Bunte Farben, kalter Wind und gute Musik – das Holi One Festival am vergangenen Wochenende war trotz des Wetters eine gelungene Veranstaltung! Bei knapp über 10 Grad feierten sich rund 8.000 Bremer auf der Galopprennbahn in der Vahr einfach warm. Doch bei aller guten Laune hatte die Veranstaltung auch ihre Schattenseiten…
Die Idee zum Holi Festival kommt ursprünglich aus Indien. Dort heißt es auch „Phagwah“ oder „Festival of Colors“ und ist ein religiöses Fest der Hindus, mit dem sie den Beginn des Frühlings feiern. Das Holi One ist aber nur davon inspiriert – was oft missverstanden wird. Das Ganze hat sich zu einem weltweiten Trend entwickelt, der seit letztem Jahr auch in Deutschland angekommen ist.
Und so geht’s: In Weiß gekleidete Menschen werfen jede Stunde nach einem Countdown bunten Puder in die Luft. Der ist angeblich völlig unschädlich und lässt sich (erwiesenermaßen) ohne Probleme wieder aus der Kleidung waschen.
Kommerziell statt spirituell
Mit den bunten Farben hört die Ähnlichkeit mit dem ursprünglich indischen Fest jedoch schon auf. Das Holi One ist keine spirituelle, sondern eine kommerzielle Veranstaltung. Wie bei anderen Festivals geht es ums Feiern, Trinken und Tanzen zu guter Musik – und sich mit den Farben schön einzusauen.
Gute Musik gab es in Bremen auf jeden Fall: DJs wie Hanne & Lore, Klangfunken und Goodluck aus Südafrika, von denen auch der offizielle Festival-Song stammt, sorgten für ausgelassene Stimmung.
„Wenn die Getränkepreise wieder derart aus dem Ruder laufen, schmeiße ich lieber selbst eingefärbtes Maismehl in den Garten und lade mir dazu ein paar Freunde ein :-)“
„Mein Fazit: Gute Musik, nette Gäste, gerne wieder! Thumbs up!“
„Bremer lassen sich nicht unterkriegen auch wenn es mal kalt und wolkig ist!!!“
Das Motto des Holi One ist „WE ARE ALL ONE“. Es geht um Gleichheit und Liebe – das hat ein junger Mann für sich genutzt und seiner Freundin auf der Bühne einen Heiratsantrag gemacht. Dafür gab’s natürlich ordentlich Jubel und ein JA!
Allgemein war es am Samstag so kalt, dass man nicht lange mit dem Tanzen aufhören durfte. Trotzdem beharrten viele Bremer einfach darauf, dass Sommer ist – und boten dem kalten Wind mit Hotpants und Sandalen die Stirn. Nur die Harten kommen in‘ Garten! Und mit etwas Alkohol ließ sich das auch besser aushalten… Den musste man allerdings schon vorher konsumiert haben, denn auf dem Gelände kostete ein Bier 3 Euro und ein Longdrink stolze 9 Euro! Das Mitbringen von Getränken oder Essen war strikt verboten. Farbbeutel und Staubschutzmasken kosteten auch extra – irgendwie muss der Veranstalter ja sein Geld bekommen, bei einem wirklich günstigen Eintritt von 20-30 Euro.
Und obwohl die Bremer wirklich hart im Nehmen sind was das Wetter angeht, hätte man die Veranstaltung vielleicht verschieben können. In anderen Städten wie München und Berlin war man schließlich auch so klug.
Unser Fazit
Alice: Mir war es einfach zu kalt – was sehr schade ist, weil die Veranstaltung an sich top war! Nur geht das Konzept eben nicht wirklich auf, wenn man eine riesige Sommerparty bei eisigem Wind feiern möchte. Ich werde nächstes Jahr auf jeden Fall wieder hingehen, aber mir die Karte nicht so früh kaufen – damit ich weiß, wie das Wetter wird…
Jelena: Das Holi-Festival war auf jeden Fall ein Erlebnis, ob ich nächstes Jahr wieder hingehe weiß ich jetzt noch nicht, das hängt auch stark vom Wetter ab – und von den Getränkepreisen, die, laut Veranstalter, im nächsten Jahr etwas moderater sein sollen. Aber trotz der Kälte hatten wir viel Spaß und es hat sich gelohnt.
Das offizielle After-Movie findet ihr hier!
Jelena Kuhn und Alice Echtermann