Nach etlichen Jahren haben Seeed nun endlich ein neues Album veröffentlicht und sind damit nun auf Tour durch Deutschland. Mit ihrer „Bam-Bam-Tour“ haben sie auch in Bremen Halt gemacht und wir waren für euch vor Ort.
Seeed wieder auf Tour
Nachdem man sie in den vergangenen Jahren nur vereinzelt auf Festivals sehen konnte, haben Seeed im letzten Jahr für ihr neues Album „Bam Bam“ eine Tour für 2019 angekündigt. Binnen kürzester Zeit war auch das Konzert in der ÖVB-Arena in Bremen restlos ausverkauft. Das Album haben sie jedoch erst am 4. Oktober diesen Jahres veröffentlicht. Zu hören ist dort auch noch der im Mai 2018 verstorbene Bandkollege Demba Nabé, einer der drei Frontsänger neben Peter Fox und Dellé. Als Vorband haben The Fedz aus London die Halle bereits auf Hochtouren gebracht. Die zehnköpfige Band spielte neben eigenen auch sehr bekannte Songs wie „Teenage Dirtbag“ der Band Wheatus und animierte das Publikum zum Mitsingen und Mittanzen. Im Frühjahr spielen sie auch eigene Konzerte in Deutschland, unter anderem ebenfalls in Bremen.
Und wie war die Stimmung?
Der Tod von Nabé ließ sich auch während des Konzerts spüren, jedoch hat es die Stimmung keineswegs gedrückt: Der Song „You & I“ wurde ihm gewidmet, sein Part wurde eingespielt und auf der Bühne strahlte ein einzelner Scheinwerfer auf den leeren Platz zwischen Peter Fox und Dellé. Auch die Features, die auf dem neuen Album zu hören sind, wurden eingespielt. Während diese Teilweise in anderen Städten mit auf der Bühne standen, hat man Deichkind und Nura nur auf den Bildschirmen, die Teil der Bühnenshow waren, singen und tanzen sehen. Darüber hinaus haben auch die Iconic Dancers einige ihrer Dancehall-Tanzmoves präsentiert und die Bühnenshow damit ebenfalls bereichert.
Alles neu vs. Oldschool
Am Ende war es ein klassisches Seeed Konzert, mit viel Tanz, lauter, rhythmischer Musik mit Blasinstrumenten und Pauken und auch vereinzelten Liedern von Peter Fox selbst. Was jedoch deutlich auffiel, war die Stimmung im Vergleich von den Liedern des neuen Albums im Gegensatz zu alten Liedern. Wenn Ersteres angekündigt wurde, gab es deutlich weniger Jubel, was darauf schließen lässt, dass das neue Album möglicherweise nicht allzu gut beim Publikum ankam – oder zumindest nicht so gut wie die anderen Lieder. Und wer denkt, er würde die alten Lieder alle schon in ihrer Live-Form kennen hat sich getäuscht: Nachdem das Original angespielt wurde, haben Seeed mit einem Remix des Songs oder einigen Medleys überrascht, so dass sie alle bekannten Lieder unterbringen konnten. Dennoch lohnt es sich jedes Mal wieder ein Seeed Konzert zu besuchen.
Wer sie verpasst hat, der hat nach der Tour immer noch die Chance sie Live zu sehen: Im Sommer 2020 treten sie unterem anderem auf dem Hurricane Festival in Scheeßel auf.
Tessa Paulukat
Bild: KROSSE