Mir geht dieses Ding, das sich Zeit nennt, ziemlich auf den Keks. Zeit ist relativ?! Was soll das heißen? Dass schöne Dinge immer schneller vorbeigehen müssen als ätzende Vorlesungen? Was soll das? Wer hat sich das ausgedacht?
Gerade erst Semesterferien gehabt, geht die Uni schon wieder los. Aber ich muss mich korrigieren. Eigentlich heißt es ja ‚Vorlesungsfreie Zeit’ und da ist dieses blöde Wort schon wieder: Zeit – F*** dich doch ins Knie!
Zwei Monate, acht Wochen oder 59 Tage, die wir Zeit hatten, um Praktika zu machen, um im Bett zu verweilen, in den Urlaub zu fahren oder unsere restlichen Gehirnzellen eiskalt weg zu saufen. Manche machten auch alles auf einmal. 59 Tage, klingt erst einmal viel, aber irgendwie ging das alles viel zu schnell vorbei. Nun hat das SoSe13 schon wieder angefangen und anstatt zu gammeln, muss ich mir einen Text aus den Fingern saugen. Hmm… –
Zeit im Alltag. Was ist das? Wieso fangen die meisten Berufe schon um 8:00 Uhr an? Ja, klar. Ich weiß. Historisch bedingt. Sonne, Licht, bla bla. Aber heutzutage? Dank der Erfindung des elektrischen Stroms und des elektrischen Lichts – Dank an dieser Stelle an Thomas Edison. Glühbirne, dollet Ding! – sind wir doch nicht mehr von den Tageszeiten abhängig. Wieso kann ich also nicht um 18 Uhr in die erste Vorlesung gehen oder auf meinem Arbeitsplatz erscheinen? Dies würde einige Verspätungen meinerseits reduzieren. Wirklich! Wieso kann ich nicht tagsüber die Sonne genießen, wenn sie da ist? Oder mir um 3:00 Uhr morgens Milch im Supermarkt kaufen, wenn ich merke, dass die alte schlecht geworden ist? Es gibt nämlich Menschen, die nacktaktiv sind. Ist das in der Gesellschaft noch nicht angekommen? Zeit, ein komisches Ding.
Laut Wikipedia ist Zeit ‚eine physikalische Größenart, die das Formelzeichen t innehat und deren SI-Einheit die Sekunde s ist.’ Aha. Mal weiterlesen: ‚Die Zeit beschreibt die Abfolge von Ereignissen, hat also im Gegensatz zu anderen physikalischen Größen eine eindeutige, unumkehrbare Richtung.’ Bitte? Ist das euer Ernst? Hatten wir nicht gerade festgestellt, dass das nicht stimmt?
Mal weiterscrollen. Aha. Ein Artikel zur Philosophie der Zeit und ein Abschnitt über das Zeitgefühl und –wahrnehmung: ‚Die Wahrnehmung der Zeitdauer hängt davon ab, was in der Zeit passiert. Ein ereignisreicher Zeitraum erscheint kurz, „vergeht wie im Flug“. Hingegen dauern ereignisarme Zeiträume manchmal quälend lange. Von dieser Beobachtung leiten sich auch die Begriffe Kurzweil und Langeweile ab.’ Das wussten wir auch schon.
Sollte ich noch einmal in Lexika nachschlagen, was da so steht? Eine seriösere Quelle heranziehen? Ich glaube nicht. Es wird ja dennoch nichts anderes drinstehen und meine Meinung steht eh schon fest. Die Zeit und ich werden wohl nicht die besten Freunde werden.
Jetzt muss ich auch schon weiter. Die nächste Vorlesung ruft schon wieder und der Dozent mag es nicht, wenn man zu spät kommt. Er achtet sehr auf die Zeit, müsst ihr wissen.
In diesem Sinne: Es grüßt jemand, der gerne mehr Zeit hätte (für die schöneren Dinge des Lebens).
Xx