Miriam Balcerek studiert an der Uni Bremen – und war bereits in der Sendung „Auf und davon“ auf VOX zu sehen. Im Sommer schickte RTL sie mit anderen Promis ins Wüstencamp. Mit KROSSE spricht sie über ihre Erfahrungen bei „Wild Girls“ und die Zeit nach ihrer Rückkehr als Zweitplatzierte.
Miriam wirkt entspannt, der größte Rummel um „Wild Girls“ ist bereits vergangen. Das Format lief bei RTL im Sommer zur besten Sendezeit, man sollte also einen dramatischen Umbruch in ihrem Leben erwarten. „Nein, besonders viel hat sich seitdem nicht geändert“, lacht Miriam und nimmt mir damit ganz schnell die Vorstellung, dass man sie bald bei sämtlichen Sendungen sehen wird, bei denen Z-Promis versuchen, sich den A-Promis anzunähern. Der große Durchbruch trotz zweiter Platzierung kam also nicht. Miriam nimmt’s gelassen: „Die Wüsten-Show war nicht der Quoten-Hit“, sagt sie mit einem Lächeln. Enttäuscht wirkt sie dennoch nicht. „Es war vor allem ein persönlicher Erfolg“, erklärt sie.
„Es war nicht immer leicht in Namibia“
Und doch waren es nicht nur unbeschwerte Tage in Namibia. Die ständige Beobachtung durch die Kameras, die klimatischen Bedingungen. Was aber wohl als das extremste Erlebnis beschrieben werden könnte, ist ihre Nacht im Gefängnis: „Ich habe eine Nacht im afrikanischen Knast verbracht. Wer kann das schon von sich behaupten?“ Inzwischen kann sie darüber lachen. Ein fehlender Stempel in ihrem Reisepass führte zu knallharten Maßnahmen der Beamten und zu einer Nacht in Namibia hinter schwedischen Gardinen. Die Angst, stundenlang in einem dunklen Raum eingesperrt zu sein, keine Begründung für die Festnahme zu erfahren und das ganz alleine, ohne Kamerateam – eine krasse Erfahrung. Sie habe sogar über einen Abbruch nachgedacht, erklärt sie.
„Der zweite Platz bedeutet nicht, den Leuten in Erinnerung zu bleiben“
Doch selbst dieses dramatische Ereignis führte nicht zu einem lang anhaltenden Rummel um ihre Person. „Der zweite Platz bedeutet nicht, den Leuten in Erinnerung zu bleiben“, erzählt Miriam mit einer gewohnten Ehrlichkeit, die sie so authentisch macht. Das ist für sie aber kein Ende: „Ich werde immer weiter machen. Ich geh ja nicht nur dahin, um Promi zu werden. Für mich ist das alles eher ein Sprungbrett, um mit meiner Musik die Menschen zu erreichen.“ Auf meine Frage, wie viel Echtheit hinter dem Format steckt – immerhin sprechen wir hier von einer RTL-Sendung – sagt Miriam, dass vor der Kamera keine Freundschaften entstehen können. „Hier sind ja alle Konkurrenten, nicht nur in dieser Sendung. Sondern bei allem, was danach noch kommen kann.“ Sie wisse aber, dass sie immer auf ihren wahren Freunde und auf ihre Familie zählen könne.
Eins steht für Miriam fest: Sie ist sich immer treu geblieben. Und das tut sie auch, wenn es gerade mal gesangskarrieretechnisch nicht so läuft. Ich bin davon überzeugt, dass man von Miriam noch viel sehen, und vor allem hören wird.
Anna Luley