Das vierte Album der Indie-Band aus Liverpool The Wombats ist endlich erschienen! Ungefähr vier Jahre haben sich die drei Jungs Zeit gelassen und kommen nun mit neuen Klängen zurück. Unsere Krosse-Redakteurin erzählt euch, wie sie das Album findet.
Nach dem ersten Hören war sofort klar: Dieses Album ist anders, als alle anderen davor. Jedes Lied klingt anders, jedes hat seinen ganz eigenen Stil, jedoch immer mit einer unverkennbaren Wombats-Note. Teilweise hat man das Gefühl, dass man gerade ein Arctic Monkeys Lied von den Wombats vorgespielt bekommt, was allerdings nicht unbedingt schlecht ist. Tatsache ist- die Wombats probieren sich aus.
Nach dem letzten Album dachte man, dass die Wombats nun immer mehr vom Indie-Rock zum Indietronic übergehen. Das neue Album zeigt: Dem ist nicht so. Die Liverpooler scheinen sich stark von den Arctic Monkeys, Muse und auch den Killers inspirieren zu lassen.
Vor dem Release …
Vor dem Albumrelease kamen bereits vier Songs raus: Lemon to a Knife Fight, Turn, Cheetah Tongue und Black Flamingo. Das Video zu Cheetah Tongue ist sehr außergewöhnlich, ebenso der Stil, auch Black Flamingo war überraschend anders und erinnert stilistisch leicht an das letzte Album der Kollegen von Two Door Cinema Club. Trotzdem haben diese vier Songs schon Lust auf mehr gemacht und haben einen nicht enttäuscht, im Gegenteil. Lemon to a Knife Fight klingt nach einem klassischen Wombats Song und erzählt eine süße Geschichte aus dem eigenem Leben, das gleiche bei Turn – wobei dieses eher an ruhigere Lieder wie Curveballs erinnert.
… Nach dem Release
Die restlichen sieben Songs überzeugen auch in ganzer Linie. Sie haben alle ihren ganz eigenen Flair und trotzdem erkennt man den eigenen Stil wieder. So klingt der Anfang von Ice Cream doch kurz wie Reynold’s Park aus dem zweiten Album, im Refrain erkennt man jedoch plötzlich ganz klar einen Stil wie bei den Arctic Monkeys. Auch textlich unterscheidet sich dieses Album stark von allen anderen zuvor, es werden kaum noch kleine Geschichten erzählt und wenn doch, dann hat man eher das Gefühl, dass Sänger Matthew „Murphy“ Murph diese tatsächlich aus seiner neu gewonnenen Ehe nimmt. Einigen Interviews zufolge scheint dies auch soweit zu stimmen, was das Album umso interessanter macht. Man taucht dadurch ein klein wenig in die Gefühlswelt der Band ein.
Yay or Nay
Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass dieses ein sehr besonderes Album ist. Sehr experimentell aber durchaus mit viel Potenzial. Wer den klassischen Wombats Stil mag, wird vielleicht eher wenig zufrieden sein, doch wenn man sich erst mal darauf einlässt, ist es ein wirklich gelungenes und sehr gutes Album.
Im April sind die Wombats außerdem auf Deutschland-Tour. Wem das Album also gefällt, sollte es sich unbedingt auch live anhören!
Tessa Paulukat
Bild: Sebastiaan ter Burg from Utrecht, The Netherlands, The Wombats 2007 (1), CC BY-SA 2.0