Zum Weihnachtsfest geht es rund im Fernsehen. Aber nicht alles, was dort gezeigt wird, ist auch wirklich sehenswert. Welche Filme nun wirklich gut sind und welche nicht, ist schwer zu sagen und hängt stets auch vom Geschmack ab. Daher hat die KROSSE-Redaktion ihre liebsten Weihnachtfilme zusammengetragen – da ist für jeden etwas dabei.
Nasti – „Disneys Eine Weihnachtsgeschichte“ (2009)
Wer auf der Suche nach einer vollkommen neuen Geschichte ist, sollte um die Disney-Verfilmung von Charles Dickens’ Klassiker, die vom geizigen Ebenezer Scrooge und den drei Geistern der vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Weihnacht handelt, wohl einen Bogen machen. Wem jedoch nach einer werkgetreuen und vertrauten Kulisse zumute ist, dürfte an dieser Version Gefallen finden. Zwar erscheint die Performance-Capture-Technik, bei der Bewegungen und Mimik von realen Schauspielern auf computeranimierte Figuren übertragen werden, im ersten Moment möglicherweise gewöhnungsbedürftig, verschafft dem Zuschauer im Laufe des Films jedoch auch viele faszinierende Bilder. Die etwas düstere Grundstimmung des Werkes verspricht zudem einige schaurige Momente, die gleichzeitig wunderbar die Aussage der Geschichte unterstützen, der wir uns immer wieder bewusst werden sollten: Weihnachten ist die Zeit des Gebens und ein Leben ohne Familie und Freunde, wie Mr. Scrooge es führt, wäre mehr als gruselig!
Lisa – „Ist das Leben nicht schön?“ (1946)
Frank Capras „Ist das Leben nicht schön?“ (engl. It’s a wonderful life) ist ein etwas ungewöhnlicher Weihnachtsklassiker: George Bailey, ein Mann, der sein Leben lang eigene Bedürfnisse hinter denen von Anderen zurückgestellt hat, beschließt sich an Heiligabend wegen einer finanziellen Misere das Leben zu nehmen. Doch sein Schutzengel bewahrt ihn vor dem Tod und zeigt George, um seinen Lebenswillen zu wecken, wie sehr sich das Leben in seiner Heimatstadt zum Schlechten gewandelt hätte, wenn er niemals geboren worden wäre. Dieser Film erinnert gefühlvoll daran, dass jeder Mensch eine Rolle in dem Leben eines Anderen spielt, auch wenn man dies nicht immer wahrnimmt, und dass man gerade deshalb selbst in der größten Krise nicht den Lebensmut verlieren sollte.
Isabella – „Tatsächlich…Liebe“ (2003)
Wer sich während den Festtagen nach einer großen Portion Romantik sehnt, sollte es sich mit dem Episodenfilm „Tatsächlich…Liebe“ und einer Tasse Glühwein auf dem Sofa bequem machen. Der Film erzählt auf humorvolle Weise von den Erlebnissen verschiedenster Protagonisten kurz vor dem Weihnachtsfest und punktet neben bekannten Darstellern auch mit charmanten Wortwitzen und einer angenehmen Mischung aus Tragik und Hoffnung. Für kalte Dezembertage also genau das Richtige, um in besinnliche Weihnachtsstimmung zu kommen.
Daniel – „Geschenkt ist noch zu teuer“ (1986)
Der Film „Geschenkt ist noch zu teuer“ (Originaltitel: The Money Pit) ist eigentlich nicht so richtig weihnachtlich. Trotzdem ist er an der Spitze meiner persönlichen Lieblings-Weihnachtsfilm-Liste. Warum? Kann ich auch nicht so richtig erklären. Wieso Tom Hanks den Film mit Hilfe einer Badewanne so besonders macht, könnte ich erklären. Will ich aber nicht. Einzig und allein für diese Szene lohnt es sich den Film anzuschauen. Keine Sorge, dank fehlender Ernsthaftigkeit der Story muss man sich beim Schauen nicht wirklich konzentrieren – perfekt um nebenbei noch zu quatschen oder Kekse zu futtern.
Andy – „Stirb Langsam“ (1988)
Wenn John McClane (Bruce Willis) an Weihnachten den Terroristen in Los Angeles das Fest vermiest, läuft in meinem Familienhaus jedes Jahr der Fernseher heiß. Ganz gleich ob Röhre oder Flachbild, gute klassische Action begleitet mich mit „Stirb Langsam“ quasi bereits mein ganzes Leben.
In diesem Sinne: „Yippee-ki-yay, motherfucker!“
Louisa C. – „Annabell und die fliegenden Rentiere“ (1997)
„Es heißt an Heiligabend gehen Wünsche in Erfüllung“
Das Kälbchen Annabell wird pünktlich zu Heiligabend in der Scheune von Billy und seinem Großvater geboren. Schnell werden Annabell und Billy die besten Freunde und warten das ganze Jahr lang sehnsüchtig auf das nächste Weihnachtsfest. Denn dann schenkt der Weihnachtsmann den Tieren für einen Tag lang eine Stimme. Doch in diesem Jahr überredet Annabell den Weihnachtsmann ihre Weihnachtsstimme Billy zu schenken, der seit einem Unfall nicht sprechen kann. Gerührt von dieser Tat erfüllt der Weihnachtsmann auch Annabell ihren größten Traum: sie kann fliegen und darf ihn und seine Rentiere begleiten. Schon als Kind habe ich mir diesen Film über Freundschaft und große Herzenswünsche jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit angesehen. Die vielen Gesangseinlagen erscheinen mir zwar heute etwas kitschig, doch das kleine Kälbchen Annabell und ihren besten Freund Billy muss man einfach in sein Herz schließen und so ist die Geschichte der beiden mittlerweile zur Weihnachts-Tradition geworden.
Dana – „Grumpy Cat’s Worst Christmas Ever“ (2014)
Wer von dem allgemeinen Weihnachtswahnsinn und jährlichem Feiertagsspektakel genauso begeistert ist wie der Grinch, dem empfehle ich meinen ungewollten Fund des Jahres: Den (nicht beabsichtigten) Trashfilm: Grumpy Cat’s Worst Christmas Ever.
Louisa K. – „Der kleine Lord“ (1980)
Hier merkt man sofort, dass über 30 Jahre alte Filme nicht schlecht sein müssen, ganz im Gegenteil- ‚Der kleine Lord‘ ist seit Jahren mein persönliches Highlight, wenn es um Weihnachtsfilme geht, weshalb er mindestens einmal in der Adventszeit mit der ganzen Familie geschaut wird.
Linda – Sissi, Teil 1-3
Fast jeder kennt die österreichischeTochter Elisabeth, die am Ende ihren kaiserlichen Franzl heiratet. Sissi ist, abgesehen von den beazaubernden Bildern, die die Kamera von der Landschaft und der Umgebung gekonnt einfängt, ein emotionaler und im Grunde auch besinnlicher Film. Die Familie steht für Sissi immer an erster Stelle, was vor allem im zweiten Teil deutlich wird. Die Geschichte um die Vermählung und die damit verbundenen Schwierigkeiten ist es immer wieder wert, geschaut zu werden – auch wenn der Film vielen zu emotional und dramatisch ist. Trotzdem, oder gerade deshalb, ist er der perfekte Weihnachtsfilm für eine ruhige, besinnliche Weihnachtszeit.
Laura – „Happy New Year“ (2011)
Den Film “Happy New Year” habe ich zum ersten Mal mit meiner damaligen Schulklasse gesehen, als er im Dezember 2011 in die deutschen Kinos kam. Seitdem habe ich ihn schon so manches Mal zu Weihnachten gesehen, um ein wenig in Stimmung für das neue Jahr zu kommen – ein unterhaltsamer, wenn auch ziemlich chaotischer Film.
Jan – „Kevin – Allein zu Haus“ (1990)
Wahrscheinlich eine ziemliche Standardantwort, aber es ist einfach so. Wenn ich Weihnachten und Fernsehen zusammenbringe, dann fällt mir immer sofort „Kevin – Allein zu Haus“ ein. Diesen Film sehe ich jedes Jahr zu dieser Zeit, immer wieder, seit ich ein kleiner Bub war. Schon irgendwie merkwürdig, dass es gerade dieser Film ist, wo das Thema doch eher nur sekundär Weihnachten zu sein scheint. Aber vielleicht ist die Thematik ja auch viel tiefer als einem bewusst ist. Vielleicht zeigt „Kevin – Allein zu Haus“ uns die Wichtigkeit vom familiären Zusammensein in den Feiertagen auf, ohne mit der moralischen Keule zu schwingen, sondern erst durch den Verlust der Familie, auch wenn Kevin sich voerst darüber gefreut hat. Denn ich bin mir sicher, dass die meisten von uns sich mit ihm identifizieren können, wenn wir keine Lust auf Familienausflüge haben. Oder wenn die Gier nach Geschenken uns überfällt, wie die beiden Einbrecher in dem Film und uns gerade in jungen Jahren oft unausstehlich undankbar werden lässt. Von daher ist „Kevin – Allein zu Haus“ in vielerlei Hinsicht jedes Jahr wieder eine Reise zurück in die Kindheit.
Marian – „Die Geister, die ich rief…“ (1988)
Bill Murray in einer skurrilen Adaption der klassischen Weihnachtsgeschichte. Der egomanische Geschäftsmann Francis Xavier wird am heiligen Abend von drei Geistern heimgesucht. Doch anders als in der kinderfreundlichen Märchenvariante von Charles Dickens geht es hier bitterböse und zynisch zur Sache. Denn die Geister sind ein durchgeknallter Taxifahrer, eine gewalttätige „gute Fee“ und der Sensenmann himself. Und auch eine zombiehafte Begegnung mit einem verstorbenen Ex-Mitarbeiter fällt wenig romantisch aus. Bill Murray in einer Paraderolle, ein Haufen kruder Einfälle und tiefschwarzer Humor – die perfekte Festtagsunterhaltung!
Chris – „Family Man“ (2000)
Ach Weihnachten! Es ist das Fest der Besinnung, der vollen Mägen und der schnulzigen Liebesfilme.
Ja und obwohl ich Fan von „Stirb Langsam“, „Die Geister die ich rief“ und von brennenden Weihnachtsbaum-Katastrophen bin, so ist mein Film-Tipp für Weihnachten tatsächlich mal besinnlich. „Family Man“ hat keine Action, dafür aber viel Herz und angenehm wenig Schmalz.
Und ob man es glaubt oder nicht, Hollywoods Til Schweiger, Nicolas Cage spielt hier eine sehr gute Hauptrolle als erfolgreicher Geschäftsmann, den eigentlich nur sein Geld und seine Karriere interessieren. Weihnachten kann ihm ebenso gestohlen bleiben, wie andere Menschen und Liebe beschränkt sich aufs Bett. Doch eines Tages erwacht er plötzlich im Bett eines mittelständischen Hauses, neben seiner ehemaligen Jugendliebe, als Reifenverkäufer und ohne viel Geld zu haben. In dieser alternativen Wirklichkeit hat er einen anderen Weg gewählt, heiratete die Liebe aus der Schulzeit und machte keine Karriere. Doch ist das so viel schlechter?
Vor dieser Frage steht Cage ebenso, wie der Zuschauer, ohne dabei zu sehr in Klischees zu versinken oder auf die Tränendrusen zu drücken.
Auch das Ende ist anderes, als vielleicht erwartet aber dennoch wunderschön und irgendwie zufriedenstellend.
Nehmt euch einen heißen Kakao, gebt einen guten Schluck Amaretto und einen Haufen Sahne drauf und schaut euch den Film in aller Ruhe an. Besinnlich, ruhig und irgendwie genau das Richtige zum Weihnachtsfest.