Die australische Psychadelic-Rock-Band „Wolfmother“ ist aktuell mit ihrer „Gypsy Caravan Tour“ unterwegs in Europa. Am 26. November 2016 spielten sie in der Bremer Aladin Music Hall ihr mehr als eineinhalb stündiges Konzert und unser Redakteur war für euch dabei.
Ein typischer Bremer Abend – es ist kalt, dunkel und nass. Doch in Bremen Hemelingen kuschelt man sich in Menschenmassen vor der Aladin Music Hall bereits zusammen und wartet gespannt. Der Grund dafür: Wolfmother ist in der Stadt. Ungeduldig warten die Fans auf den Einlass und ihr erstes erfrischendes Bier. Die nicht allzu große, aber dennoch sehr atmosphärische Konzert- und Diskohalle hat für die 800 Wolfmother-Fans genug Platz, um ordentlich mit der Band feiern zu können.
Über die Band
Die Band „Wolfmother“, in der Frontman Andrew Stockdale im Mittelpunkt steht, präsentiert dieses Jahr ihr viertes Album. Nach ihrem Durchbruch mit dem gleichnamigen Album „Wolfmother“ war es kein langer Weg, ihre Musik nach Europa zu bringen. Es folgten zwei weitere Erfolgsalben „Cosmic Egg“ und „New Crown“, denen allerdings wenig Beachtung geschenkt wurde. Nun präsentieren die drei Jungs aus Down Under „Victorious“, mit dem sie unter die Top 10 der deutschen Album Charts kommen. Die Band verknüpft seit Beginn verschiedene Stile bekannter Bands, wie „Led Zeppelin“, „Black Sabbath“ und „AC/DC“.
Wolfmother überzeugen
Angestimmt wird der Abend mit der österreichischen Progressive-Rock-Band „Mother´s Cake“, die bereits nach dem ersten Song überzeugen. Die Newcomer schaffen es, in einer halben Stunde den Saal zu begeistern und alle auf das Highlight des Abends vorzubereiten.
Die Aladin Music Hall ist mittlerweile voll und die Menge ruft ungeduldig nach Wolfmother. Die Band betritt die Bühne und die Stimmung ist bereits bei 10/10. Eröffnet wird der Abend mit der Single „Victorious“. Dabei kann sich niemand zurückhalten und falls doch, wird man von der Menge einfach mitgerissen und gezwungen zu tanzen. Die schnellen Drum Fills, die harten Gitarren-Riffs, Gitarren-Solos und der Hintergrundsound einer Orgel überzeugen nach den ersten Songs. Es werden Songs aus allen vier Alben gespielt und das in einer ähnlichen Aufteilung. Gesprochen wird wenig, umso mehr wird gespielt. Dennoch unterhält die Band das Publikum nicht nur mit Musik, sondern auch mit kleinen Tanzeinlagen und Aufforderungen, ganze Textpassagen mitzusingen.
Man hat über den ganzen Abend wenig Zeit um Luft zu holen. Unterbrechungen gibt es keine und man wird von jedem Lied förmlich mitgerissen, sodass man gezwungen ist, sich zu bewegen. Abkühlungen ergeben sich unfreiwillig wie von selbst, sollte man zur falschen Zeit am falschen Ort stehen. Bierduschen aus vollen Bechern, die durch die Luft geschmissen werden, sind da keine Seltenheit – schade nur um das Bier.
Nach rund 90 Minuten verlassen Wolfmother die Bühne. Nach kurzer Pause und den Zurufen „Zugabe“ und „we want more“ kommen sie für eine halbstündige Zugabe wieder.
Joker and the Thief
Hat man kurz Zeit sich auszuruhen, sein Bier auszutrinken und Luft zu holen, ist das auch wieder vorbei. In ihrer Zugabe zeigen Wolfmother, was sie können. Im Repertoire haben sie noch eine Vielzahl an Hits wie „White Unicorn“ und ihrem bekanntesten Song: „Joker and the Thief“ – der Song, mit dem sie ihren Durchbruch hatten und der aus vielen Computerspielen und Fernsehwerbungen bekannt ist. Spätestens zu dem Zeitpunkt ist jeder schweißgebadet und ein letztes Mal dazu bereit, sich die die Seele aus dem Hals zu schreien und zu feiern.
Wolfmother sprechen mit ihrer Musik alle Altersklassen an. Egal, ob man Anhänger von Bands wie „Led Zeppelin“ oder „Black Sabbath“ ist, sie schaffen es hervorragend, diese Stile zu kombinieren und ihren eigenen daraus zu entwickeln. So wie Wolfmother auf ihren Alben überzeugen, tun sie dies auch auf der Bühne. Die Songs sind nicht 1:1 wie auf der CD oder wirken einfach nur abgespielt. Improvisation wird hier groß geschrieben.
Sollten Wolfmother wieder mal in eurer Nähe sein – auf keinen Fall verpassen!
Weitere Informationen, Tourdates und Merchandising findet ihr unter:
http://www.wolfmother.com
Adam Winiarski