Seit Juni ist der Vater des Elektro-Swings auf Tour durch Europa. Nach Metropolen wie London und Paris war nun am 13. Dezember Hamburg die letzte Station der erfolgreichen Tournee.
Welterfolg aus dem Nachbarland
Hinter Parov Stelar steckt der 45-jährige Österreicher Marcus Füreder. In den frühen 2000ern gründete er sein eigenes Label und schaffte sich mit seinen damals noch etwas ruhigeren Liedern sein Publikum. Spätestens mit Songs wie „All Night“ oder „Booty Swing“ gelang ihm aber auch der internationale Durchbruch. Schon oft sorgte er mit seiner Band auf Konzerten und Festivals für eine ausgeglichene Partystimmung. Die Dance-Beats kombiniert mit der Eleganz des Swings fusionieren zu Parov Stelarseinzigartigem Stil.
An Veröffentlichungen geizt der Österreicher ebenfalls nicht. Nach seinem 2017 erschienenen Album „The Burning Spider“ sowie diversen Singles kam nun am 15. November mit „Voodoo Sonic Pt.1“ die erste EP des neuen, in drei Parts aufgeteilten Albums heraus.
Außen kalt, innen heiß!
Die Schlange vor der Barclaycard Arena war zur Einlasszeit überraschend kurz. Doch nach und nach schlenderten immer mehr Leute in die Location. Von Jung bis Alt war alles dabei und einige Besucher kamen sogar in schicken Anzügen, natürlich passend zum Thema Elektro-Swing.
Anstatt einer Vorband entschied sich Parov Stelarfür einen DJ. Dieser stimmte mit Dance und Electronic schon einmal auf den Abend ein.
Um 21 Uhr, eine Stunde später als geplant, betraten dann endlich Parov Stelar und Band die Bühne.
Für die Vocals waren die Sängerin Elena Karafizi und Anduze zuständig. Die Show startete direkt mit einem bisher unveröffentlichtem Song namens „Don‘t you forget“. Von da an nahm der Abend seinen Lauf. Ein Lied feuriger als das andere massierte die Trommelfelle der Besucher. Jung wie Alt waren am Tanzen und jubeln. Besonders bei Songs wie „Josephine“ oder „Catgroove“ verwandelten sich Innenraum sowie Zuschauerränge in eine einzig große Party. Auf der Bühne schäkerten die Musiker miteinander und es wurden beeindruckende Soli geboten.
Ein besonderer Augen- und Ohrenschmaus waren die drei Bläser. Mit lässig eleganten Outfits übernahmen sie oft den Mittelpunkt der Show und verschmolzen mit den Elektrobeats zu einem anregenden Musikerlebnis.
Bright like a St(el)ar
Für die diesjährigen Auftritte kündigte Parov Stelarim Vorfeld eine neue Lichtshow an. Diese bestand aus einer großen in Kästen aufgeteilten LED-Wand sowie einem Streifen vor DJ-Pult und Schlagzeug. Die darauf abgebildeten Formen und Muster haben nicht nur gut zur Musik gepasst, sondern jedem Lied ein eigenes Farbschema gegeben. Die Musiker arbeiteten teilweise mit ihren Silhouetten, was das ganze Bühnenbild noch ästhetischer aussehen ließ.
Während die Bandmitglieder immer wieder mit dem Publikum interagierten, zeigte sich Parov Stelarselbst eher wortkarg. Bloß ein Mal kam der Musiker nach vorne und bedankte sich bei seinen Fans, auf Deutsch und mit dickem österreichischen Akzent.
Nach drei Zugaben war dann Schicht im Schacht. Mit vom Tanzen brennenden Beinen schauen wir zurück auf einen gelungenen Abend.
Shajana Reuter
Und zum Schluss gibt es noch ein paar visuelle Eindrücke vom Konzert:
Bildrechte: Justus Hertel und Shajana Reuter