Am 05. und 06. November erwachte die Lindenhofstraße im Bremer Stadtteil Gröpelingen zum Leben. Unter dem Motto „Es wird heiß“ lockte das internationale Erzählfestival Feuerspuren unzählige Besucher in den Stadtteil im Bremer Westen.
Jeder kann etwas beitragen
Das Festival wird regelmäßig vom Bürgerhaus Oslebshausen und Kultur vor Ort veranstaltet. Unterstützt werden sie dabei von mehreren Unternehmen und Organisationen in Bremen, ehrenamtlichen Helfern, Erzählern und den Gastgebern aus dem Bremer Einzelhandel. Außerdem wird das Projekt von der Europäischen Union kofinanziert. Bereits seit März fanden offene Vorbereitungstreffen für das diesjährige Festival statt, zu denen alle Interessierten eingeladen waren und ihre Ideen einbringen konnten. Zusätzlich dazu wurden Workshops zum Geschichten erzählen, Theater spielen oder den Bau von Lichtobjekten angeboten. Auch Kinder konnten in der Lichterwerkstatt im mobilen Atelier Lichtobjekte basteln, die beim Festival zur Dekoration genutzt wurden. So konnte jeder bei den Feuerspuren 2016 mitwirken und persönlich so viel beitragen wie er/sie konnte und wollte.
Internationalität wird großgeschrieben
Der Stadtteil Gröpelingen und das Erzählfestival haben beide eine Besonderheit: Internationalität und interkulturelles Zusammentreffen werden hier sehr großgeschrieben. In Gröpelingen leben etwa 35 000 Menschen, aus 120 Nationen, die nahezu 70 Sprachen sprechen. All diese verschiedenen Menschen treffen im Alltag ständig aufeinander. Man trifft sich im Supermarkt, im Waschsalon, beim Friseur, in der Bibliothek und der Schule. Daran haben sich auch die Veranstalter des Erzählfestivals orientiert. Die Geschichten der Erzähler wurden auf verschiedenen Sprachen und an eben diesen Orten des alltäglichen Zusammentreffens vorgetragen. Dabei wurden die Menschen oft mit einbezogen.
Die Erzähler und ihre Geschichten
Das Festival begann am 05. November mit der langen Nacht des Erzählens im Lichthaus. Dort kamen fünf bereits bekannte Erzähler aus verschiedenen Teilen Deutschlands, aber auch aus dem Ausland zusammen, redeten und debattierten gemeinsam mit dem Publikum und genossen den musikalisch untermalten Abend. Die Themenwahl war dabei genauso breit gefächert wie beim Straßenfest am Sonntag. Die Erzähler im Lichterhaus, aber auch diejenigen, die in den Erzählorten in der Lindenhofstraße waren, konnten die Inhalte ihrer Geschichten frei wählen. Von Klimawandel, Fabelwesen und sogar frei improvisierten Geschichten war alles dabei. Die über 100 Erzähler sorgten auf jeden Fall dafür, dass, unabhängig von Herkunft oder Interesse, jeder von etwas angesprochen wurde.
Es wurde heiß – trotz Bremer Wetter
Das diesjährige Motto bei den Feuerspuren 2016 „Es wird heiß“ ist trotz Nieselregen und Wind auf keinen Fall zu kurz gekommen. Neben den Erzählern sorgten verschiedene Stände mit Essen und Trinken für eine wohlige Atmosphäre. Tanzgruppen und Feuerkünstler heizten dem Publikum ordentlich ein und abends führte ein Laternenumzug von der hübsch beleuchteten Lindenhofstraße zur Waterfront. Dort wurde den Besuchern zum Abschluss am Sonntagabend noch ein spektakuläres Feuerwerk über der Weser geboten, bevor das warme Zuhause wieder lockte. Durch das Festival kamen Menschen unterschiedlichster Nationalitäten und unterschiedlichsten Alters zusammen und die Veranstalter haben es geschafft am Wochenende rund um die Lindenhofstraße eine tolle Atmosphäre zu kreieren.
Antonia von der Beeck