Kein Handy. Kein Laptop. Kein Tablet. Kein Fernsehen. Kein Radio, keine Nachrichten, keine Musik. Keine Printmedien. Eine Woche lang war ich sozusagen abgeschnitten von der Außenwelt – mein Fazit für Euch.
„Und was machst du dann eigentlich die ganze Zeit?“ Eine Frage, die mir sowohl vor der medienfreien Woche, als auch währenddessen eigentlich ständig gestellt wurde. Meine Antwort darauf war immer: „… keine Ahnung.“
Was ich mir vorgenommen hatte – und was ich davon geschafft habe
Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, meinen Kleiderschrank komplett auszumisten und aufzuräumen, bei mir zu Hause eine Menge zu putzen und auch Material für eine Hausarbeit zusammen zu suchen. Mit dem Schreiben dieser Hausarbeit hatte ich dann eigentlich auch vorgehabt, schon einmal zu beginnen…
Allerdings war das einzige, was ich davon geschafft habe, ein Besuch in der Bibliothek und das Ausleihen einiger Bücher. Warum ich nicht mehr erledigt habe – warum ich nicht produktiver war? Eine Frage, die ich beim besten Willen nicht beantworten kann. Denn wahrscheinlich habe ich vorher so große Angst gehabt, mich zu langweilen, dass ich mir am Ende zu viele Sachen vorgenommen habe, um tatsächlich alles zu schaffen.
Was ich unterschätzt habe
Der größte Punkt an dieser Stelle ist: die Stille. Normalerweise gibt es, wenn ich allein zu Hause bin, immer irgendwelche Hintergrundgeräusche. Ob es nun der Fernseher ist, der Laptop oder Musik – immer ist etwas da. Als das auf einmal nicht mehr so war, hat es mich wesentlich mehr gewurmt, als ich gedacht hatte. Da fängt man fast an, zu verstehen, warum Menschen in Gummizellen wahnsinnig werden!
Was ich eigentlich wirklich die ganze Zeit gemacht habe
In dieser einen Woche habe ich häufiger etwas mit Freunden unternommen als sonst in einem ganzen Monat. Ich habe versucht, so wenig wie möglich allein zu sein, habe alle offenen Termine in diese spezielle Woche gelegt. Ich habe sogar mit meinem Bruder Schach gespielt (und gewonnen), obwohl ich es eigentlich gar nicht mag – einfach nur, um beschäftigt zu sein.
Dazu muss ich sagen, dass mir das Wetter auch sehr in die Karten gespielt hat, denn da es die meiste Zeit warm und sonnig war und erst zum Wochenende hin regnerischer wurde, konnte ich auch viel Zeit draußen verbringen – und sei es auch nur für einen einfachen Spaziergang. Auch die Tatsache, dass ich zwei Abende lange gearbeitet habe, hat sehr geholfen.
Mein Fazit
Ich habe die medienfreie Woche besser überstanden, als ich erwartet hätte. Es gab Momente, in denen es wirklich schwer war, und es hat mich sehr oft in den Fingern gejuckt, mein Handy in die Hand zu nehmen, wenn auch, um nur nachzusehen, wie spät es ist.
Aber es war auch schön, so viel mehr Zeit mit anderen Menschen zu verbringen als gewöhnlich – ich hatte natürlich auch nicht wirklich eine große Wahl. Aber eins kann ich Euch sagen: Nach einer Woche, in der man ganz bewusst so gut wie nie allein war, genießt man die Ruhe sehr. Ich bin ehrlich gesagt ziemlich glücklich darüber, vor allem mein Handy endlich wieder zu haben!
Laura Limberg