Da der Sommer in diesem Jahr wohl eher ausgefallen ist, war es keine schlechte Idee das Reisebüro aufzusuchen und der Sonne entgegenzufliegen: Der diesjährige Sommerurlaub führte Krosse-Redakteurin Amelie nach Kroatien, ein Land aus Steinen und Felsen, umgeben von Sonne und türkis-blauem Salzwasser.
Hier ein Bericht über die wichtigsten Urlaubsstopps.
Gut zu wissen
Gezahlt wird in der Landeswährung Kuna. Ein Euro sind derzeit umgerechnet etwa 7,4 Kuna. Es soll zwar möglich sein, in internationalen Geschäften kleinere Beträge bereits in Euro zu zahlen, gilt aber eher als unüblich. Deshalb ist es empfehlenswert, sich vor Reiseantritt bereits einen geringen Betrag in Kuna auszahlen zu lassen, um für Notfälle am Anreisetag bereits die passende Währung zu Hand zu haben. Generell gilt jedoch, dass der Wechselkurs in Kroatien selbst attraktiver ist.
Gut zu wissen ist auch, dass die meisten Strände Kroatiens steinig sind. Wer Sandstrand möchte, sollte seinen Urlaub in der Nähe des Ortes Nin buchen, muss aber mit höherer Kurtaxe rechnen, zumal Besucher des Sandstrandes umgerechnet etwa fünf Euro Eintritt zahlen müssen.
In den touristischen Orten, besonders in den belebteren Küstenregionen, ist es nicht zwingend erforderlich, fließend Englisch zu sprechen. Die meisten Einheimischen sprechen sowohl gut verständliches Englisch sowie erstaunlicherweise auch Deutsch. Weniger erstaunlich wird diese Tatsache, wenn man darauf achtet, wie viele Autos mit deutschem Kennzeichen auf den Straßen unterwegs sind und wie vielen Deutschen man am Strand und in der Hotelanlage begegnet.
Ebenso sind viele Produktbeschreibungen in größeren Einkaufshäusern und internationalen Filialisten an erster Stelle deutsch.
Anreise
Der Flug von Hannover aus dauert etwa 90 Minuten und ist mit einem Katzensprung zu vergleichen. Wer optimal bucht, hat somit die Möglichkeit, nach der Ankunft am Zielflughafen noch einen ganzen Tag ausnutzen zu können. Die meisten Flüge nach Kroatien (zum Beispiel von Hannover) werden allerdings in die späteren Abendstunden gelegt. Der Flughafen von Zadar ist nicht besonders groß und somit gibt es am fortgeschrittenen Abend entsprechend wenig Gedränge an der Gepäckausgabe.
Beim Buchen der Reise bietet es sich an, direkt einen Transfer vom Flughafen zum Hotel und zurück mit zu buchen. Zwar bieten auch Taxis und einige Buslinien den Transport zum gewünschten Ort an, jedoch ist der Dienst zur Ankunftszeit in der Nacht eher eingeschränkt. Zudem haben sich die Transferdienste auf die Hotelgäste eingestellt, sprechen meist gut verständliches Deutsch oder Englisch und bringen die Gäste direkt zum gewünschten Hotel.
Miletići – erste Eindrücke
Auf der Fahrt von Zadar in den kleinen Fischerort Miletići ist die hügelig anmutende, raue und steinige Landschaft zu erkennen. Auf den Straßen ist wenig Verkehr und nur rar gestreute Vegetation macht den Wegesrand und die daran grenzenden Grundstücke und Felder aus. Teils überquert der Transferbus auch kleinere Berglandschaften mit Nadelwäldern, vorbei an Mauern, aufgeschichtet aus den Steinen, die den größten Teil des Bodens bedecken.
Nach einem reichhaltigen Frühstücksbuffet in einem der modernen und familiengeführten Hotels in dem kleinen Fischerdorf bietet die Umgebung auf den ersten Blick steinige Aussichten. Abgesehen von den Hotels, dem Meer und der einzigen asphaltierten Straße, die durch den Ort führt, ist Geröll von hellem Stein (Graphit, wie sich später herausstellte) zu sehen, so weit das Auge reicht.
Neben einem kleinem „Market“ ist der Ort geprägt von ein paar verstreut gebauten Häusern, in deren altem Mauerwerk Eidechsen sich den Platz mit Efeuranken teilen. Schatten spenden hier nur ein paar Feigen- und Olivenbäume.
Auf dem Weg zurück in Richtung Stadt fallen viele halb fertig gebaute Häuser auf, die wie Ruinen aus Beton zwischen hübschen, pastellfarbenen bewohnten Häusern stehen. Meist tragen diese „Bauruinen“ auch den aufgesprühten Schriftzug „For Sale“. Im weiteren Verlauf der Reise wird auch deutlich, dass dieses Phänomen viele Orte entlang der Küste Kroatiens betrifft. Ebenso wie es typisch erscheint, dass gewaschene Wäsche, egal ob Unterhose oder T-Shirt, zum Trocknen aus den Fenstern gehangen wird – auf dem Land wie auch in der Stadt.
Nahverkehr
Um beispielsweise auf die nächstgelegene Insel Pag zu gelangen, in den Partyort Novalja oder nach Zadar in der entgegengesetzten Richtung, pendelt mehrmals am Tag ein Reisebus zwischen Novalja und Zadar. Ebenfalls fährt ein Linienbus durch die nahe gelegenen Ortschaften von Miletići nach Zadar. Vom Preis her gibt es nur einen minimalen Unterschied, der sich umgerechnet auf wenige Cent beläuft. Zu empfehlen wäre jedoch einmal mit dem Linienbus zu fahren und somit die umliegenden Ortschaften kennen zu lernen.
Am besten ist tatsächlich die Anreise mit dem eigenen Auto, da die Anfahrt von Deutschland über Österreich nach Kroatien eine erträgliche Distanz ist und man weder auf den örtlichen Nahverkehr, noch auf eine günstige Lage für das Hotel Rücksicht nehmen muss.
Für diejenigen, die lieber per Flug anreisen, bietet sich vielerorts die Möglichkeit, günstig einen Leihwagen zu mieten.
Da die Landschaft bergig ist und viele Wege nicht befestigt sind, sind Unternehmungen mit dem Fahrrad nur für kürzere Ausflüge zu empfehlen.
Zadar
Eine Stadt, die erst vor Kurzem zur „European Best Destination 2016“ gewählt wurde und deren Kern in nur wenigen Minuten zu Fuß vom Hauptbahnhof aus zu erreichen ist.
Betritt man die Altstadt von Zadar durch das Stadttor, dann lohnt sich auf jeden Fall ein Spaziergang durch den Stadtgarten, der entlang einer Seite der alten Stadtmauer angelegt ist. Etwas erhöht, sorgen dort verwinkelte Wege gesäumt von blühenden Büschen, knorrigen Oliven- und Feigenbäumen und antik anmutende Steintreppen zu versteckten Terrassen für die Illusion eines verwunschen Gartens.
Auf einer der unteren Ebenen befindet sich jedoch auch ein sehr modernes Freiluft-Café mit einer separaten Bar, Pavillons und gemütlichen Loungemöbeln um einen kleinen Pool. Von dort aus hat man einen guten Blick über die Altstadt.
An Sehenswürdigkeiten hat die Altstadt vor allem Kirchen zu bieten. Unter anderem die Kirche Sv. Donat aus dem 9. Jahrhundert, die aus hellem Stein erbaut und besonders bei abendlicher Beleuchtung bewundernswert ist.
Interessant ist auch die Meeresorgel am Hafen von Zadar: Unter Stufen, die von der Promenade zum Wasser hinunterführen, schwappt das Wasser geradewegs in die dort angebrachten Rohre und erzeugt so im Rhythmus der Wellen unterschiedliche Töne, die durch Löcher im Boden der Promenade entweichen. Stellt man sich auf diese, kann die Meeresorgel auch wie eine Blockflöte gespielt werden.
Neben den bekannten internationalen Filialisten, Souvenirshops und Restaurants entlang der Haupteinkaufsstraße, lohnt sich meist ein Blick in die vielen kleinen Seitengassen. Oft liegen dort etwas versteckt Barkomplexe, in denen sich Zadar sehr gut bei Nacht erleben lässt, oder auch Restaurants, die ihre Menüs zu günstigeren Preisen anbieten als in direkter Nähe der Sehenswürdigkeiten. Ähnliches gilt für die vielen Büros von Reiseveranstaltern und Fahrradverleihs. Allgemein: Je weiter von der Hauptgasse und den Sehenswürdigkeiten entfernt, desto besser der Preis.
In einem solchen Reisebüro kann man unter anderem auch die Ausflüge in die drei großen Nationalparks von Kroatien buchen. Für umgerechnet etwa 40 Euro bekommt man zum Beispiel einen Tagesausflug zum Nationalpark Kornati. Etwas mehr bezahlt man für Plitvicer und Krka, die im Inland liegen.
Nationalpark Kornati
Morgens um acht Uhr startet die Fähre aus dem Hafen von Zadar und bringt die Passagiere in ca. zwei Stunden in ein Gebiet vor der Küste, das aus einer Inselgruppe von vielen kleineren Inseln besteht – der Nationalpark Kornati. Der erste Stopp liegt an einer Insel mit einer kleinen Bucht, in der es den Gästen erlaubt ist zu baden – eine Besonderheit, da es (mit einer Ausnahme) in den übrigen Nationalparks verboten ist. Nach zwei Stunden geht es weiter zum nächsten Stopp. Während der Fahrt durch die Inselgruppe kann man die ungewöhnliche Beschaffenheit der Inseloberfläche bewundern: Wie nach einem Erdrutsch liegen in fast gleichen Abständen kleine Ringe aus Steingeröll um die Insel, sodass manche Insel wirkt wie ein Schneckenhaus. Andernfalls haben die Strömung und hoher Wellengang große Stücke von den Felseninseln abgelöst und grottenartige Einkerbungen hinterlassen. Im Anschluss an den letzten Aufenthalt im Nationalpark wird kurz vor Ende des Tagesausfluges in ein Restaurant auf der Insel Dugi Otok eingeladen.
Rückblickend
Bei einer zweiten Reise nach Kroatien würde sich ein Blick in das Landesinnere lohnen, um die Hauptstadt Zagreb und die übrigen Nationalparks mit einem Leihwagen erkunden zu können.
Für einen Erholungsurlaub, ob für Paare, Singles oder Familien ist der Urlaub an der kroatischen Adria auf jeden Fall empfehlenswert und wird sicher immer für schöne Erinnerungen sorgen.
Amelie Szameit