Was als ein kurzer Städtetrip in eine kleinere Stadt im Norden Portugals begann, wurde zu einem Erlebnis, das so schnell nicht mehr vergessen werden sollte. Unsere Redakteurin nimmt euch mit auf eine Reise in eine der schönsten Städte Europas.
Porto – eine der ältesten Städte Europas, die überall als Geheimtipp für entdeckungslustige Urlauber gehandelt wird, überzeugt mit ihren kleinen verwinkelten Gassen und unzähligen Möglichkeiten, etwas Neues zu entdecken. Auch das Wetter ist ein überzeugender Aspekt. Immer mindestens ein paar Grad wärmer als in Deutschland und mit viel weniger Regentagen im Jahr, ist Porto definitiv mit besserem Wetter gesegnet. Die Region um Porto ist eine der ärmsten der EU, was man ihr aber definitiv nicht ansieht. Die Stadt wird auch häufig “kleines Lissabon” genannt, denn sie ist mindestens genau so schön (dies lässt sich allerdings kein Portuenser gerne sagen 😉 ) aber um einiges günstiger als die Landeshauptstadt.
Portos Geheimtipps
Porto ist außerdem eine Stadt, in der man beinahe alles bequem zu Fuß erreichen kann. Wer etwas weiter außerhalb erleben möchte, kann dafür die „Metro do Porto“ benutzen. Günstiger ist man fast nirgends unterwegs.
Essen – Ein absolutes MUSS ist das landestypische Essen. Von „Natas“, kleinen Törtchen die wirklich süchtig machen, über „Francesinha“, einem typischen Landesgericht, zu einem großen „Super Bock“ hat das Land viele Leckereien zu bieten. All das muss man mindestens einmal probiert haben. Die Stadt bietet viele traditionelle kleinere Restaurants. Wer nicht ganz so experimentierfreudig ist, wird natürlich auch nicht verhungern.
Porto ist eine Stadt mit vielen alten Gebäuden, die wirklich schön anzusehen sind. Auch die Sehenswürdigkeiten sind auf jeden Fall einen Besuch wert. Der „Torre de los Clérigos“ zum Beispiel, von dem man einen atemberaubenden Ausblick über die Dächer der Stadt hat, oder die Brücke „Ponte Dom Luís l.“ sollte man auf jeden Fall gesehen haben. Wer aber auch die moderneren Seiten der Stadt sehen möchte, braucht nicht lange danach zu suchen. Auf den zweiten Blick hat Porto nämlich auch moderne Shoppingcenter und Einkaufsstraßen zu bieten. Auch der Fluss, der Douro, an welchem Porto liegt, präsentiert sich von seiner schönsten Seite. Am Flussufer der Stadt hat man eine direkte Aussicht auf „Vila Nova de Gaia“, Portos Nachbarstadt. Sie ist ebenfalls einen Besuch wert, allein da sie eine Vielzahl an Portweinkellereien aufweist. Wer nun aber nach einem langen Tag genug vom Trubel oder einem anstrengenden Fußmarsch hat, kann dem durch diverse Parks oder einer kurzen Fahrt ans Meer entkommen.
Diejenigen, die vorher noch nie in Portugal waren und etwas mehr von dem schönen Land sehen wollen, können von Porto aus innerhalb von knapp drei Stunden mit dem Zug nach Lissabon fahren und dort entweder eine Tagestour oder einen Aufenthalt mit Übernachtung einplanen. Beides würde sich in jedem Fall lohnen.
Der Tourismus in Porto
In Porto ist es sogar möglich, sich ohne gute Portugiesischkenntnisse, welche in meinem Fall überhaupt nicht vorhanden waren, gut mit den Einwohnern zu verständigen. Alle sind sehr gastfreundlich und versuchen immer so gut es geht auf Englisch weiterzuhelfen.
Durch die immer weiter steigende Beliebtheit und Bekanntheit der kleinen Stadt hat der Tourismus enorm zugenommen. Porto verwandelt sich immer mehr von einem Geheimtipp zur Touristen-Metropole. Es werden Hop-on-Hop-off Busse eingesetzt, um die Touristen zu den diversen Sehenswürdigkeiten zu führen und ihnen ein Rundum-Erlebnis zu verschaffen. Die Einwohner befürchten mittlerweile, dass die Stadt dadurch mit der Zeit an ihrem Charme verlieren wird, sowie es vielen Städten vor ihnen ergangen ist. Das Porto für Liebhaber wandelt sich langsam zum Porto für Touristen, was aber meiner Meinung nach nichts am Charme, den die kleine Stadt ausstrahlt, verändert. Den traditionellen Charakter bekommt man allerdings eher zu spüren, wenn man nicht in die bekanntesten Lokale oder an die beliebtesten Plätze geht, sondern sich in unbekannte Ecken der Stadt vorwagt.
Abschließend ist noch zu sagen, dass sich ein Städtetrip nach Porto auf jeden Fall lohnt – wenn auch eher in den Frühlings- oder Herbstmonaten. Wenn man aber auf einen Sommerurlaub aus ist und die zahlreichen Strände Portos genießen möchte, kommt man auch in der heißen Sonne auf seine Kosten.
Paula Schlieper