Einmal Filmstar sein – von vielen sicherlich ein Kindheitstraum. Dass das Filmgeschäft in Deutschland aber kein Zuckerschlecken und nichts mit den schönen Bildern aus Hollywood zu tun hat, zeigt Dennis Albrechts Miniserie „Filmstadt“.
Irgendetwas mit Medien – das hat sich auch die junge Melinda (Stephanie Charlotte Koetz) gedacht und ihr Glück als Schauspielerin in der Filmbranche versucht. In einer Zeit, in der das Kino und die Videotheken mit Raubkopien im Internet zu kämpfen haben und die Filmemacher um zunehmend wenige Fördertöpfe kämpfen, ist die Realität jedoch härter denn je. Melindas Weg führt sie in die Arbeitslosigkeit. Nun möchte sie einen Neustart in Berlin versuchen, da sie sich in der Hauptstadt größere Chancen erhofft. Auch für George (Martin Reese) scheint der Traum „Film“ nicht in Erfüllung zu gehen. Nach dem Abschluss an einer Filmhochschule landet er in einer Videothek, anstatt das große Geld als Filmemacher zu verdienen.
Dennis Albrecht (Das Leben ist keine Autobahn) begleitet beide Charaktere in seiner Serie „Filmstadt“ auf ihrem Weg durch die Medienwelt. Dabei versucht er Elemente und Anekdoten aus seinem eigenen Leben als Filmschaffender in Deutschland teils komödiantisch, teils dramatisch zusammenzufassen. Kritik will die Serie laut Pressetext dabei auch an dem Übergang der Generation „Praktikum“ zur Generation „Existenzangst“ üben. Die Medienlandschaft soll mal „von unten“ beobachtet werden, wie im Trailer geworben wird. Erfolgreiche Schauspieler wie Til Schweiger würden hier keine Rolle spielen, sondern lediglich „Menschen, die irgendetwas mit Medien machen“.
So hart die Serie den Weg in die Medienbranche abbildet, so schlängelt sich sie sich auch in die Medien. Selbstfinanziert – die Darsteller verzichteten auf Gage – so beschreibt Dennis Albrecht im Trailer die Finanzierung des Projekts. Neue Serienformate möchte er mit seiner Initiative „UnsereSerien“ ausprobieren und diskutieren. Filmstadt sei ein Experiment „außerhalb der Zwänge einer TV-Serie“ (Pressetext). So findet die Serie nach ihrer Premiere auf dem Filmfest Hamburg 2013 und einer Kino-Tour durch Deutschland nun den Weg ins bremische Bürgerfernsehen. In sechs dreißigminütigen Folgen wird Radio Weser.TV „Filmstadt“ wöchentlich immer dienstags ausstrahlen. Start ist am 22. April 2014. Wir dürfen gespannt sein.
Trailer
http://www.youtube.com/watch?v=DgshXB6Vek8&list=UU0N0Sy-LWdhRnZpx_k8GC1w
Trailer & Reportage
http://www.youtube.com/watch?v=-T3UMIP8Dzo
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Dustin Hesse