Endlich Weihnachten! Aber dann bitte mit passenden Klängen – denn spätestens am 3. Advent kann man vieles, was uns die Musikindustrie jedes Jahr auftischt, kaum noch ertragen. Um euch den Griff zu und die Kosten von Ohropax zu ersparen und euch außerdem die (be)sinnlichste Zeit des Jahres klanglich zu versüßen, meckern wir nicht nur, sondern geben auch ein paar Tipps, wie es besser gehen kann: krosse Musikempfehlungen mit einer Prise Weihnachtszauber.
Es ist der akustische Albtraum vieler Menschen. Jedes Jahr um die gleiche Zeit versetzt sie eine Melodie in Angst und Schrecken. Die Gefahr beginnt um den 1. Dezember, aber niemand weiß genau, wann es zuschlägt. Schweißnass wird das Radio angestellt, es ist ein ein Russisches Roulette. Irgendwann erwischt es jeden. Und dann gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder das Radio vom Fensterbrett oder aus der Autoarmatur reißen und hinaus in den Schnee schleudern oder sich der dumm dudeligen Melodie ergeben. “Last Christmas I gave you my heart” – angesichts der Prophezeiungen im Bezug auf den 21. Dezember 2012 kann man „WHAM!“ in diesem Falle getrost als apokalyptische Reiter bezeichnen. Doch sie sind nicht die einzigen Handlanger des Grinchs, der uns jedes Jahr mit der gleichen Tour Weihnachten vermiesen will. Ein wahnsinnig anmutendes “Feliz Navidad” oder ein trübseliges “Stille Nacht” führen jedes Jahr bei vielen Menschen zu einer emotionalen Mittelohrentzündung. Von „All I want for Christmas“, gesungen von der Sirene des vorweihnachtlichen Schreckens, Mariah Carey, wollen wir gar nicht erst anfangen. Was denken sich Radio- und Musiksender eigentlich dabei, uns jedes Jahr den gleichen langweiligen und irgendwie ziemlich anti-besinnlichen Stuss vorzuspielen? Wer hat nicht schon einem Moderator die Pest auf den Hals gewünscht, wenn er „Jingle Bells“ angekündigt hat? Und warum, in des Weihnachtsmannes Namen, bringen alle Plattenfirmen jedes Jahr eine Extended Reloaded Maxi Edition der „besten“ Weihnachtslieder auf den Markt?
Wir brauchen einen Messias. Einen der Müllmusik in himmlische Klänge verwandelt. Gibt es denn keine Erlösung? OH DOCH. Man muss nur genau hinschauen, um die kleinen, aber feinen Lichtblicke für den gemeinsamen Gesang unterm Tannenbaum oder ein bisschen Geknutsche unterm Mistelzweig zu entdecken. Und um euch Weihnachten neben dem stressigen Geschenkekaufen so entspannt wie möglich zu machen, haben wir uns für euch auf die Suche gemacht. Dabei herausgekommen ist eine gute Mischung aus gelungenen Neuauflagen von Klassikern und musikalisch wertvollen neuen Weihnachtssongs.
Death Cab for Cutie – Christmas (Baby Please Come Home)
Coldplay – Christmas Lights
The Killers – Boots
Norah Jones – December
Eartha Kitt – Santa Baby
Sufjan Stevens – Only at Christmas Time
Serenades – Come Home
The Killers – Don‘t Shoot me Santa
Andrew Bird – Auld Lang Syne
Johnny Cash – I Heard The Bells On Christmas Day
Mando Diao – Christmas Could Have Been Good
Coldplay – Have Yourself A Merry Little Christmas
Y La Bamba – Señor Santa
Hurts – All I Want For Christmas Is New Year’s Eve
Bright Eyes – Blue Christmas
The Fireman – Dance ‘Till We‘re High
Slade – Merry Christmas Everybody
Lisa-Marie Siewert und Cora Beckmann