moria ist eine Internetseite, auf der Videoclips aus dem Camp in Moria gesammelt veröffentlicht werden. Damit ermöglicht die Initiatorin Juno Meinecke einen Einblick in die Realität vor Ort, denn Journalist*innen dürfen aufgrund der Beschränkungen durch das Coronavirus das Gelände schon lange nicht mehr betreten.

Die Kampagne

Die Seebrücke fordert mit dem Hashtag #leavenoonebehind die Bundesregierung auf, die Menschen aus den überfüllten Lagern an der EU-Außengrenze sofort zu evakuieren. Sie sollen in aufnahmebereiten Ländern und Kommunen untergebracht werden. Außerdem soll ihnen der Zugang zu medizinischer Versorgung ermöglicht werden.

Damit einher geht auch die Forderung der bedingungslosen Wahrung der Menschenrechte und die Wiederherstellung von Schutz und Asylverfahren in der Europäischen Union. Denn aufgrund der Corona-Pandemie sind die EU-Außengrenzen bis auf weiteres geschlossen, es gibt also keine Möglichkeit für Menschen auf der Flucht diese Grenzen zu passieren.

An die Bevölkerung besteht der Appell sich mit kreativen Protestformen und Aktionen der Kampagne anzuschließen, Solidarität zu zeigen und die Regierung unter Handlungsdruck zu setzen, um der humanitären Katastrophe ein Ende zu setzen.

Aktionen

Gerade in Zeiten von Corona, in denen Versammlungen und damit auch Demonstrationen untersagt sind, finden die meisten Aktionen über das World Wide Web statt. Beispielsweise die Online-Demonstation auf der Plattform Youtube, die ebenfalls von der Seebrücke veranstaltet wurde. Dazu wurden viele Musik- und Redebeiträge, Fotos von #leavenoonebehind-Transparenten und sogar Videonachrichten aus Lesbos eingeschickt und in einem zweistündigen Live- Stream präsentiert.

Außerdem haben sich einige Künstler*innen, Musiker*innen, Blogger*innen und Schriftsteller*innen auf Start Next zusammengetan. Sie stellen ihren Merch und andere kleine Kunstwerke, die für die Aktion entstanden sind, dort zum Verkauf. Alle Erlöse gehen zu drei gleichen Teilen an die Kampagnenarbeit der Seebrücke, an die Unterstützung Geflüchteter auf Lesbos und an die Rechtsberatung an der griechisch-türkischen Grenze. Dabei wurden bisher 97.196 Euro (Stand 14.05.2020) eingenommen.

Um den Hashtag und die Message die dahinter steht im öffentlichen Raum möglichst weit zu verbreiten und sichtbar werden zu lassen, gibt es neben etlichen Transparenten an Häusern auch Grafitti-Aktionen, wie diese hier von One United Power.

Schutzmasken mit Statement

Und falls ihr noch eine Schutzmaske braucht, die in Bremen seit dem 27.04.2020 in Teilen des öffentlichen Raumes verpflichtend getragen werden müssen, schaut doch mal bei Goldeimer vorbei. Dort werden momentan Behelfsmasken mit dem Aufdruck #leavenoonebehind vertrieben. Die Erlöse aus dem Verkauf gehen an Corona-Nothilfefonds und Welthungerhilfe-Organisationen.

Ebenfalls mit dem Hashtag designte Masken findet ihr auch auf Instagram. Um diese #leavenoonebehind-Maske zu bekommen, spendet ihr einfach einen beliebigen Betrag an Organisationen wie Sea-Watch, Mission Lifeline oder die Seebrücke. Den Spenden-Beleg sendet ihr an die Initiatoren und bekommt dann für 1,50 Euro Versand und Materialkosten eine Maske zugeschickt.

Aktionsideen, mit denen du dich selbst engagieren kannst findest du hier.

Diese Bilder zeigen #leavenoonebehind-Transparente an Häuserwänden in meiner Nachbarschaft:

von Ronia Reichel

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#leavenoonebehindCamp MoriaCoronaPandemieSeebrückeSolidarität
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Corona  / Dossier

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