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Dominion: Ein Imperium der Gewalt

7. Januar 2019

Immer mehr Stars wie Sia oder Joaquin Phoenix setzen sich mit einem veganen Lebensstil sowie ihrer Stimme für das Wohl der Tiere ein. So auch in der Dokumentation Dominion, die seit dem 09.10.2018 frei auf Youtube verfügbar ist. Was den Film neben seinen prominenten Erzählern so besonders macht und warum er jetzt und heute so wichtig ist, erfahrt ihr hier.

Massentierhaltung ist ein kontroverses Thema, welches aktuell immer stärker in den medialen Fokus rückt. Die regelmäßige Aufdeckung von Misständen in Schlachtbetrieben durch Tierschutzorganisationen ist ein Grund dafür. Dominion ist ebenfalls eine Enthüllungen in Form eines Dokumentarfilms. Filmemacher Chris Delforce hat bereits 2004 mit seinem Film Lucent die australische Schweineindustrie thematisiert. Mit Dominion wollte er einen Schritt weitergehen und setzt eine Vielzahl an Tieren in den Fokus, die in Australien auf unterschiedlichste Weise für die Menschen gehalten und misshandelt werden.

Ein neuer Blickwinkel

Was macht Dominion so besonders? Im Jahr 2005 kam ein Film heraus, den sich Dominion als Vorbild genommen hat. Earthlings von Shaun Monson behandelt die Ausbeutung von Tieren u.a. für Lebensmittel, Tierversuche oder Unterhaltung. Die Aufnahmen entstanden überwiegend verdeckt und sind aufgrund ihrer Qualität und Besorgung nicht mehr zeitgemäß. Doch der Inhalt der Aufnahmen ist noch immer aktuell, daher hat Filmemacher Delforce auf moderne Technik gesetzt und mithilfe von Drohnen und 4K-Kameras die bisher unveränderten Zustände vergegenwärtigt. Die scharfen Bilder ermöglichen uns in die Augen der leidenden Tiere zu blicken. Die Umgebung wird klarer, die Prozesse werden sichtbarer. Die Drohnenbilder offenbaren in einem Spiel aus Einstellungsgrößen die unvorstellbare Dimension von industriellen Ställen, die sich weit im Outback versteckt halten.

Verstand und Herz

Übersetzt bedeutet Dominion Herrschaft und will implizit auf die Unterdrückung der Tiere durch den Menschen verweisen. Wie viele es tatsächlich sind, blendet der Film in jedem seiner Kapitel ein. Diese sind nach den gängigsten „Nutz“-Tierarten angelegt. Die Zahlen sind notwendig, um zu verstehen, warum es den Tieren sichtlich so grausam ergeht. In Deutschland sind im Jahr 2017  745 Millionen Tiere geschlachtet worden. Die australischen Verhältnisse sind nämlich keine Einzelfälle, auch in Deutschland und weiteren westlichen Industriestaaten sind solche Zustände Alltag. Doch die meisten Deutschen wollen die Abschaffung der Massentierhaltung. Der Wille ist da! Dominion unterstützt ein solches Bestreben und erhofft sich vom Zuschauer vor allem eines: Empathie. Dabei verzichtet Delforce auf Zeigefinger-Wertung oder gekünstelte Dramatik. Er geht fair mit dem Zuschauer um und zeigt ihm nur das, was de facto passiert. Viele von uns würden sich nämlich als tierlieb beschreiben, doch darf dies nach Hund und Katze aufhören? Der Film ist eine Herausforderung für Verstand und Herz.

Hinterfragen ist der Anfang

Warum ist Dominion heute so wichtig? Wenn wir in einen Supermarkt um die Ecke gehen, entdecken wir eine Vielfalt an Wurst-, Käse- und Milchprodukten. Diese stehen für den Kunden bunt verpackt im Regal bereit. Wir überlegen nicht lange und greifen zu, wohin es uns gerade appetitlich verschlägt. Auf der Milchpackung sind Kühe auf saftig grünen Wiesen zu entdecken. Auf der Wurstverpackung für Kinder grinst uns ein Schweinchen glücklich entgegen. Uns wurde von Grund auf vermittelt: Fleisch und Milch sind Waren, Produkte, Mittel. Doch wenn man sich die Frage stellt, wie eine solche Menge an tierischen Produkten allein in einem Supermarkt zur Verfügung stehen kann, beginnt das Kopfzerbrechen. Wir müssen lernen wieder mehr zu hinterfragen! Dominion hilft uns dabei und macht klar: Hinter den Fleischtheken und Kühlregalen verbirgt sich ein Imperium der Gewalt, absichtlich verborgen im Schatten von Werbung und PR. Die Bilder sind wichtig, so grausam sie auch scheinen. Der Film liefert uns die Informationen, was wir mit diesen anstellen, liegt ganz bei uns. Haben wir den Mut und schauen nicht weg!

Martin-Oliver Czaja

Bildquelle: © Aussie Farms 2018

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