„Vegan essen? Das ist kompliziert, anstrengend und vor allem teuer!“, so ein gängiges Urteil. Der eigene Lebensstil muss natürlich bezahlbar bleiben – gerade für junge Menschen. Unsere Redakteurin hat sich der Herausforderung gestellt und versucht für sieben Tage mit 30€ in der Tasche vegan einzukaufen.
Die Strategie
Weil ich nicht komplett unvorbereitet in den Supermarkt stolpern wollte, habe ich mir vorher überlegt, was ich an den einzelnen Tagen essen könnte. Dabei wurde mir relativ schnell klar: Gerichte, die man öfter isst, sind preiswert! Zum Frühstück zum Beispiel würde es mich wenig stören eine Woche lang relativ das Gleiche zu essen, das machen die meisten wohl sowieso. Auch der Snack für zwischendurch könnte jeden Tag ähnlich sein. Dafür würde ich dann bei den Hauptgerichten auf etwas mehr Abwechslung setzen. Mit der Liste in der Hand machte ich mich dann auf den Weg zu meinem ersten Stopp – dem Discounter meines Vertrauens. Die Devise lautet: Den Großteil, also Gemüse und Obst, so günstig wie möglich schießen und dann gucken, wie viel Budget für die ausgefalleneren Sachen, sprich Sojamilch etc., bleibt.
Auf der Jagd
Tatsächlich hat sich die Strategie bewährt. Natürlich musste ich zwischen den Supermarktregalen ziemlich oft hin- und herrechnen und den Wert des Gemüses (Waagen gibt es scheinbar nicht mehr) schätzen, aber ich war mit meiner Ausbeute doch ganz zufrieden. Den kleinen Aufpreis von 10ct konnte ich noch gerade so aus den Restbeständen (ein Hoch auf das Kupfergeld) meines Portemonnaies zusammenkratzen. Für interessante vegane Fertiggerichte (vegane Schnitzel, Frischkäse, Käse, Fertigpizza) war leider kein Geld mehr übrig. Dafür konnte ich mir allerdings Sojamilch, Kokos-Sojajogurt, Avocados und Dinkel-Flakes (anscheinend gesünder als Cornflakes) leisten. Zufrieden und mit meinen Bons in der Hand ging es dann nach Hause. Discounter-Bon: 19,39€. Supermarkt-Bon: 10,71€.
Eindrücke
Jede Mahlzeit und jeden Snack hier mit Foto versehen vorzustellen, würde vermutlich den Rahmen sprengen, darum belassen wir es bei einem kleinen Einblick in das, was ich öfter gegessen habe.
Fazit
Ich muss sagen, es hat ganz gut funktioniert – ich war mit meinem Essen zufrieden. Hätte ich mich mehr an Fertigprodukte (wie z.B. veganes Sojaschnitzel o.ä.) gehalten, wäre ich mit meinem Budget sicherlich nicht hingekommen. Man sollte sich im Vorfeld einen Überblick verschaffen und bewusst einkaufen. Dabei ist es ratsam, sich hauptsächlich auf Vollwertkost zu konzentrieren. Dann kann der vegane Lebensstil sogar eine kostengünstige Alternative darstellen. Ärmer werden (oder hungern) muss man auf jeden Fall nicht!
Anna Fredrich