Eine Tierschutzorganisation stellt sich zwischen Mensch und Tier. Sea Sheperd – Hört sich interessant an? Ist es auch! Ihr wollt mehr darüber erfahren? Dann seid gespannt, unsere Redakteurin hat sich mal genauer mit dem Thema befasst.
Sea Shepherd ist eine Schutzorganisation der maritimen Tierwelt, gegründet im Jahr 1977 vom weltbekannten Vorkämpfer in Umweltfragen und Mitbegründer von Greenpeace Captain Paul Watson.
Die Crew kämpft gegen die Zerstörung von Lebensräumen und das Töten von Tieren, sowie für die Erhaltung von bedrohten Tierarten und Ökosystemen. Anstatt mit Protesten, greift Sea Shepherd wenn es nötig ist mit „aggressiver Gewaltlosigkeit“ (direktes Vorgehen, ohne die Gegner dabei zu verletzten oder zu töten) ein, um das Leben der Meeresbewohner zu sichern.
Einziges Büro in Bremen, deutschlandweit
Die Organisation arbeitet international, ist aber auch in Deutschland und vor allem in Bremen sehr präsent. In der Reeder-Bischoff-Straße in Bremen-Vegesack befindet sich das einzige Sea Shepherd Büro in ganz Deutschland. Dort kann man sich Dienstags bis Donnerstags von 10-15 Uhr über laufende Kampagnen informieren und den ein oder anderen Merchandise Artikel erwerben.
Die Flotte der deutschen Crew hat ihren Anliegerpunkt in Bremen bei den Industriehäfen, an dem man Spenden persönlich abgeben oder zu besonderen Veranstaltungen an einer Führung auf einem der Schiffe teilnehmen kann.
Internationale Kampagnen
Sea Shepherd verfolgt verschiedene Kampagnen bezüglich verschiedenster bedrohter Tierarten. Beispielsweise bezieht sich die Operation „Relentless“ auf die Abschlachtung von Walen, bei der die Organisation seit 2005 versucht, die illegale japanische Walfangflotte zu stoppen. Etwas bekanntere Kampagnen sind die Operationen „Henkaku“ und „Sleppid Grindini“, die versuchen, Delfine und Kleinwale zu schützen, vor allem bei den dänischen Farör Inseln in der Zeit des „Grindadráp“ (dem traditionellen Grindwalfang, bei dem hunderte Grindwale und Delfine getötet werden) und beim japanischen Taiji. Wenn ihr mehr Informationen über dieses Projekt erfahren möchtet, dann gibt es hier ein Video dazu.
Außerdem gibt es die Operation „Apex Harmony“ zum Schutz von Haien und deren Flossen, die auf dem asiatischen Markt gehandelt werden, was auch dazu führt, dass einige Haiarten vom Aussterben bedroht sind. Außerdem sind Haiprodukte in vielen Fischprodukten enthalten, ohne dass dies aus dem Namen wirklich deutlich wird. Schillerlocke, Seeaal und Steinlachs stammen zum Beispiel vom Dornhai. Haifleisch beinhaltet dabei gefährliche Giftstoffe – auch über solche Details klärt Sea Shepherd auf, mehr darüber findet ihr hier.
Als letztes und sehr aktuelles Beispiel die Operation „Albacore“, die am 20. April dieses Jahres ins Leben gerufen wurde. Die Crew der Flotte „Bob Barker“ befindet sich zu diesem Zeitpunkt in der Republik Gabun, um gegen illegaler Thunfisch-Fischerei zu kämpfen. Bis September 2016 werden sie die Hoheitsgewässer in Zusammenarbeit mit der gabunischen Marine und Behörden überwachen.
Reichweite – Facebook und Co.
Um über die Kampagnen, den Meeresschutz, Giftstoffe oder Veranstaltungen zu informieren, nutzt das Team die Reichweite ihrer Facebook-Seite, aber auch bei Instagram, als App, als Newsletter oder direkt auf deren Website kann man Auskunft erlangen. Hier geht es direkt zur Website für mehr Informationen.
Mit circa 206 000 Likes bei Facebook ist die Reichweite von Sea Shepherd Deutschland mit der Facebook-Seite von Greenpeace Deutschland (ca. 222 000 Likes) vergleichbar. Sea Shepherd hat dabei Supporter aus der ganzen Welt, wie Anne Menden (bekannt aus GZSZ) oder Miley Cyrus.
Wie kann man helfen?
Es gibt eine Vielfalt an Möglichkeiten, wie man die Crew unterstützen kann. Man kann Geld spenden oder einen Teil der Wishlist erfüllen, die auf der Website zu finden ist. Dort ist aufgeführt, was die Flotte für den nächsten Start braucht. Wenn die Flotte in Bremen anlegt, gibt es sogar die Möglichkeit, die Sachen persönlich vorbei zu bringen und sich mit der Crew zu unterhalten. Außerdem gibt es zahlreiche Merchandise Artikel, aus denen man Eigenprofit schlägt und zugleich etwas Gutes tut.
Des Weiteren gibt es regelmäßig Veranstaltungen, an denen man teilnehmen kann und somit die Möglichkeit für einen Schritt in die Richtung des aktiven Mithelfens, dazu gehört zum Beispiel ein Beach Cleanup an den verschiedenen deutschen Stränden oder Begrüßung und Verabschiedung der Flotte, wenn diese in Bremen ankommen oder unsere Hansestadt verlassen, machen kann.
Zu guter Letzt gibt es die Möglichkeit, selbst ein Teil der Crew zu werden und aktiv beim Schutz mitzuhelfen.
Die maritime Tierwelt ist die oberste Priorität der Organisation, mit verschiedenen Kampagnen versuchen sie die Lebensräume und Tierarten zu schützen.
Für den aktiven Schutz ist Sea Shepherd allerdings auf Aktivisten und (Sach)Spenden angewiesen. Vom Kauf eines Merchandise Artikels, dem Erfüllen eines Punktes von der Wishlist, bis zur Teilnahme an Veranstaltungen ist alles möglich und hilfreich.
Von Jaqueline Modzel