Der Wunsch einer erfolgreichen Musikkarriere wird heutzutage besonders bei der jüngeren Generation immer beliebter. Immer häufiger landen neue Newcomer:innen aus den verschiedensten Genres auf der Bildfläche. Doch der Weg vom Newcomer:in bis zum Dasein als internationale:r Artist:in ist alles andere als leicht.
Der Newcomer-Künstler Vinco steht noch relativ am Anfang seiner Karriere, jedoch könnte er schon bald zur neuen Generation des R&B’s gehören. Der 24 Jahre alte Hamburger vereint Soul, R&B und Alternative in einem Sound. Im Interview mit Krosse berichtet der Artist unter anderem über die Herausforderungen und Erfahrungen als Newcomer, welcher das Ziel des internationalen Erfolgs anstrebt.
Krosse: Hallo Vinco, magst du dich einmal vorstellen und uns erzählen, wie du zur Musik gekommen bist?
Vinco: Hallo, schönen guten Tag, ich freue mich, hier zu sein. Ich bin Vinco und ich mache Musik: sowohl freizeitlich als auch professionell. Ich bin schon ein Musikfan seit ich klein bin, also mache ich eigentlich auch schon immer irgendwie Musik. Ich habe sehr früh schon angefangen, selbst R’n’B, Hiphop und Soul zu hören und dann habe ich angefangen, mir aus den verschiedenen Genres selbst etwas zusammen zu setzen, woraus ich dann mein eigenes Ding gemacht habe. Im Juni 2020 habe ich dann aber richtig mit meiner eigenen Musik angefangen, weil ich in dem Zeitraum meinen ersten Song aufgenommen und produziert habe.
Deine aktuellste Single heißt Sometimes. Kannst du uns ein bisschen davon erzählen? Worum geht es in der Single?
Ich bin ein Mensch, der nicht nach einem Motiv oder nach einem Muster vorangeht, wenn er Musik macht. Sprich, ich setze mich nicht ran und sage: „Okay, heute mache ich genau den und den Song“, sondern bei mir kommt es eher darauf an, wie ich mich in dem Moment fühle. Ich bin keiner, der sich nach einem konkreten Plan richtet, sondern einfach Stück für Stück arbeitet. Bei meinem Song war es eigentlich genau so. Sometimes besteht aus einer Mischung aus meinen eigenen Erfahrungen und einer Art Stilistik. Als wäre ich ein Filmregisseur, kreiere ich im Prozess Stück für Stück meine Singles – mit immer wieder neuen Veränderungen. So in etwa ist dann auch Sometimes entstanden.
Welcher Prozess gefällt dir beim Erstellen einer Single am meisten?
Was mir am besten gefällt, ist auf jeden Fall der erste Teil – sprich, einen neuen Beat herauszusuchen, weil da die Idee noch frisch ist. Das heißt, ich habe noch so viele Optionen, in welche Richtung der Song gehen kann und das ist einfach ein tolles Gefühl von Freiheit, besonders wenn man sich zum ersten Mal an einen neuen Beat oder einen neuen Song ran setzt. Dieses Wissen, etwas Neues zu kreieren, bereitet mir die größte Freude. Was mir auch noch gefällt, sind die Feinschliffe eines Songs, wenn er schon so gut wie fertig ist. Wenn man den Song dem Producer schickt und der ihn dann am Ende noch mastered, also die Lautstärke perfekt einstellt – zum Beispiel für Spotify oder ähnliche Streaming-Plattformen.
Hast du bereits gewisse Herausforderungen oder Schwierigkeiten als Independent-Artist bzw. als Newcomer erlebt?
Die Lust, Musik zu machen, ist immer der Start. Aber vom Start aus wird es auch immer schwerer. Heißt, man braucht sehr viel Geduld, ein Projekt zu Ende zu bringen. Als Independent-Artist ist es aus Ressourcenmangel deshalb manchmal schwer, Projekte zu Ende zu bringen. Man befindet sich theoretisch durchgehend im Kampf gegen sich selbst, weil man selbst sein einziger Kritiker ist – was nicht immer easy ist. Der Prozess ist teilweise sehr schwer und ich finde, das sollte auf jeden Fall nicht unterschätzt werden. Musik aufzunehmen, stellt man sich oft sehr leicht vor. Aber da verbirgt sich noch sehr viel mehr dahinter, wie beispielswese auch die ganzen Effekte und Programme, die du zum Aufnehmen brauchst. Ich habe mir daher viele Sachen, wie auch das Produzieren, selbst beigebracht – zum Beispiel durch YouTube Videos oder durchs simples Ausprobieren. Aber auch da war immer die Schwierigkeit, dass ich keine helfende Hand, wie beispielsweise einen anderen Producer, der mir hätte zeigen können, wie ich korrekt aufnehme oder Vocals erstelle, hatte. Aber ja, nach einer Menge Geduld und nach langem Ausprobieren hat es dann irgendwann für mich geklappt. Natürlich geht es immer besser, aber ich bin gerade an einen Punkt, wo ich zufrieden bin.
Mit welchen Artist:innen würdest du gerne in der Zukunft mal zusammenarbeiten?
Das ist eine sehr gute Frage. Wenn ich mich jetzt entscheiden müsste, wäre vielleicht Jack Harlow jemand auf meiner Liste. Jack Harlow macht auch Rapmusik/Hiphop und ich finde, wenn sich Künstler aus verschiedenen Genres zusammentun, kann daraus oft etwas Neues und Schönes entstehen. Aber ich sehe mich eigentlich mit allen Genres und Künstlern kooperieren. Sprich, wenn ich jetzt einen Künstler hören würde, der für meinen Geschmack sehr gute Musik macht, dann bin ich offen und auch bereit, mit diesem Künstler zusammen zu arbeiten. Es kommt mir bei einem Feature gar nicht auf deren „Namen“ an, sondern einfach auf die Musik, die diese Person produziert.
Arbeitest du denn momentan an einem neuen Projekt? Und falls ja, wann kann man damit rechnen?
Das klingt vielleicht absurd, aber als Musiker arbeitet man immer. Natürlich habe ich keine geregelten Arbeitszeiten, sondern teile mir diese selbst ein. Aber Musik entsteht ja aus meinen Gedanken, meinen Gefühlen und aus meiner Inspiration. Deswegen ist mein Kopf auch ständig an und dadurch sind meine Gedanken bei allem, was ich im Alltag erlebe, auch gleichzeitig durchgehend für die Musik an. So sammle ich meine Inspiration und Ideen. Deswegen arbeite ich theoretisch immer an etwas, nur oft unterbewusst. Zurück zu deiner Frage: Leider sind zwei Songs, die in Produktion waren, wegen eines Fehlers meinerseits gelöscht worden. Aber das hält mich nicht auf, sondern hat mich ehrlich gesagt noch mehr motiviert, neue Musik zu machen bzw. einen neuen Song herauszubringen. Mit neuer Musik könnt ihr hoffentlich noch diesen Sommer rechnen – zwischen Juli und September.
Was würdest du denn zukünftigen Newcomer:innen oder jüngeren Künstler:innen, die den gleichen Weg einschlagen wollen wie du, mit auf den Weg geben?
Ich bin selbst immer noch sehr jung und bin selbst immer noch auf meinem eigenen Weg. Aber was ich jungen Newcomern mitgeben würde, ist Folgendes: Macht immer euer eigenes Ding. Sich inspirieren zu lassen ist immer gut und auch sehr wichtig für den eigenen Prozess. Aber wirklich, macht am Ende das, was ihr für richtig haltet. Wir haben das Glück, dass jeder Mensch auf dieser Welt einzigartig ist. Deshalb versucht unbedingt das, was ihr selbst seid und vertretet, in eurer Musik auf eure eigene Art und Weise wiederzugeben. Außerdem sollte man viel Geduld haben und nicht aufhören, nur weil man denkt, okay, das wird nichts. Und bitte geht nicht nach Trends. Macht nicht nur Musik, weil diese gerade bei Spotify beliebt ist oder weil gerade jeder Zweite versucht, Musik zu machen. Macht einfach das, was ihr selbst hören und zeigen wollt!
Das klingt sehr vielversprechend und wir freuen uns, bald mehr von dir zu hören. Vielen Dank für das Interview!
Vincos aktuelle Single „Sometimes“ könnt ihr jetzt auf allen gängigen Streaming-Diensten (Spotify, Apple Music & Co.) hören.
Von Jana Lutze