Eigentlich sollten bei dem G20-Treffen am 6. und 7. Juli 2017 in Hamburg die Themen Entwicklungspolitik und Klimaschutz im Vordergrund stehen, doch die Veranstaltung wurde überschattet von gewaltsamen Ausschreitungen. Hamburg erlebte Verwüstungen und sollte möglichst vermieden werden. Was es mit dem umstrittenen Treffen auf sich hat und was die Ergebnisse waren, haben wir hier kurz zusammengefasst.
Die Staats- und Regierungschefs der wichtigsten 20 Industrie- und Schwellenländer tagten zwei Tage lang in Hamburg. Die G20-Gipfel waren nach der weltweiten Finanzkrise 2008 ins Leben gerufen worden. Die Auswahl des diesjährigen Tagungsorts wurde bereits im Vorfeld von Kapitalismuskritikern als Provokation aufgefasst, zehntausende von ihnen reisten extra für Proteste an. Die Nachrichten berichteten ununterbrochen von gewaltsamen Auseinandersetzungen. Doch nicht alle Demonstranten sind Gewalttäter.
Das Ziel des Gipfels
Auf der Agenda des Treffens stand Afrika ganz weit oben. Die Bundesregierung strebt die Integration Afrikas in die globalisierte Wirtschaft an. Präsident Trump hingegen hält wenig von einem freien Welthandel, bekanntermaßen verfolgt er das Ideal „America first“. Neben der Förderung des Wachstums der Weltwirtschaft war der dritte Punkt auf der Liste die Stabilisierung der Finanzmärkte. Ebenso sollte aus den Verhandlungen eine Erklärung über die Umsetzung des Pariser-Abkommens hervorgehen. Erst vergangenen Monat waren die Vereinigten Staaten aus dem Klimavertrag ausgetreten. Angela Merkel ließ verkünden, dass sie sich für bessere Arbeitsbedingungen und gegen Kinderarbeit einsetzen werde. Der Kampf gegen Epidemien wurde ebenfalls thematisiert und zum ersten Mal wurde über Digitalisierung gesprochen. Demnach sollen bis 2025 alle Menschen weltweit Internetzugang haben.
Kritik an G20
Was auf den ersten Blick als ein weltverbesserndes Projekt erscheint, wird kontrovers diskutiert und teilweise scharf verurteilt. Daher fand ein „Alternativer Gipfel für Globale Solidarität“ statt, der friedlich inhaltliche Gegenvorschläge aufzeigen sollte. Die Themen waren denen des G20-Gipfels nicht unähnlich, doch im Unterschied dazu sollten dabei nicht nur die Perspektiven der 20 stärksten Industrienationen berücksichtigt werden. Die Kritik richtet sich an das kapitalistischen Weltwirtschaftssystem, welches die Bedürfnisse der Menschen nicht berücksichtigen würde. Demnach würden wenige Priveligierte die große Mehrheit ausbeuten.
Ergebnisse von G20
Auf einem 30-seitigen Papier wurde die Abschlusserklärung der G20-Staaten festgehalten. Alle Staaten bis auf die USA sichern zu, das Pariser Klimaschutzabkommen schnellstmöglich umsetzen zu wollen. Außerdem bekennen sich die G20 in ihrer Abschlusserklärung zum freien Handel. Allerdings räumte Merkel ein, dass es im Ukraine-Konflikt kaum Fortschritte gebe, ebenso wurden die tiefgreifenden Differenzen zwischen Deutschland und der Türkei ein weiteres Mal deutlich.
Letztendlich ist es der Sinn einer Demokratie, seine eigene Meinung zu haben und sich dafür einsetzen zu können. Was allerdings nicht dazu gehört, ist Polizisten und andere Menschen zu verletzen oder Autos anzuzünden. Ob man den diesjährigen G20-Gipfel nun als erfolgreich ansieht oder nicht, ist Privatsache, und abgesehen von dem unzivilisierten Verhalten mancher gab es auch sehr viele Menschen, die friedlich auf die Straße gegangen sind.
Katharina Schindler
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