In einer Welt, die von mächtigen Baronen regiert wird, trifft der womöglich größte Krieger seiner Zeit auf einen Jungen, der ein dunkles Geheimnis in sich trägt. „Into the Badlands“ ist ein Kampfkunstdrama, das nach kurzer Eingewöhnungszeit Suchtpotential verspricht.
Der US-Sender AMC setzt mit dieser Serie auf brutale Martial-Arts-Action. Als trashiger Film vorstellbar, aber als Serie? Durchaus. Die wohl derzeit bekannteste Serie von AMC ist „The Walking Dead“. Hier geht es um das Überleben in einer Zombie-Apokalypse, während besonders andere Überlebende zum Problem werden. Klingt ebenfalls nach Trash, doch geht „The Walking Dead“ in die Tiefe und unter die Haut. Nicht so stark, aber dennoch mitreißend präsentiert sich „Into the Badlands“. Hier gibt es zwar keine Zombies, aber eine endzeitähnliche Situation, brutale Auseinandersetzungen und knallharte Entscheidungen.
Die „Badlands“
In der Zukunft hat sich eine feudale Gesellschaft herausgebildet, die sogenannten Badlands, unterteilt in sieben Areale und angeführt von Baronen und Baronessen. Der mächtigste Baron unter ihnen ist Quinn (Marton Csokas). Schusswaffen gibt es keine, da diese aus den Badlands verbannt wurden. Dafür haben die Barone Clipper ausgebildet: persönliche Krieger, welche bis zum Tod für ihre Barone kämpfen. Protagonist der Serie ist der große Krieger Sunny (Daniel Wu), welcher als Regent für Quinn fungiert. Sunny ist der erfahrenste Clipper und der womöglich beste Krieger in den Badlands. Während einer Tour trifft Sunny auf den geheimnisvollen Jungen M.K. (Aramis Knight), dessen Potenzial er erkennt und ihn persönlich trainiert.
Der Weg in die Freiheit
Sunny erkennt das dunkle Geheimnis, das in M.K. schlummert und hilft ihm dabei, Kontrolle darüber zu erlangen, während er eigentlich einen Weg für seine Frau und sich aus den Badlands sucht. Allerdings sind auch die Barone an dem Geheimnis interessiert und obendrein scheint M.K. einen Weg aus den Badlands zu kennen. Ein blutiger Wettlauf mit der Zeit beginnt.
Potenzial
Die erste Staffel umfasst grade einmal sechs Folgen. Eine wirkliche Verbindung zu den Charakteren lässt sich in dieser kurzen Zeitspanne, besonders durch den hohen Kampfanteil, schwer entwickeln. Die Kämpfe sind jedoch wirklich ansehnlich und weichen in Sachen Brutalität und Härte nicht zurück. Allerdings wird hier nicht bloß auf Trash gesetzt, die Geschichte offenbart auch ihre Reize. „Into the Badlands“ bietet nicht nur Martial-Arts-Fans Unterhaltung, sondern auch jenen, die an einem Endzeit-Drama Interesse haben. Die Serie trifft sicherlich nicht jeden Geschmack, entwickelt aber durch gut dargestellte Charaktere nach einigen Folgen einen Suchtfaktor. Am 19.03.2017 startet die zweite Staffel in den USA und fährt diesmal mit zehn Folgen auf. Ich bin gespannt welch brachiale Action und Geschichte um die Badlands uns dann erwartet.
Andy Koch
Bildquelle: James Minchin III/AMC