„Hello friend, maybe I should give you a name – but that’s a slippery slope. You’re only in my head, we have to remember that.“ Mit diesen Worten entführt uns der Hacker Elliot Alderson zu Beginn der Serie in die Welt des Mr. Robot. Er lässt uns teilhaben an dem Plan, das größte multinationale Unternehmen zu hacken und so die Regeln der Finanzwelt neu zu schreiben.
Und darum geht’s
Im Mittelpunkt der Serie steht Elliot Alderson, der von Rami Malek gespielt wird und bei der Sicherheitsfirma „AllSafe Cybersecurity“ in New York arbeitet. Dort kümmert er sich um den Schutz vor Hackerangriffen gegen den mulitnationalen Konzern E.Corp. Doch schnell stellt sich heraus, dass Elliot kein 08/15 IT-Fachmann ist, sondern ein Mastermind, der in seiner Freizeit auch gerne Freunde und Bekannte hackt. Eines Tages wird die Untergrundorganisation fsociety, die an das reale Kollektiv Anonymous erinnert, auf ihn aufmerksam und ihr Anführer, Mr. Robot, fordert ihn auf, der Gruppe beizutreten und E.Corp zu Fall zu bringen. Das Unternehmen verfügt über eine große Menge digital gespeicherter Kredite vieler Menschen, sodass ein Hackerangriff die Bevölkerung von ihren Schulden befreien und das Finanzsystem zusammenbrechen würde.
Robin Hood des Hackens oder doch einfach nur ein Krimineller?
Elliot sieht sich im Gewissenskonflikt. Zum einen würde er sich gegen seinen Arbeitgeber stellen und sich strafbar machen, und zum anderen so den Tod seines Vaters rächen, der für E.Corp gearbeitet hat, dort jahrelang Giftmüll ausgesetzt war und dadurch an Leukämie erkrankte. Schließlich entscheidet sich Elliot trotz aller Bedenken dazu, fsociety in ihrem Vorhaben zu unterstützen. Im Laufe der Story wird ihm immer deutlicher bewusst, welche Auswirkungen seine Entscheidung für ihn, aber auch die Gesellschaft haben wird, wenn der Plan gelingt. Immer wieder verschwimmt die Grenze zwischen Fakt und Fiktion, da Elliot unter Persönlichkeitsstörungen leidet und mit Hilfe von Medikamenten und Drogen versucht, seine Angstzustände zu unterdrücken. Dadurch ist seine Erinnerung lückenhaft, was bei ihm selbst und dem Zuschauer oft für Verwirrung sorgt.
Nullen und Einsen fliegen über den Bildschirm?
Nicht bei Mr. Robot. Die Serie taucht tief in die Hacker Szene ein und überzeugt durch Authentizität. Alle Befehle, die auf den Computern zu sehen sind, wurden von IT-Experten und Mitarbeitern der FBI Cyber Division auf ihre Richtigkeit geprüft. Und das macht sich bezahlt: Rami Malek wurde für seine Darbietung bereits mit einem Golden Globe, einem Emmy und weiteren Preisen ausgezeichnet.
Fazit
Kaum eine Serie schafft es besser, den Spannungsbogen so lange aufrecht zu erhalten, wie Mr. Robot. Dadurch, dass der Wechsel zwischen Realität und Halluzination nahtlos ineinander übergeht, sind einige unerwartete Plottwists in den ersten zwei Staffeln vorprogrammiert. Bei allen Folgen ist Aufmerksamkeit gefordert, weil jede Minute etwas Entscheidendes passiert – also ist nebenbei den Kochlöffel schwingen quasi unmöglich. In Deutschland sind die ersten zwei Staffeln bei Amazon Prime verfügbar und ab dem 8. Februar wird die erste Staffel auf dem Pay-TV-Sender RTL Crime ausgestrahlt. Im Juli 2017 soll die dritte Staffel erscheinen.
Von: Vivien Rössig
Titelfoto: Lorenzo Cafaro