Zu Beginn des Studiums kommt in der Einführungswoche prinzipiell jede:r mit dem StugA in Kontakt und die Bezeichnung begegnet einem des Öfteren auch während des Studiums. Aber was genau ist eigentlich der StugA und wofür ist dieser zuständig? Krosse klärt alle wichtigen Fragen rund um die studentische Vertretung auf Fächerebene.
Was ist ein StugA?
Fangen wir erstmal bei dem Begriff an. Was bedeutet StugA überhaupt? Im Bremischen wird diese Abkürzung für Studiengangsausschuss verwendet, an anderen Universitäten ist diese Organisation auch einfach als Fachschaft bekannt.
In den zwölf Fachbereichen an der Universität Bremen gibt es insgesamt 43 Stugen, die für ihren jeweiligen Fachbereich wichtige Aufgaben übernehmen. Dazu gehören neben der Planung und Durchführung verschiedener Veranstaltungen auch die Gremienarbeit und die Vermittlung zwischen Studierenden und Dozierenden. Auch bei Wünschen und Fragen zum Studienablauf sowie Problemen während des Studiums ist der StugA der erste Ansprechpartner und Anlaufstelle für alle Studierenden. Aber wer steckt überhaupt dahinter?
Kai und Justus, beide im siebten Semester und seit mittlerweile fast drei Jahren aktive Mitglieder des StugA MAC, eine Abkürzung für Media and Communication/Culture, geben konkrete Einblicke in ihre Arbeit. Gemeinsam mit aktuell vierzehn weiteren Mitglieder:innen betreuen sie für den Fachbereich 9 Kulturwissenschaften die drei Studiengänge Bachelor Kommunikations- und Medienwissenschaft, Master Digital Media and Society sowie Master Medienkultur und Globalisierung.
Motivation und Spaß an der Arbeit
Startschuss war die Unterstützung des damaligen StugAs bei der Organisation der Orientierungswoche, kurz O-Woche für das Wintersemester 2020/2021. Angespornt waren Justus und Kai in zweierlei Hinsicht: nochmal eine coole O-Woche mitmachen und gleichzeitig den neuen Studierenden einen genauso tollen Studieneinstieg ermöglichen. Mit viel Motivation im Gepäck haben sie gemeinsam mit ihrer Freundesgruppe dabei auch von Anfang an mehr gemacht, als sie eigentlich ursprünglich vorhatten. „Wir sind dann so reingerutscht und haben uns ein bisschen Learning by Doing das ‚Stugieren‘ angeeignet“, berichtet Kai. Aber was für Aufgaben kommen da überhaupt so auf einen zu?
Der StugA ist multitaskingfähig
Als Ansprechpartner:innen der Studierenden müssen Anfragen und Anliegen bearbeitet und beantwortet werden. Teilweise werden dafür Gespräche mit Dozent:innen und der Verwaltung geführt, um Interessen und Anregungen an der Universität durchzusetzen.
Kai erzählt, dass sich der StugA MAC aktuell mit dem Thema Neurodiversität auseinandersetzt. Damit möchten sie erreichen, dass die natürliche Variation des menschlichen Gehirns, zu denen unter anderem Störungen wie ADHS oder Autismus gehören, in der Universität stärker in den Fokus gerückt wird und betroffene Studierende nachhaltig in ihrem Studium und Lernen unterstützt werden. Bei so einem umfassenden Thema ist es definitiv von Bedeutung, einen StugA zu haben, „denn wie möchte man als einzelne Person so ein Thema angehen?“, unterstreicht Kai.
Zu den universitär organisatorischen Aufgaben kommt die Gestaltung des kulturellen Lebens hinzu: Veranstaltungen werden geplant und durchgeführt, die das Vernetzen und Kennenlernen der Studierenden untereinander fördern sollen. Angefangen bei der O-Woche zu Beginn des Studiums über die Sommerparty, ein „Get-together am Unisee“ und die Weihnachtsfeier. Ziel ist es, mindestens eine dieser nicht so formell universitären Aktivitäten pro Semester anzubieten. Der Spaßfaktor hat in dieser lockeren Atmosphäre, so Justus, ganz klar oberste Priorität: „Wir wollen einfach außerhalb der Universität eine Plattform oder Möglichkeit bieten, dass sich Studierende des gleichen Fachs auch verschiedener Semester vernetzen und kennenlernen können und damit auch ein bisschen mehr Spaß ins Studium bringen“.
Gremien, Partys und Finanzen
Als Interessensvertretung der Studierenden kommt dann schließlich auch noch die Gremienarbeit hinzu. Es gibt eine ganze Reihe an Kommissionen und immer, wenn es um Fragen geht, die Student:innen oder ihren Alltag betreffen, dann müssen auch Vertreter:innen von den Studierenden anwesend sein. Integration und Gleichberechtigung im Stimmrecht werden hierbei stets beachtet, sodass sich die StugA-Mitglieder gleichermaßen wie alle anderen Anwesenden einbringen können.
Kai berichtet, dass er aktuell in der Stugenkonferenz, kurz StuKo ist: „Das ist so ein Gremium, in dem alle Stugen vertreten sind und die kümmern sich darum, die Kooperationen der Stugen untereinander zu fördern, und zwar auch finanziell.“ Möchten zum Beispiel zwei Stugen gemeinsam eine Party veranstalten, dann reichen sie Finanzanträge bei der StuKo ein und diese werden bei den Treffen besprochen und eventuell abgesegnet.
Flexible Teamarbeit mit tollen Effekten
Wie und wo sich jedes einzelne Mitglied einbringt, ist im StugA flexibel gestaltbar. Prinzipiell macht jede:r das, worauf man so Lust hat. „Wir haben bei unserem StugA alle zwei Wochen ein Treffen, wo wir auch Aufgaben verteilen. Wir gucken einfach, was anliegt, was gemacht werden muss und dann schauen wir spontan, wer gerade wofür Zeit, Lust und Kapazitäten hat“, erklärt Justus. Beide erwähnen hierbei, dass in dieser ehrenamtlichen Teamarbeit natürlich auch gegenseitiges Vertrauen dazu gehört und die Aufgaben wirklich erledigt werden sollten. Kai fügt noch hinzu, dass es ja auch Spaß macht und nicht einfach nur so stumpfe Arbeit ist: „Man arbeitet da zusammen, kann was auf die Beine stellen und es macht richtig Spaß, wenn man merkt, dass es den Leuten dann auch gefällt. Bei einem positiven Feedback lohnt es sich auch die Stunden da reinzustecken“.
Helfende Hände werden immer gebraucht
Bis hierhin sollte deutlich geworden sein, wie wichtig Stugen an der Universität sind. Damit sie auch weiterhin existieren, braucht es ständigen Nachwuchs! Als Student:in ist logischerweise irgendwann das Studium fertig, sodass der StugA sehr davon lebt, dass immer neue Leute dazu kommen. Auch Justus und Kai vermuten, dass Richtung Ende 2023 einige ihr Studium und damit auch die Arbeit im StugA MAC beenden werden. Daher wünschen sich die beiden, dass sich noch mehr Leute dem StugA anschließen. Gerne auch Personen, die Lust hätten, sich den Chefhut aufzusetzen und die Koordination im Team mit zu übernehmen. Es bedürfe auch keiner formellen Anmeldung.
Als kleiner Nebeneffekt zeige sich die Mitgliedschaft natürlich auch sehr gut in den Bewerbungsunterlagen. Da Freiwilligenarbeit immer gerne gesehen ist, könne man möglicherweise auch mit einer Tätigkeitsbescheinigung für den StugA Pluspunkte sammeln. Natürlich dürfe man sich aber auch nur bei den Veranstaltungen, beispielsweise bei der O-Woche einbringen und diese mitorganisieren. Hier würden immer viele helfende Hände benötigt, wissen Justus und Kai.
Von Tokessa Heyer
Interessent:innen können sich über Instagram (stugamac) oder per Mail (stugamac@uni-bremen.de) an den StugA wenden und gerne bei Treffen reinschnuppern.