Unsere KROSSE-Redakteure haben für euch die bekanntesten Weihnachtsmärkte im Norden besucht und berichten nun von romantischen Geheimtipps, kulinarischen Köstlichkeiten sowie möglichen Ausflugszielen für das nächste Adventswochenende. Macht euch gefasst auf eine geballte Ladung Weihnachtsstimmung!
Besuch auf dem Lamberti-Markt in Oldenburg
Allein wegen seiner besonderen Lage ist der Lamberti-Markt in Oldenburg einen Besuch wert: Inmitten der Innenstadt zwischen dem historischen Schloss, der St. Lamberti-Kirche und dem alten Rathaus gelegen, bietet er die Möglichkeit bis zum 22. Dezember von 11 bis 20:30 Uhr und freitags und samstags bis 21:30 Uhr in (vor-)weihnachtliche Stimmung zu kommen.
Längst ist dieser Weihnachtsmarkt, der sich an die festlich geschmückte Fußgängerzone reiht, kein Insidertipp mehr. Jedoch machen das Ambiente und die bis ins kleinste Detail geschmückten Holzhütten und Verkaufsstände den Andrang von Menschen so gesehen wieder wett. Man findet viele hochwertige Waren wie Schmuck, handgefertigte Kerzen, leuchtende Sterne, Töpfer-, Korb- und Lederwaren, Holz- und Blechspielzeug und Weihnachts(baum)dekoration.
Auch beim Essen gibt es eine sehr große Auswahl. Besondere kulinarische Angebote sind der Grünkohlteller, der auf Veranstaltungen solcher Art selbst in Bremen noch nicht entdeckt wurde, und das Dampfnudelgericht, bei dem es sich um eine Zubereitungsvariante von Hefeklößen handelt. Der Kinderpunsch mit Amaretto war angenehm zu trinken, aber mit einem Preis von 3,50€ sogar teurer als der Glühwein (3,00 €).
Eine Besonderheit dieses Weihnachtsmarktes ist eine Hütte, in der gemeinnützigen Organisationen die Möglichkeit geboten wird, selbstgefertigte Produkte für den guten Zweck zu verkaufen. Diese Organisationen wechseln mindestens alle zwei Tage.
Gemütlicher Weihnachtsmarkt in Verden
Die Fußgängerzone der historischen Altstadt verwandelt sich in der Vorweihnachtszeit in ein gemütliches kleines Winterdorf. Lichter in Sternenform zieren die kleine Einkaufsstraße und direkt vor dem Rathaus entsteht ein kleiner Weihnachtsmarkt, der die Stadt jedes Jahr mit einem winterlichen Zauber belegt. Neben einer lebensgroßen Krippe, einer Bühne und Karussells für die Kleinen, wird täglich ab 18:00 Uhr Livemusik gespielt.
Die festlich geschmückten Hütten laden die Besucher zum Bummeln, Verweilen und Schlemmen ein. Neben dem Verzehr von Speisen, Glühwein und gebrannten Mandeln, verführt der Weihnachtsmarkt zu einem entspannten Stöbern durch eine Auswahl von verschiedenen Weihnachtsartikeln. Kleine Geschenke für die Liebsten oder Ideen für Wichtelgeschenke.
Der Weihnachtsmarkt ist sehr liebevoll gestaltet und auf Grund seiner Größe sehr überschaubar. Im Vergleich zu den großen überfüllten Weihnachtsmärkten eine schöne Abwechslung. Gegen Abend füllen sich aber auch hier die Glühweinstände und die vorher noch sehr ruhige Stimmung schlägt um und verwandelt sich zu einer sehr vertrauten und stimmungsvollen Atmosphäre.
Bis zum 21.12 lässt sich der Weihnachtsmarkt noch besuchen und wenn man schon in Verden ist, sollte ein Blick in den Dom oder ein Besuch im Pferdemuseum nicht fehlen.
Engelke Weihnachtsmarkt in Emden- ein Reinfall?
Ein Treffen mit guten Freunden und gemeinsam den Emder Weihnachtsmarkt auskundschaften, das ist der Plan für den Abend. Zuerst einen Glühwein: Über „Heißer Aperol“, „Zwetschgen-Zimt-Punsch“, Jäger-Tee und „Heiße Oma“ ist alles dabei. „Den kann man aber gut zum Anfangen trinken.“, meint eine Freundin euphorisch zu unserem ersten Apfelpunsch. Leider stellen wir erst beim zweiten Glas fest, dass die unfreundlich grunzende Bedienung vergessen hat, den Schuss auszuschenken. Wenigstens ist der Punsch heiß.
Nach einer Bratwurst sehen wir uns die Buden an. Die Auswahl ist zwar überschaubar, aber was zu einem Weihnachtsmarkt gehört, findet sich auch hier: Poffertjes, ganz viel Süßes, heiße Maronen sowie Pommes und Würstchen dürfen hier natürlich auch nicht fehlen. Trotzdem kommt irgendwie keine richtige Stimmung auf. Zwar tanzen hier und da schon einige Arbeitskollegen und Studenten stramm um die Stehtische, aber so richtig kuschelig und gemütlich, wie man es sich gerne vorstellt, ist es leider nicht. Auch gibt es nichts Neues im Vergleich zu den letzten Jahren zu entdecken. Für Kinder gibt es ein kleines Karussell und einen mehr als einfach gestalteten Irrgarten aus Bauzäunen und Tannenzweigen.
Insgesamt ist von dem Weihnachtsmarkt, der einst auf dem Delft schwimmend zu besuchen war, nichts mehr übrig geblieben. Lediglich die Buden auf dem Rathausplatz und zwei beleuchtete Schiffe sind zu finden. Insofern ist der Emder Engelke Weihnachtsmarkt heute kaum empfehlenswert und auch nicht unbedingt einen Besuch wert.
Ein kleiner Insider-Tipp ist allerdings der Delft selbst. Durch eine kleine Promenade umrundbar, lädt der kleine historische Hafen besonders in den Abendstunden zu einem besinnlichen Spaziergang mit beleuchtetem Wasser und hübschen Booten ein. Zur Adventszeit kann man sich den Rundgang natürlich noch mit einem Becher Glühwein versüßen und den Weihnachtsmarkt dann getrost hinter sich lassen.
Weihnachtliche Atmosphäre in Celle
Jedes Jahr zur Weihnachtszeit verwandeln sich die Gassen und Höfe der Celler Altstadt in ein Weihnachtsmärchen. Mit mehr als 80 Ständen erstreckt sich der Weihnachtsmarkt durch die Fußgängerzone der Residenzstadt. Im Weihnachtswäldchen auf der Stechbahn werden verschiedene handwerkliche Meisterwerke angeboten. Neben Glaskunstwerken, Holzschnitzereien und verschiedenen Weihnachtsartikeln, finden sich hier zahlreiche Köstlichkeiten, die den Gaumen schmeicheln. Von Schmalzkuchen bis hin zu Grünkohl findet jeder etwas Schmackhaftes.
Besonders schön am Celler Weihnachtsmarkt ist die beliebte Weihnachtspyramide, die Kindheitserinnerungen weckt und zum Träumen anregt. Durch die Fachwerkhäuser und die beleuchteten Straßen erhält der Weihnachtsmarkt eine märchenhafte Atmosphäre und lädt nach den Weihnachtseinkäufen auf den einen oder anderen Glühwein ein.
Der Markt erstreckt sich über mehrere Gassen und ist damit sehr weitläufig. Dadurch bekommt man nicht so schnell das Gefühl von überfüllten Straßen, was sehr angenehmen ist. Aber auch hier füllen sich gegen Abend die Glühweinstände.
Eine romantische Atmosphäre erzeugt diese Stadt auf jeden Fall und der Besuch auf dem Weihnachtsmarkt sollte unbedingt stattfinden. Aber auch der Rest der Stadt ist einen Ausflug wert.
Magischer Schlachtezauber in Bremen
Traditioneller Weihnachtsmarkt trifft auf ausgefallenes Mittelalterspektakel: In romantischer Kulisse reihen sich Fressbuden und Kunststände entlang der liebevoll geschmückten Weserpromenade. Lagerfeuer, Holzbänke und Verkäufer in aufwendigen Kostümen laden den Besucher zu einem gemütlichen Bummel über den Weihnachtsmarkt ein und ermöglichen in versetzt aufgestellten Pavillons ein entspanntes Glühweintrinken. Für die Kleinen hat der Mittelaltermarkt einige Mitmachmöglichkeiten zu bieten, außerdem gibt es auf einer Bühne diverse Aufführungen und Konzerte. Für mehr Veranstaltungsinfos klickt hier.
Das leibliche Wohl wird mit verschiedensten Gebäckstücken, deftigen Leckereien und schmackhaften Süßwaren bestens umsorgt. Auch die obligatorischen Heißgetränke sind selbstverständlich zu finden. Zur Mittagszeit noch überschaubar besucht, drängen sich auch hier zu den Abendstunden die Weihnachtsmarktbesucher.
Ich kann euch den Bremer Schlachtezauber wärmstens empfehlen, der mit seiner Lage, der aufwendigen Dekoration und unterschiedlichsten Marktbuden für jeden Besucher das Passende bereit hält und garantiert in Adventsstimmung versetzt.
Weihnachtszauber auf dem Lübecker Weihnachtsmarkt
Einen Ausflug nach Lübeck sollte sich zur stimmungsvollen Adventszeit niemand entgehen lassen. Die Weihnachtsstadt des Nordens lädt ein zu gemütlichem Bummeln, Schlemmen und Genießen. Die historische Kulisse des Lübecker Rathauses macht den traditionellen Lübecker Weihnachtsmarkt aus. Lübecks wunderschöne Altstadt und Kulisse kann vom Boden aus und somit ganz gemütlich zu Fuß sowie auch aus hoher Lüfte aus einer der schönen Gondeln des Riesenrads bestaunt werden. Das beleuchtete Riesenrad gehört seit Jahren zum Lübecker Weihnachtsmarkt dazu und rundet Lübecks Skyline geschmackvoll ab. Das Lichtspiel an der Jakobi-Kirche begeistert Groß wie Klein und lässt den Weihnachtszauber über Lübeck erstrahlen.
Genau genommen handelt es sich nicht um einen Weihnachtsmarkt, sondern um mehrere. Neben dem Weihnachtsmarkt in der historischen Altstadt und dem maritimen Weihnachtsmarkt am Koberg samt Riesenrad, gibt es außerdem das Weihnachtswunderland an der Obertrave, den Märchenwald an der Marienkirche und den Kunsthandwerkermarkt St. Petri zu besuchen. Jeder dieser kleinen und individuell gestalteten Märkte hat mich und meine Begleitung verzaubert. Das Tolle ist, dass für jeden etwas dabei ist und auch Erwachsene noch einmal in die Welt der Märchen und Fabeln eintauchen können, während sie den einen oder anderen Glühwein genießen.
Von dem Standard-Glühwein über Beeren- und Honigweine bis hin zur Hexengalle, Met, Zaubertrank und Drachenblut ist alles vor Ort. Weihnachtsbier und internationale Gewürze, Schaumküsse und Fischbrötchen beweisen, welche vielfältigen kulinarischen Genüsse Lübecks Weihnachtsmärkte zu bieten haben. Auch Deftiges ist zu ergattern und hauptsächlich in Form von Fleischspießen, Erbsensuppe, Bratwurst und Grünkohl wiederzufinden. Trotz aller unterschiedlichen und zahlreichen Köstlichkeiten (einiges wurde probiert und für sehr empfehlenswert befunden, insbesondere das Drachenblut) bleibt der Weihnachtsmarkt, der sich durch die Fußgängerzone zieht, überschaubar und vor allem sehr liebevoll gestaltet. Die Menschen drängen sich um die Stände und die Stimmung lässt sich als feierlich und weihnachtlich beschreiben. Auch das Preis-Leistungs-Verhältnis ist in Ordnung. Alles in allem mein Tipp an euch: Ab nach Lübeck und verzaubern lassen!
Alle Jahre wieder… Der Weihnachtsmarkt in Hamburg
Alle Jahre wieder verwandelt sich der Hamburger Rathausplatz während der Adventszeit in eine kleine Weihnachtswelt. Der historische Weihnachtsmarkt lädt mit seinen schön dekorierten Holzbuden dazu ein, durch die verschiedenen Gassen zu schlendern, sich von dem Duft gebrannter Mandeln und Glühwein berauschen zu lassen und das ein oder andere Weihnachtsgeschenk zu kaufen.
Wider Erwarten sind hier nicht nur Fressbuden und Glühweinstände vorzufinden, sondern auch aller Hand an Kunsthandwerk und Feinkost, von schwäbischen bis belgischen Spezialitäten ist alles dabei. Der Weihnachtsmarkt ist in verschiedene Gassen aufgeteilt. So gibt es zum Beispiel in der Spielzeuggasse Stände mit Holzspielzeug oder Magnetspielen zu entdecken, in der Kaufmannsgasse Lederwaren, sowie Tee und Gewürze.
Der kleine Weihnachtsmarkt ist noch bis zum 23. Dezember täglich von 11 bis 21 Uhr, freitags und samstags bis 22 Uhr geöffnet. Da Hamburg auch ein beliebtes Touristenziel ist, muss vor allem am Wochenende mit vielen Menschen und großem Andrang gerechnet werden. Neben dem historischen Weihnachtsmarkt gibt es, quasi um die Ecke, einen weiteren Weihnachtsmarkt.
Der „Weißer Zauber“ am Jungfernstieg schafft durch seine weißen Pagodenzelte, eindrucksvolle Lichterspiele und ein Panorama-Blick auf die Alster eine besondere Atmosphäre. Allerdings wird an den Ständen viel Glühwein, Essen und Ramsch verkauft.
Wer sowieso schon in Hamburg unterwegs ist, kann auf jeden Fall mal über diese beiden Weihnachtsmärkte schlendern. Zumindest der historische Weihnachtsmarkt sorgt für weihnachtliche Stimmung.
Lorena Herrmann, Amelie Szameit, Laura Limberg, Merle Wendt, Cathia Bösche, Lina Weimann, Louisa Kottmann