An nur zwei Tagen Afrika, Lateinamerika und Südostasien entdecken? Diese kulinarische Chance ließ sich unsere Redakteurin nicht entgehen. Mit viel Appetit auf Ferne und exotische Gerichte besuchte sie am 12. und 13. November die Street Food Karawane am Hillmannplatz in Bremen.
Schon mal indianisches „Cachanga“ oder afrikanische „Beignets“ probiert? Diese und zahlreiche weitere kulinarische Besonderheiten lockten am zweiten Novemberwochenende, trotz niedriger Temperaturen, viele Besucher in die Bremer Innenstadt zum Hillmannplatz. Dort stoppten zum letzten Mal in diesem Jahr die 25 Food-Trucks der Street Food Karawane, die in den letzten Monaten schon in mehr als 18 norddeutschen Städten einen Einblick in ferne Kochkünste ermöglicht haben.
Wer hier hungrig bleibt, ist selber Schuld
Von mexikanischen Burritos, arabischen, balinesischen oder afrikanischen Gemüsepfannen bis hin zu frittiertem indianischen Gemüse und ausgefallenen Burgern: Die Street Food Karawane bot eine Vielfalt an verschiedenen selbst gemachten Speisen aus aller Welt. Die Küchen auf Rädern konnten somit allen Geschmäckern etwas bieten, egal ob Fleischliebhabern oder Gemüsefans. Neben Süßspeisen wie spanischen „Churros“ (längliches frittiertes Hefegebäck) und afrikanischen „Beignets“ (frittierte Hefebällchen mit Obstfüllung), wurde hauptsächlich Herzhaftes angeboten.
Viele Köche verteilten kleine Kostproben ihrer Gerichte an die Besucher, um diese mit den fremden Geschmäckern vertraut zu machen. Für diejenigen, für die die Auswahl dann zu groß war, boten viele Food-Trucks sogenannte „Mix-Teller“ an. Die Köche stellten diese nach dem Motto „von Allem etwas“ zusammen, sodass man als Besucher möglichst viele Spezialitäten probieren konnte. Es wurden jedoch nicht nur die verschiedensten Gerichte, sondern auch Heißgetränke verkauft. Klassiker wie Kaffee oder Glühwein, aber auch „Hot Cocktails“ mit oder ohne Alkohol halfen über die Novemberkälte hinweg. Neben fruchtigen Mischungen mit Maracuja-, Limetten- und Orangensaft, gab es auch exzentrische Kombinationen aus Pfeffer-Wodka, Tabasco und Rinderbrühe zu probieren.
Essen verbindet
Offen sein für Neues und Fremdes fällt bekanntlich manchmal schwer. Durch das Street Food Event soll aber genau diese Schwierigkeit überwunden werden, und zwar durch gutes Essen. Die Veranstalter Street Food Events haben sich mit der Street Food Karawane das Ziel gesetzt, Integration in die Praxis umzusetzen. Die Food-Trucks sollen nicht nur einen Imbiss auf Rädern darstellen, sondern ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung setzen. Die Veranstalter unterstützen mit Erlösen den Verein „people welcome“, der sich für die Integration von Asylsuchenden und Geflüchteten einsetzt. Der Verein ermöglicht es diesen Menschen, selbst ein Teil der Street Food Karawane zu werden, um den Besuchern ihre Kultur durch selbstgemachtes Essen ein Stück näherzubringen.
Fazit
Die Preise für das Essen sind etwas höher als in einem normalen Imbiss. Dafür bekommt man als Besucher besondere und spannende neue Gerichte geboten, und setzt selbst ein Zeichen für die Integration und gegen Ausgrenzung. Mir persönlich hat besonders die tolle Atmosphäre auf dem Event und das Engagement der Köche gefallen. Für mich wurde sehr deutlich, wie viel Leidenschaft hinter dem Kochen steckt und wie wichtig es den Köchen war, dass ihre selbstgemachten Gerichte bei den Besuchern ankommen. Auch für das Jahr 2017 plant der Veranstalter wieder eine Street Food Karawane mit ungefähr 30 Veranstaltungen in norddeutschen Städten. Auch in Bremen werden die Food-Trucks mehrere Male halten, um zu einer kulinarischen Weltreise einzuladen.
Luisa Jendroska