Wüsten-Disko und Stoner Rock. Queens Of The Stone Age, die druckvollste Rockmaschine aus Kalifornien ist zurzeit mit ihrer Villians Tour unterwegs. Dafür machten sie auch Halt in der Sporthalle Hamburg und beendeten am 15.11.2017 ihre Tour durch Deutschland. Wie das Konzert gewesen ist, erzählt euch unser Redakteur.
BRONCHO
Als Support-Act suchten sich die Königinnen die amerikanische Indie-Rock Band BRONCHO aus. Der Abend war fest getaktet und so spielten sie pünktlich um 19:30 Uhr ihr 30minütiges Konzert. Nach ein paar technischen Problemen, die die Band gekonnt ignorierte, konnten sich die Fans doch der Musik hingeben. Allerdings schien es, dass BRONCHO nur in kleineren Kreisen bekannt war, dafür aber ihre kleine Fanbase mit Songs wie Class Historian und Stay Loose begeistern konnte.
The Evil Has Landed
Eine weitere halbe Stunde verging und die Bühne wurde in ein schwarzes Leichentuch gehüllt, durch das nur noch Silhouetten sichtbar waren. Mit einem bedrohlichen Intro und mehr als gelassenem Einlauf kamen endlich die Königinnen des Stoner Rock auf die Bühne und spielten sich mit If I Had A Tail ein. Kurz darauf schien die Menschenmasse liquide zu werden und sah schon fast wie das Meer bei Sturm aus. Gequetschte Hände, schmerzende Rippen von Ellenbogen und Füße im Gesicht waren da keine Seltenheit. Die Crowdsurfer wurden beinahe im Sekundentakt rausgeholt, aber fast jeder blieb stark und lies es über sich ergehen oder schwamm einfach mit. Die Rockmaschine kannte keine Pause und spielte eine Top Setlist. Frontman Josh Homme sprach wenig, animierte umso mehr- „We came here to dance with you“.
Nachdem sie ende August das siebte Album veröffentlicht hatten und Songs wie Domesticated Animals oder The Way You Used To Do ohnehin schon Ohrwürmer gewesen waren, überzeugte die Band und präsentierte Villians nahe zu perfekt.
Trotzdem war zwischen Drum Solo und 2-Hälsiger Gitarre Zeit für sage und schreibe einen ruhigen Song, Make It Wit Chu, was keinesfalls schlecht war.
I Want Something Good To Die For
Mit Go With The Flow beendeten die Jungs ihr Set bevor sie zum Encore wieder erschienen. Auch Josh schien von der polarisierten Masse begeistert zu sein und leitete mit „This Crowd is something good to die for“ zum vorerst letzten Song ein.
Nach einem insgesamt mehr als zwei stündigen Konzert, beendeten Queens Of The Stone Age den Abend mit ihrem Klassiker A Song For The Dead und heizten nochmal richtig ein. Wer danach keine gefühlten Knochenbrüche erlitt, hatte definitiv etwas falsch gemacht.
Es war ein gelungenes Konzert. Die beeindruckende Lichtshow und das professionelle Auftreten der Band verschafften allen Fans einen unvergesslichen Abend. Die Setlist war ein rundes Ding mit gut ausgesuchten Titeln aus jedem Album, sodass für jeden etwas dabei war. Sollten sie also mal bei euch in der Nähe spielen, lohnt sich die Investition allemal!
Adam Winiarski
Titelbild: Andreas Neumann
Beitragsbilder: KROSSE