Weltweit träumen unzählige Häftlinge von einem Leben auf der anderen Seite des Gefängniszauns. Michael Scofield hingegen legt es darauf an, hinter die Gitter des Fox-River-Staatsgefängnisses zu gelangen. Sein Motiv? Unerschütterliche Geschwisterliebe. Unsere Redakteurin berichtet, weshalb die Serie besonders sehenswert ist.
Der Plot von “Prison Break”
Die erste Staffel der Erfolgsserie beginnt mit Szenen eines Banküberfalls. Der Bankräuber ist Wentworth Miller alias Michael Scofield, hochintelligent, Statiker und fest entschlossen, dem Fox-River-Gefängnis mehr als nur einen kurzen Besuch abzustatten. Grund dafür ist die Inhaftierung seines Bruders, Lincoln Burrows (Dominic Purcell), der als Mörder des Bruders der Vizepräsidentin der Vereinigten Staaten gilt. Laut Staatsanwaltschaft überführen Lincoln mehrere stichhaltige Beweise wie seine Fingerabdrücke auf der Mordwaffe. Nichtsdestotrotz glaubt Michael an die Unschuld seines zum Tode verurteilten Bruders und ist entschlossen, diesen durch einen Ausbruch zu befreien. Der Banküberfall stellt dabei lediglich eines von vielen Puzzleteilen eines bis ins Detail ausgeklügelten Plans dar, denn durch den Überfall wird Michael ebenfalls hinter die Gitter von Fix-River gesperrt und steht nunmehr zu seinem dort inhaftierten Bruder in unmittelbarem Kontakt. Wer Michaels Vorgehen, sich ebenfalls selbst einbuchten zu lassen, kritisch gegenübersteht, hat die Rechnung ohne die Brillanz des jungen Statikers gemacht. Schließlich konnte sich dieser durch seinen Beruf Zugang zu allen Bauplänen der komplexen Strafvollzugsanstalt verschaffen. Sämtliche Details der Baupläne und des Ausbruchsplans trägt Michael nun als geheimnisvolles Tattoo auf seinem Oberkörper. Das Tattoo und die Eintrittskarte für das Fox-River-Gefängnis bereitem dem Ausbruch von Scofield und Burrows den Weg. Doch bei der Umsetzung des Plans in die Tat erwarten die Brüder mehr Hürden als gedacht, schließlich lässt sich ihr Vorhaben nur schwer vor den anderen Häftlingen geheim halten. Letztlich werden die Brüder vor die Frage gestellt, wem man vertrauen kann. Gelingt Michael und Lincoln trotz der zahlreichen Hindernisse die Flucht?
Mit gefangen, mit gehangen?
Mal ist es ein Gefallen, mal misslingt die Geheimhaltung: Im Laufe der Zeit müssen Lincoln und Michael mehr oder weniger freiwillig immer wieder neue Häftlinge in ihr Team aufnehmen. Die interessantesten Charaktere stellen wir euch nun vor.
Fernando Sucre (Amaury Nolasco), Zellenpartner Michaels, muss bereits frühzeitig in den Ausbruchsplan eingeweiht werden, da die Zelle der Zellenpartner als Ausgangspunkt des Fluchtweges dient. Eigentlich müsste der ehemalige, unbeholfene Tankstellenräuber nur noch wenige Monate hinter schwedischen Gardinen verbringen. Als Sucre aber erfährt, dass Mariecruz (Camille Guaty), die Liebe seines Lebens, seinen Cousin zu heiraten droht, willigt der einstige Muster-Häftling in Michaels Ausbruchsplan ein, um die Hochzeitspläne zu durchkreuzen. Sucres mexikanische Mentalität macht ihn sehr emotional und zu einem wahren Freund, mitunter zeigt er aber auch aufbrausendes Temperament.
John Abruzzi (Peter Stormare), Ex-Mafiaboss und stets skrupellos, genießt hinter den Mauern von Fox-River durch seine führende Position in der Gefängnisindustrie ein ganz besonderes Ansehen und wird allseits gefürchtet. Dass sein Ruf ihm nicht umsonst vorauseilt und dass das Leben hinter Gittern kein Ponyhof ist, lässt Abruzzi Michael schon sehr bald am eigenen Leibe spüren.
Kidnapping, Vergewaltigung, Mord. All diese grausamen Verbrechen gehen auf das Konto von Theodore „T-Bag“ Bagwell (Robert Knepper), der ironischerweise auch Teddy genannt wird. Auch in Fox River sorgt T-Bag durch das Anzetteln eines Aufstandes und den Mord an einem Wärter für Aufruhr. Mit der Aufnahme von T-Bag in das Ausbruchsteam beginnt Scofield sein Vorhaben zu hinterfragen. Sollte er das Leben seines Bruders retten, wenn durch den Ausbruch zeitgleich einer der schwersten Verbrecher Amerikas auf freien Fuß gelangt?
Benjamin Miles „C-Note“ Franklin (Rockmond Dunbar) hat ähnlich wie Sucre aus finanzieller Not und Verzweiflung ein Verbrechen begannen. Aus Scham und der Angst, seine Familie zu enttäuschen, versucht er, seinen Aufenthalt in Fox-River zu vertuschen. Als er von Michaels Vorhaben erfährt, sieht er darin seine Chance, endlich aus seinem „US-Armee-Einsatz“ wiederzukehren und seine Tochter und seine Frau wieder in die Arme schließen zu können. Jedoch trifft auf C-Note mitunter auch die Floskel „harte Schale, weicher Kern“ zu.
Auch Charles Patoshik (Silas Weir Mitchell) trägt immens zur Spannung der dramatischen Actionserie bei. Das Mathematikass verbringt sein Leben, nachdem er Mord an seinen Eltern begannen hat, in der psychiatrischen Abteilung des Gefängnisses. Diese soll eine Schlüsselfunktion bei der Flucht einnehmen, weshalb Micheal Patoshik bald auf Augenhöhe begegnet. Aufgrund von Patoshiks psychischer Störung ist häufig unklar, ob die anderen Häftlinge ihm vertrauen können, oder ob er die Geheimniswahrung bedroht.
Last, but not least gilt es David Apolskis (Lane Garrison), den jüngsten Häftling der legendären „Foxer-River-Acht“, zu erwähnen. Auch als Tweener bekannt machte er sich einen Namen als Taschendieb. Seine flinken Finger wurden ihm allerdings durch den Raub einer Baseballkarte, dessen immens hoher Wert von etwa 300.000 Dollar dem jungen Mann nicht bekannt war, mächtig zum Verhängnis. In Fox-River gerät Tweener bald ins Visier von T-Bag, dessen sexuellem Beuteschema er zu entsprechen scheint. Da Michael Tweener in dieser misslichen Lage beisteht, ist dieser Scofield noch etwas schuldig. Aber Details des Ausbruchsplans im Tausch gegen Fastfood an den Gefängniswärter zu verpetzen, würde Michael gewiss nicht als faire Revanche verstehen, nicht wahr?
Fazit
Bereits die erste Staffel der fesselnden Erfolgsserie ist an Spannung und Action kaum zu übertreffen. Durch den Handlungsstrang, in dem es um die Beziehungsängste von Sucre und Mariecruz geht, sowie das offensichtliche Prickeln zwischen Michael und der Gefängnisärztin Dr. Sara Tancredi (Sarah Wayne Callies) gewinnt Prison Break auch eine sehr emotionale Komponente. Den Machern der Serie ist es durch das Hinauszögern des Ausbruches aufgrund sämtlicher Komplikationen definitiv gelungen, den Zuschauer bis zum Finale mitzureißen. Vor allem für die Serienjunkies unter euch kann eine Empfehlung ausgesprochen werden, denn es existieren bereits fünf Staffeln der Erfolgsserie. Damit hat Prison Break neben Drama, Action und Gefühlen also auch genug Input für einen ausgedehnten Serien-Marathon zu bieten. Also seht selbst, ob Michael und seinen Komplizen der Ausbruch aus Fox-River gelingt, oder ob Lincoln am Ende doch hingerichtet wird und erfahrt außerdem, ob Lincoln trotz der Beweislast tatsächlich unschuldig ist.
Zum deutschen Trailer kommt ihr hier.
Franziska Frese
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