In der Gruppe E gehen die Schweiz, Ecuador, Frankreich und Honduras an den Start. Wer kommt weiter, wer überrascht und auf wen wird besonders zu achten sein? KROSSE liefert Antworten.
Die letzte Mannschaft, die den zweimaligen Europameister und amtierenden Weltmeister Spanien bei einer WM schlagen konnte ist die Schweiz. Trainiert vom deutschen Ottmar Hitzfeld schafften sie die Qualifikation für das Turnier in Brasilien mit Leichtigkeit und stehen, sogar vor den Franzosen, auf Platz acht in der Weltrangliste. Der Kader der „Eidgenossen“ besteht ausnahmslos aus Spielern die in Spanien, Italien, der Schweiz und Deutschland spielen.
Kein Druck seit 2008
Die Leistungsträger des Teams sind Ricardo Rodriguez (VfL Wolfsburg), Stephan Lichtsteiner (Juventus Turin) und Gökhan Inler (SSC Neapel). Besonders auf den Außenverteidiger Rodriguez ist zu achten, der seine starke Saison bei den „Wölfen“ krönen will und sich auf die Notizzettel einiger europäischer Topclubs spielen kann. Die Schweiz kann ins Achtelfinale einziehen und in der K.O.-Runde mit Glück das ein oder andere Spiel überstehen. Druck lastet auf dem Team nicht: „Die Europameisterschaft 2008 im eigenen Land war eine große Enttäuschung (Vorrundenaus Anm. d. Red.). Das hat die Erwartungshaltung im Land nachhaltig gedämpft. Das Achtelfinale wäre ein großer Erfolg.“, sagt der Schweizer Professor für Kommunikatios- und Medienwissenschaft Thomas N. Friemel.
Laut Zyklus im Finale
Der Favorit der Gruppe ist Frankreich. Die Franzosen haben seit dem Heimturnier 1998 eine bewegte WM-Geschichte. 1998 gewannen sie den Titel, 2002 schieden sie in der Vorrunde aus, 2006 verloren sie knapp im Finale und 2010 war wieder in der Vorrunde Schluss. Obwohl es verlockend erscheint, sollte man dennoch nicht sein ganzes Geld auf Frankreich setzen. Die Mannschaft um Trainer Didier Deschamps (Weltmeister 1998) ist eine Wundertüte: Selbst die Qualifikation zur WM konnte erst in Play-Off-Spielen gegen die Ukraine festgemacht werden. In Anbetracht dessen wäre mehr als das Viertelfinale ein Erfolg, aber weniger eine ebenso große Enttäuschung für „Les Bleus“, auch wenn der Zyklus auf einen Finaleinzug hinweist.
WM-Touristen
Für Honduras wird auch bei der dritten WM-Endrunden-Teilnahme nichts zu holen sein. Für die Mannschaft aus Mittelamerika ist jedes erzielte Tor ein Erfolg. Der Stürmer Carlo Costly wird hierbei ein entscheidender Faktor sein. „Los Catrachos“ sind in Brasilien allenfalls Touristen.
Ebenfalls nur mit geringen Chancen auf ein Weiterkommen ist Ecuador. Der Achtelfinalist von 2006 hat mit Antonio Valencia (Manchester United) zwar einen der bei jedem Niveau mithalten kann, doch fehlt es den Südamerikanern in der Breite an Qualität.
Die Gruppe E wird von Frankreich dominiert werden. Außerdem wird die Schweiz als Geheimfavorit ins Achtelfinale einziehen. Für Honduras und Ecuador wird die Weltmeisterschaft ein Ausflug sein. Immerhin: Weit haben sie es nicht.
Maximilian Kamp