Warmer Sonnenschein, leckere Tapas und Palmen am Straßenrand – wenn einen das Fernweh packt, spricht vieles dafür, sich Spanien als Reiseziel vorzunehmen. Der Vorteil gegenüber anderen Ländern liegt zudem in den verhältnismäßig günstigen und kurzen Flügen, die einen innerhalb von zwei Stunden aus dem regnerischen Bremen in das sonnige Spanien transportieren. Für alle Studenten, die während des Semesters schon wieder mit der Planung der kommenden Ferien beschäftigt sind, soll dieser Artikel über Madrid und Sevilla eine kleine Reiseinspiration sein. Statt die jährliche Pauschalreise nach Mallorca, Ibiza oder Gran Canaria zu buchen, sind nämlich auch die Städte Spaniens einen Besuch wert.
Sightseeing und Shopping in Madrid
Madrid ist die Hauptstadt Spaniens und mit über drei Millionen Einwohnern die drittgrößte Stadt der EU. Touristen bietet sich hier ein vielfältiges Kulturprogramm. Überall befinden sich beeindruckende Gebäude und gefühlt jede zweite Straße führt zu einem große Platz, an dem sich Menschen und Sehenswürdigkeiten in Massen versammeln. Besonders empfehlenswert sind der Plaza Mayor, der Plaza Puerta del Sol und der Plaza de Cibeles. Auch Paläste wie der Palacio Real oder der Palacio de Cibeles prägen mit ihrer beeindruckenden Architektur das Bild der Stadt und sind als beliebte Touristenattraktionen bekannt. Ebenfalls beliebt sind das Museo del Prado und das Museo Thyssen-Bornemisza, wo Kunstliebhaber zahlreiche Werke der verschiedensten Epochen bestaunen können.
Wer sich neben der Kultur auch auf ausgiebige Shoppingtouren freut, ist in der Calle de Preciados und der Calle Fuencarral genau richtig. Besonders aus Spanien stammende Modeketten wie Zara, Mango und Pull and Bear sind einen Besuch wert, da diese dort meist eine größere und günstigere Auswahl an Kleidung haben als in Deutschland. Außerdem befinden sich in Madrid viele interessante Geschäfte, die man bei uns eher selten findet, wie beispielsweise Lefties, Stradivarius oder Topshop.
Die spanische Mentalität genießen
Abseits der bekannten Zentren kommen dann aber auch alle auf ihre Kosten, die von dem typischen Sightseeing-Programm nicht viel halten. In kleinen Gassen mit bunten Häusern reihen sich gemütliche Restaurants an rustikale Bars. Davor sitzen die Einheimischen an klapprigen Holztischen und tunken ihre Churros in Tassen mit Kakao, während sie sich laut Neuigkeiten aus ihrem Leben erzählen.
Wer sich neben der Stadt auch für die Mentalität und Lebenskultur der Spanier interessiert, sollte sich demnach unbedingt einige Stunden durch die Nebenstraßen treiben lassen. So spart man sich nicht nur die teuren Metrokosten, sondern entdeckt auch noch schöne Ecken der Stadt, die in keinem Reiseführer stehen. Außerdem wird man dort quasi dazu gezwungen, die spanische Esskultur zu genießen, da in den meisten Fällen nur landesübliche Spezialitäten auf der Speisekarte stehen. In der Bäckerei Pan y más im Viertel ‚La Latina‘ bekommt man beispielsweise für 2,50€ Brötchen mit Tomate und Olivenöl und es gibt noch einen Kaffee sowie einen Orangensaft gratis dazu. Eine weitere Empfehlung sind die Tapas in der Restaurantkette Lizarran, die sowohl durch ihr schönes Aussehen, als auch durch ihren ungewöhnlichen Geschmack beeindrucken.
Kulturprogramm in Sevilla
Wer statt des Großstadtlebens lieber kleine Städte mit südländischem Charme mag, ist in Sevilla genau richtig. Die Stadt ist vielleicht nicht so bekannt wie Madrid, aber deswegen nicht weniger schön. Neben der Altstadt mit ihren bunt verzierten Häusern und der Promenade am Fluss Sevillas beeindrucken auch hier zahlreiche Gebäude und Plätze mit ihrer ästhetischen Schönheit. Außerdem lassen die Palmen am Straßenrand und die warmen Temperaturen sofort Urlaubsstimmung aufkommen.
Am sehenswertesten ist in Sevilla sicher der Plaza de España. Dort kann man Tretboot fahren, die Architektur bewundern und auf den Treppen die Sonnenstrahlen genießen, bevor man sich, vorbei an der beeindruckenden Kathedrale Santa María de la Sede, auf den Weg zum Plaza Nueva macht. Weitere Attraktionen sind der Alcazar Palast sowie der Turm Torre del Oro und der Maria-Luisa-Park.
Essen und Feiern wie die Spanier
Zudem bietet sich in Sevilla genau wie in Madrid ein Spaziergang durch die Nebenstraßen an, um das spanische Flair zu genießen. Im Viertel Santa Cruz kann man in eng verwinkelten Gassen zahlreiche Boutiquen und Restaurants entdecken und sich der spanischen Esskultur widmen. In der Bar ‚La Chunga‘ (Calle Arjona 13) gibt es köstliche Tapas, die man am besten zusammen mit dem Lieblingsgetränk der Spanier – Rotwein mit Limonade, genannt Tinto de Verano – bestellt. Zum Frühstück bietet sich die Churrería in der Calle Paraíso Triana an, in der man das beliebte spanische Gebäck ‚Churros‘ zusammen mit einem leckeren Kakao genießen kann.
Auch das Nachtleben Sevillas ist für die Größe der Stadt beachtlich. Die Clubs und Bars sind selbst unter der Woche voll mit spanischen Jugendlichen und internationalen Austauschstudenten. Gute Ecken zum Feiern sind das Viertel Alfalfa und die Calle Betis, wo sich viele Trink- und Tanzmöglichkeiten nah beieinander befinden. Besonders die Erasmus Partys in den Diskotheken Caramelo und Abril sind für Studenten empfehlenswert. Das Musikprogramm ist vielfältig gemischt und Eintritt sowie Getränke sind in der Regel sehr günstig. Wer lieber schicker feiern geht, ist in der Diskothek Kudeta gut aufgehoben, die durch ihren orientalischen Einrichtungsstil und drei Floors sowie eine Terrasse beeindruckt.
Und, hat das Lesen schon euer Fernweh geweckt? Dann heißt es jetzt: Flug buchen, Unterkunft suchen, Koffer packen und losfliegen! Das Semester geht zwar noch nicht allzu lange, aber die Erholung unter der spanischen Sonne habt ihr euch zur Stärkung trotzdem schon verdient.
Isabella Weder
Foto: KROSSE