Radios, Tablets, Kinder-Roller, Sneakers – an diesen und weiteren Gegenständen wurde vergangene Woche beim neuen Bremer Repair Café herumgeschraubt, gelötet und genäht. KROSSE war natürlich auch dabei und hat für euch die schönsten Momente zusammengefasst.
Schon um halb zwölf stand der erst Reparierwütige neugierig im Eingangsbereich des noon. „Ich hab da was in der Zeitung gelesen!“, sagte er und wedelte wild mit einem Papierschnipsel herum. Die Rede war von der Repair Café-Ankündigung. Eine viertel Stunde später kam der Herr wieder zurück ins Café, bewaffnet mit seinem defekten Laptop und dem eisernen Willen, ihn wieder zum Leben zu erwecken. Und er sollte nicht der Letzte sein – nach und nach füllte sich das Café mit Leuten jeden Alters. Und allerlei Kaputtem. Das Eis war gebrochen und das studentische Orga-Team sah einem bastelreichen Tag entgegen.
Was wurde repariert?
Am Samstag tauschte das noon sein Café-Kleid gegen das einer Werkstatt. Besonders die Elektro-Station war stets gefüllt: Weil nicht ausreichend Experten am Tisch saßen, wurde sogar eine Liste angefertigt, auf der sich die Wartenden eintragen konnten. So saßen grüppchenweise Leute kaffetrinkend und kuchenessend an den Tischen und fieberten den Reparaturen ihrer Schätze entgegen. Neben Laptops, Radios und Smartphones wurden auch Textilien repariert. Ein Herr freute sich besonders über das Flicken seiner Hose. Seit fünf Jahren hielt sie ihm nun schon die Treue beim Aikdo, war aber hier und da schon mächtig abgewetzt. Mission accomplished. Zufrieden hat er dann den Heimweg angetreten und beim Verlassen des noon noch schnell die Spendenbox gefüttert.
Für’s Wegschmeißen zu schade, für’s Neukaufen zu teuer
Von der Idee, ein Zeichen gegen die Wegwerfgesellschaft zu setzen, waren die Besucher und Bastler sichtlich begeistert. „Ich häng’ da doch so dran!“, sagte eine ältere Dame, die zusammen mit ihrer Enkelin das Repair Café besuchte. Sie deutete auf ihr altes Philips-Radio. „Ob man das wohl wieder heile kriegt?“.
Viele Reparaturen sind geglückt, andere (leider) nicht. Für alle Beteiligten war der Nachmittag trotzdem ein Erfolg. Für’s nächste Mal werden neue Experten angefragt, damit noch mehr gewerkelt werden kann.
Falls euch jetzt auch unzählige Sachen eingefallen sind, die in eurer Wohnung verstauben und auf eine Reparierer-Seele warten: Am 5. Juli geht das Repair Café in die zweite Runde. Selber Ort, selbe Zeit!
Auch der Weserkurier, buten un binnen und das Delmenhorster Kreisblatt haben berichtet.
Gesa-Marie Böhme & Julia Makowski