In den letzten Wochen wurde viel darüber diskutiert, welche Bürden uns die Corona-Krise auferlegt. Doch was ist mit dem besten Freund des Menschen? Wie geht es Hunden und Co in den Tierheimen und wie geht es jenen, die sie in dieser schwierigen Zeit versorgen?
Tierheime haben es auch außerhalb der Corona-Zeit nicht gerade leicht. Oft ist gerade die finanzielle Knappheit präsent. Nun, mit Covid-19, hat sich das noch verschärft. Da die Tiervermittlung nahezu zum Stillstand gekommen ist, haben viele Tierheime keine Einnahmen mehr. Da trotzdem neue Tiere in Tierheimen abgegeben werden, werden es immer mehr Tiere. Die Kosten steigen also.
Geben Menschen ihre Fellnasen durch Corona ab?
In sozialen Netzwerken war der Aufschrei zunächst groß. So wurde behauptet, dass durch die Angst einer Infektion mit dem Corona Virus durch das geliebte Haustier, vermehrt Tiere abgegeben werden. Dies entspricht nach mehreren Berichten aber nicht der Realität.
Tiere suchen ein langfristiges Zuhause
Doch auch vor dem Gegenteil haben Tierheime Angst. So kann es natürlich auch dazu kommen, dass viele Menschen in der jetzigen Zeit ein Tier zu sich nehmen möchten. Erstmal ist dies durchaus positiv, so ist es doch Ziel eines jenen Tierheims seine Schützlinge in liebevolle Hände zu bringen. Die Angst besteht in folgendem: Wie prüfen, dass die Tiere nach der Corona-Krise nicht erneut in den Tierheimen landen.
Viele haben gerade durch die Pandemie viel freie Zeit, die sie zuhause verbringen. Da kommt der Gedanke ein kleines Fellknäul zu sich zu nehmen schnell. Doch was passiert, wenn der „Lockdown“ vorbei ist und die Leute wieder ihren normalen Beschäftigungen nachgehen? Schnell könnte der neue Vierbeiner zur Last werden und wieder im Tierheim landen. Dies ist natürlich nicht der Sinn der Tiervermittlung.
Adieu freiwillige Mitarbeiter und Spendenfeste
Zudem brechen viele freiwillige Helfer, wie zum Beispiel Menschen, die Hunde ausführen, weg. Es gibt also mehr Arbeit für die jetzt schon unterbezahlten Mitarbeiter in den Tierheimen. Wie sollen diese entlohnt werden, wenn jegliche Einnahmen fehlen?
Sämtliche Spendenfeste sind weggebrochen. Gerade zur Osterzeit gibt es sonst viele Veranstaltungen, die Gelder einbringen sollen, um die Versorgung der Tiere zu gewährleisten. Nun, in der Zeit von Corona, bitten Tierheime über soziale Netzwerke wie Facebook um Hilfe.
Tierschutz im Ausland
Auch der Tierschutz außerhalb Deutschlands hat zur Zeit erhebliche Probleme. Gerade Tiere aus dem Ausland können zur Zeit nicht einreisen. So füllen sich auch dort die Tierheime weiter. Dazu kommt die Angst, dass die Adoption doch nicht gelingt. Viele haben nicht die Geduld zu warten und suchen sich dann ein anderes Tier aus. So startet ein Tierheim aus Griechenland einen Aufruf unter dem Thema „Wir warten“. Ziel ist es, die Familien dazu zu bewegen, dass sie auf ihr Adoptionstier warten. So werden Bilder von leeren Körbchen gepostet und Schilder geschrieben. Auch außergewöhnlichere Tiere und Organisationen im Ausland sind von der Pandemie betroffen. Wie zum Beispiel der „Libearty“ Bärenpark in Rumänien, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Bären aus schlimmen Verhältnissen zu retten. Ihnen kann man helfen, indem man zum Beispiel eine virtuelle Eintrittskarte kauft.
Was kann ich tun, um zu helfen?
Wie bei vielen Dingen während der Corona-Krise, ist auch hier die Solidarität und die Vernunft der Menschen gefragt. Dazu zählt zum Beispiel die örtlichen Tierheime durch Spenden zu unterstützen. Wer kein Geld überweisen mag, der hat auch die Möglichkeit Sachspenden abzugeben.
Ansonsten gilt wie sonst auch: bleibt vernünftig. Schafft euch ein Tier nicht aus einer Laune heraus an. Überlegt vorher gut, ob ihr auch die nächsten 10 Jahre eure Fellnase versorgen könnt. Irgendwann ist auch diese Pandemie vorbei- sorgt dafür, dass euer Tier dann nicht wieder im Tierheim landet, sondern dass es einen festen Platz in eurem Leben bekommt.
von Annika Hinke