Eine private Initiative aus Bremen hat Großes vor: Sie will 2020 die erste deutsche Astronautin ins All schicken
Wanted: “Die Astronautin”
Elf deutsche Männer hatten bereits die Möglichkeit das Weltall zu besuchen, doch eine Frau gab es bis jetzt noch nicht.
Aus diesem Grund wird mit der Initiative “Die Astronautin” nach einer weiblichen Kandidatin gesucht. Der Ansturm war unglaublich groß: Über 400 motivierte Frauen haben sich beworben. Eine stolze Zahl, mit der wohl keiner so richtig gerechnet hätte. Sogar eine 73-Jährige war unter den vielen Bewerberinnen.
Ob Ingenieurinnen, Pilotinnen, Medizinerinnen oder Wissenschaftlerinnen – jede von ihnen hat zweifellos Potenzial. Für Claudia Kessler, der Initiatorin von „Die Astronautin“, sind Intelligenz, sowie Teamgeist und Fitness besonders wichtig.
„Eine Astronautin muss überdurchschnittlich leistungsfähig, motiviert und psychisch sowie körperlich in Höchstform sein“, sagt Kessler.
Eine teure Angelegenheit
Finanziert wird das Projekt von privatwirtschaftlichen Sponsoren und einer großen Crowdfunding Aktion. Mindestens 30 Millionen Euro benötigt die Initiative jedoch, um eine Astronautin angemessen ausbilden und auf eine Mission zur Internationalen Raumstation (ISS) schicken zu können.
In den vergangenen Wochen wurden durch ein sehr komplexes und intensives Auswahlverfahren alle Bewerbungen geprüft und ausgewertet. 86 Kandidatinnen konnten sich dabei von der großen Masse abheben und haben es in die engere Auswahl geschafft.
Der Eignungstest
Nächster Halt für die Kandidatinnen sind die psychologischen Eignungsuntersuchungen, die vom Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR) in den kommenden Wochen in Hamburg durchgeführt werden. Dabei stehen insbesondere Wissenstests, kognitive Leistungstests, Persönlichkeitsfragebögen, sowie Teamübungen auf dem Programm. Das DLR beteiligt sich an dem Rekrutierungs- und Trainingsprozess lediglich aus rein wissenschaftlichem Interesse. Bisherige Erkenntnisse in der Raumfahrtmedizin und -psychologie können so beispielsweise an einer, in Relation zu bisherigen Untersuchungen, verhältnismäßig großen Anzahl von Frauen überprüft werden.
Ausblick
Nach den anschließenden medizinischen Untersuchungen im Januar 2017 hofft die Initiative ihre zwei Top-Finalistinnen gefunden zu haben, um sie dann ins Training als „Payload Specialist“ schicken zu können. Weitere Infos gibt es hier.
Finja Farina Meyer
Bildquelle: Juliana Socher