Das lange Warten hat ein Ende – endlich kommt der letzte Teil der Fifty Shades of Grey Trilogie in die deutschen Kinos. Nach dem ersten Film “Geheimes Verlangen” und der Fortsetzung “Gefährliche Liebe” beginnt am 08. Februar mit Teil drei “Freed – Befreite Lust” der Anfang vom Ende der Erotiksaga. KROSSE war beim Filmstart dabei und sagt Euch, ob sich der heiß ersehnten Streifen lohnt.
Der Anfang vom Ende?
Wir erinnern uns an das erste Mal, als Christian (Jamie Dornan) und Ana (Dakota Johnson) aufeinander trafen. Sie stolpert und fällt ihm quasi in die Arme – als junge schüchterne Studentin. Sie lernen sich kennen. Am Ende des ersten Teils dann die Trennung. Im zweiten Teil folgt die Versöhnung, Verlobung und die Rollenentwicklung von Ana zu einer selbstbewussten Frau, die Christian auf seine Art lieben und zu nehmen lernt. Diese Entwicklung setzt sich im letzten Teil der Trilogie Fifty Shades of Grey fort – und es ist ein Genuss zuzusehen! Aber auch die Probleme des zweiten Teils verschleppen sich in das vermeintlich glückliche Ende der Geschichte und bringen erneut Spannung zwischen Christian und Ana. Diesmal wird es ernst, denn nun ist auch Christians Familie in Gefahr. Der offizielle Trailer zum Film verrät schon einiges: Alte Bekannte werden auf den Plan gerufen, schnelle Sportwagen, ein Brautkleid, traumhafter Urlaub im Süden und natürlich Sex. Die Erwartungen sind hoch: Kommt es zu einem emotionalen Höhepunkt mit spannendem Showdown?
Die Story
(Spoileralert)
Die letzte Szene des zweiten Teils: Wir sehen eine glückliche Partygesellschaft und das verlobte Paar Christian und Ana auf der Terrasse stehen. Über dem See ein Feuerwerk – und am Ufer steht ein vermummter Mann, der eindeutig etwas zu verbergen hat. Ende.
Im Dritten und letzten Teil der Fifty Shades of Grey Reihe wird zunächst nicht angeknüpft. Der Film eröffnet mit der Hochzeit und Dakota Johnson in einem wunderschönen Brautkleid. Für die Hochzeit nahm sich der Regisseur aber wenig Zeit und auch die Reisen während der Flitterwochen werden nur angerissen. Die Bilder reichen aber eindeutig aus, um neidisch zu werden: mit dem Fahrrad nachts durch Paris, barfuß zu zweit unter einer Jacke durch den Regen in das nächste Kaffee und sonnen am Strand mit der eigenen Yacht vor Anker. Der Traumurlaub der Greys nimmt jedoch ein abruptes Ende als sich die Sekretären von Christian meldet und von einer Brandstiftung in seinem Büro berichtet – außerdem wurden einige persönliche Daten von dem Server geladen. Noch während des Gespräches mit der Sekretärin erkennt Ana den verkleideten Mann auf dem Video der Überwachungskamera: Es ist Jack Hyde. Der Mann, der sie zuletzt in seinem Büro bedrängt hatte. Christian hatte daraufhin den SIP-Verlag gekauft und Hyde gefeuert. Grey schlägt sofort Alarm. Von da an geraten die Dinge aus der Bahn: Ana wird verfolgt, überfallen und bedroht, die Schwester von Christian wird entführt und nur Ana kann sie retten. Zu allem Überfluss hat Ana ihrem Ehemann auch noch eine schwierige Nachricht zu übermittel: Sie ist schwanger. Durch ihre Beförderung bei SIP und die Hochzeit hatte sie die Termine beim Frauenarzt immer wieder verschoben.
Inszenierung
Wieder einmal bleibt es nicht unbemerkt, dass vor allem zu Beginn des Filmes sehr durch die Szenen geprescht wird. Schade, dass die Hochzeit zu kurz kommt. Dafür widmet sich der Film vor allem den Szenen, die die emotionale Bindung zwischen den frisch Vermählten darstellen. Bei “Freed” liegt Romantik in der Luft! Die Beziehung der beiden wirkt greifbarer und lebhafter als in den ersten beiden Teilen – die Bindung ist intensiv. Und das geht auch aus den Dialogen hervor, die zwar wenig tiefschürfend, jedoch zwischen den Zeilen emotional aufgeladen sind. Um das zu verstehen, sollte man aber schon im Vorfeld die ersten beiden Teile entweder gelesen oder aber angeschaut haben. Andernfalls sind bestimmte Verhaltensmuster der Rollen nur schwer nachvollziehbar.
Ein kleines Sahnehäubchen für den Film stellt die Besetzung der Rolle von Christians Schwester dar: In “Freed” begegnen wir Rita Ora als Mia. Die Sängerin, die aktuell auch für den Song “Anywhere” aus den Charts bekannt ist, stiftete zusammen mit Liam Payne den Soundtrack zum dritten Teil der Erotik-Saga. Der ähnlich wie in den Film zuvor die Szenen perfekt untermalt und ein ums andere mal für eine wohlige Gänsehaut sorgt.
Erotik oder Emotion?
Apropos – die Sexszenen fallen dieses Mal leider eher hinten runter. Man hat fast schon das Gefühl sie wären gewaltsam vom Regisseur in das Drehbuch hineingeprügelt worden. Zwar gibt es ein paar mehr vermeintliche heiße Szenen und sowohl Christian wie auch Ana zeigen auffallend mehr Haut als in den Verfilmungen zuvor, nur leider gehen diese Szenen und Einstellungen nicht so stark unter die Haut und wirken oberflächlich. Wegen der Erotikszenen sollte man sich den Film also nicht unbedingt zu Gemüte führen.
Für den Valentinstag oder einfach aus Lust und Laune auf einen Liebesfilm lohnt sich der Streifen schon. Neben dem doch recht spannenden Verlauf sind die Hauptfiguren bedeutend liebenswerter als zuvor. Ana ist eine freche, zielstrebige und erfolgreiche Verlagsleiterin. Christian hingegen wird zusehends greifbarer und weniger unnahbar. Der Verlauf der Geschichte bringt ihn an seine Grenzen und lässt ihn menschlicher wirken. Betrunken stolpert er Abends in die Wohnung und lallt Ana an wie schön sie wäre.
Das Ende war mein persönlicher emotionaler Höhepunkt – ich möchte gar nicht viel vorwegnehmen: Der Song mit dem alles begann “Love me like you do” untermalt Anas Flashback und lässt die Geschichte des ungewöhnlichen Paars noch einmal aufleben. Danach folgt ein Sprung in die Zukunft. Soviel lässt dich sagen: Ana und Christian werden auch in Zukunft ein glückliches Paar sein.
Amelie Szameit
Bildquelle : Pixabay