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Mehr Meer geht nicht: Zauberinsel Juist

12. Juni 2019

Klein, aber oho: Ihr liebt Sonne, Strand und Meer? Das könnt ihr auch schon auf der ostfriesischen Insel Juist genießen. Denn hinter der kleinen Insel verbergen sich große Geschichten. Wie meine Mutter und ich die schönste Sandbank der Welt für uns entdeckten.

Von klein auf ein Küstenmädchen

Borkum, Norderney, Baltrum, Wangerooge – diese ostfriesischen Inseln stehen bereits auf meiner Liste von Orten, an denen ich schon einmal gewesen bin. Während es andere Familien nach Spanien, Frankreich oder Italien zog, lernten meine Familie in den Sommerferien und ich Stück für Stück die kleinen Sandhügel in der Nordsee kennen und schätzen. Nun ging es für mich und meiner Mutter in den Osterferien für ein paar Tage nach Juist, mit 500-900 Metern Breite und 17 km Länge die längste und schmalste ostfriesische Insel mit der schönsten Sandbank der Welt, wie die Insulaner von ihrer Insel prahlen.

Hunderte urlaubshungrige Touristen über Ostern auf Juist

Auf zum Töwerland, auf nach Juist: Dass die ostfriesische Insel im niedersächsischen Wattenmeer einen gewissen töver (mittelniederländisch für Zauber) versprüht, war an dem Andrang der Touristen deutlich zu erkennen. Trotz des nasskalten Wetters war der Hafen in Norddeich Mole am Nachmittag von hunderten Besuchern besetzt. Von hier fahren die Fähren auch zur Nachbarinsel und Tourismus-Konkurrent Norderney. Zur Abfahrtszeit gegen 16:30 Uhr mussten vier Schiffe anlegen, um die Vielzahl urlaubshungriger Touristen nach Juist zu bringen. Viele Reisegruppen und Familien verloren sich in der Menge und wurden unterschiedlichen Schiffen zugeteilt.  Auch meine Mutter und ich wurden getrennt und mussten auf verschiedenen Schiffen die Insel anfahren.
Angekommen auf Juist, mussten einige Gepäckstücke und Tickets den richtigen Besitzer zugeordnet werden und zuvor getrennte Reisegruppen fanden sich wieder.

Juister Wahrzeichen

Was einem auf Deck des Schiffes sofort ins Auge springt, ist das 17 Meter hohe Seezeichen am Ende der Juister Seebrücke, das die Form eines Segels hat. Das Wahrzeichen von Juist ist 2008 errichtet worden und dient gleichzeitig als Aussichtsturm, auf dem man eine wunderbare Sicht auf das Meer und die entgegenkommenden Schiffe hat. Auf dem Weg zu unserer Frühstückspension liefen wir an einem kleinen Leuchtturm vorbei. Bestimmt nur ein Prototyp von dem richtigen Leuchtturm auf der Insel, war ich überzeugt. Dass das von den Juistern genannte Memmertfeuer eine ganz besondere Geschichte hat, sollten wir erst später erfahren.

Dem Meer so nah

Nur ein kleiner Rundgang in die Stadt genügt, um zu bemerken, dass sich Strand und Meer von überall aus immer in unmittelbarer Nähe befinden, weil die Insel so schmal ist. Von Autos ist hier bis auf den Polizei-und Feuerwehrwagen keine Spur. Stattdessen bringen Pferdekutschen Güter, Lebensmittel und Personen von einem Ort zum anderen. Unsere Pension liegt an der Wattseite der Insel, von wo wir einen schönen Blick auf den grünen Deich und das Wattenmeer haben. Die Pensionen liegen eng beieinander und sind immer gleich ausgerichtet.
Am nächsten Tag besuchten wir den Strand. Restaurants und Bars haben schon die Sommersaison begonnen, durch ihre erhöhte Lage hat man einen guten Blick auf Meer und Strand. Die bunten Strandkörbe jedoch sind noch unbenutzt und der kalte Wind macht den frühen
Spaziergänger zu schaffen. Das Meer ist eiskalt, ich strecke vorsichtig meine Füße ins Wasser und gehe barfuß den Strand entlang, denn fürs Schwimmen ist es eindeutig zu kalt.

Leuchtturm in Mini-Format

Danach besichtigten wir den Juister Leuchtturm, das Memmertfeuer. Ein echter, langjähriger Seefahrer und Insulaner erzählte uns die Geschichte.
Tatsächlich ist der Leuchtturm erst 1992 erbaut worden und hatte nie die Funktion eines Seezeichens, um Seefahrern bei der Bestimmung ihrer Position zu helfen. Dafür reichten früher die Leuchtfeuer der benachbarten Inseln Borkum und Norderney aus.
Westlich von der Insel auf der kleinen Vogelinsel Memmert befand sich seit 1939 ein Leuchtturm, der bis 1986 als Seezeichen in Betrieb war. Weil die Erosion der Insel an dieser Stelle fortgeschritten war und der Leuchtturm schon im Wasser lag, hat man 1990 die Spitze des Leuchtturms, in dem das Leuchtmittel untergebracht ist, das sogenannte Laternenhaus, geborgen und in Emden gelagert. Engagierte Juister setzten sich mit Spenden dafür ein, dass das Laternenhaus von Memmert nach Juist kommt. So wurde 1992 der zugehörige Turm gebaut und mit dem gekauften Laternenhaus ausgestattet.

Sehenswertes und Sehenswürdigkeiten

Am Kurplatz konnten wir uns dann ein bisschen erholen. Der Platz befindet sich im Zentrum des Hauptortes mit einem Musikpavillon, der im Sommer Konzerte und Veranstaltungen anbietet. Nebenan befindet sich ein Schiffchenteich, wo Kindern ihre eigenen Schiffsmodelle schwimmen lassen.
Abends haben wir dann bei dem Film A Star is Born den außergewöhnlichen Juister Kinosaal kennengelernt. In dem Saal ist jeder Sitzplatz mit einer Lampe beleuchtet. Wenn die Lampe von einem Kinobesucher ausgeschaltet wird, kommt ein Servicemitarbeiter, der die Bestellungen von Popcorn, Getränke und Eis entgegennimmt.
In den nächsten Tagen erkundeten wir sowohl das Ost- als auch das Westende der Insel. Im Osten gibt es einen ökologischen-künstlerisch gestalteten Lehrpfad, der in Erinnerung an den berühmten Juister Biologen und Lehrer Otto Leege errichtet wurde, der sich für die Förderung und den Erhalt der Artenvielfalt auf Juist und der unbewohnten Nachbarinsel Memmert eingesetzt hat. Etwas weiter gen Osten beginnt der Kalfamer – das Juister Ostende. Der Kalfamer (auf hochdeutsch: Kälberwiese) ist ein wichtiges Vogelrast-und Brutgebiet. Hier wird mehr Sand angetrieben als abgetragen, weswegen dieser Teil der Insel langsam nach Osten wächst. Im Westen gibt es den sogenannten Hammersee, den größten Süßwassersee auf einer Nordseeinsel. Hammer, vom ostfriesischen Wort hamrig, ist eine gemeinschaftlich genutzte Weidefläche. Der See ist durch Überflutung einer solchen Weide entstanden, wodurch die Insel zu einer gewissen Zeit in zwei Teile getrennt war.
Wenn man etwas weiter Richtung Westen geht, kommt man an das Juister Westende – die Bill, was soviel wie Gesäßbacke bedeutet. An dieser runden Sandbank treffen sich Wattenmeer und Nordsee. Ich konnte hier bis auf die Nachbarinsel Borkum und bis zum Festland schauen. Juist- ein Zauberland für alle, die Erholung suchen an einem 17 km langen Strand, dem Meer immer ganz nah, sodass man es von überall schmecken, riechen und hören kann. Mehr Meer geht nicht!

von Catharina Hövermann

Bildquelle: KROSSE

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