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Lebenszeichen in der Weserburg

9. Juli 2017

Der Turmbau zu Babel als Massaker, ein gotisches Fenster aus den Flügeln toter Schmetterlinge und kleinteilige Sammlungen von Drogenutensilien – all das klingt irgendwie makaber, ist aber Kunst. Die Ausstellung “Proof of Life”, zu Deutsch Lebenszeichen, wird seit kurzer Zeit in der Weserburg , Bremens Museum für moderne Kunst, präsentiert. Unsere Redakteurin hat sich die Sammlung angesehen.

In der Ausstellung, die aus einer privaten und noch nie der Öffentlichkeit präsentierten Sammlung entstanden ist, werden mehr als 100 Gemälde, Skulpturen und Fotoarbeiten in Szene gesetzt. Diese sind auf den ersten Blick oft unverständlich, regen den Betrachter jedoch auf nachdrückliche Art und Weise dazu an, existentiellen Fragestellungen nachzugehen.

Nichts für schwache Nerven

Bevor die Besucher die Ausstellung “Proof of Life” betreten können, treffen sie zunächst auf eine Warnung. Und zwar in Form eines Schildes, das aussagt, dass die Ausstellung die moralischen bzw. religiösen Ansichten der Besucher verletzen könnte. Viele der Kunstwerke irritieren, provozieren und stellen die eigenen Wertvorstellungen in Frage. Das liegt vor allem daran, dass viele der Werke nicht einfach als Kunst abgestempelt werden können, sondern sich auf das eigene Leben, die Gesellschaft und das Leben generell beziehen. Mich hat vor allem das Bild einer Frau bewegt. Auf den ersten Blick ist es einfach ein schönes Foto vom Gesicht einer schlafenden Frau, liest man jedoch die Beschreibung, wird deutlich, dass die Portraitierte eigentlich eine Tote ist. Für schwache Nerven ist die Ausstellung also sicher nichts.

Muss man ein Kunst-Genie sein, um die Ausstellung zu verstehen?

Auch wenn einem die Namen Louise Bourgeois, Anton Corbijn oder John Isaacs nichts sagen, kann man sich die Ausstellung natürlich anschauen. Die Werke sind oft so abstrakt, dass sich schnell eigene Interpretationsansätze bilden, auch wenn kein großes Hintergrundwissen oder Interesse an Kunstgeschichte vorhanden ist. Falls das doch nicht funktioniert, klären die ausgelegten Infohefte den ratlosen Besucher zu jedem Werk auf und geben außerdem eine Einführung in die Ausstellung an sich. Gut ist auch, dass fast überall Mitarbeiter des Museums anzutreffen sind, die sicherlich auch die eine oder andere Frage beantworten können. Und notfalls geht man einfach Besuchern hinterher, die so aussehen, als wären sie richtige Kunstexperten – klappt garantiert!

Fazit

Das zeitgenössische Museum ist definitiv einen Besuch wert, auch wenn man kein großer Kunstkenner ist. Hier in Bremen kommen bestimmt wieder regnerische Tage, an denen stumpfes Netflix gucken doch etwas langweilt und einem eigentlich der Sinn danach steht, rauszugehen und etwas Neues zu entdecken – genau dann ist ein perfekter Tag, um mal etwas Kulturelles zu machen und die Weserburg zu erkunden. Nicht nur die Ausstellung “Proof of Life”, sondern auch die anderen Sammlungen des Museums sind einen Besuch wert. Besonders gut: Studierende zahlen nur einen ermäßigten Eintrittspreis und Studierende des Fachbereichs 9 haben in der Weserburg sogar freien Eintritt. Also worauf wartet ihr noch?

Antonia von der Beeck

Bildquelle: Krosse

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