Dieser Mann kann singen! Aber das ist längst nicht alles. Er tanzt wie der junge Michael Jackson, beherrscht die Saiten der Gitarre und sogar an den Drums macht er eine mehr als gute Figur. Er ist ein echtes Multitalent. Bei seinem „The Moonshine Jungle“-Konzert in der Hamburger o2 World stellte er das voll und ganz unter Beweis.
Es ist 18:30 Uhr. Seit einer halben Stunde sind die Türen der o2 World in Hamburg geöffnet. Doch es scheint, als wolle ganz Hamburg heute Abend zum Konzert des Hawaiianers. Mit einer gefühlten Durchschnittsgeschwindigkeit von 1 km/h beginnt der Kampf durch den Hamburger Feierabendverkehr. Im Autoradio läuft ein Bruno Mars Livekonzert aus Derry zum Einstimmen. Locked out of heaven, Just the way you are, Grenade – es gibt fast keinen Song, den man nicht kennt. Nicht umsonst nennt die amerikanische Rolling Stone ihn den „Master-Song-Crafter“.
Bruno lässt Frauenherzen höher schlagen
Er ist nur 1,65 Meter groß, der Sänger und Songwriter, doch trotzdem ist er ein wahrer Frauenliebling. So ist es wenig überraschend, dass es überwiegend Frauen sind, die die Reihen der Hamburger Arena füllen. Ihre Blicke heften an der großen Leinwand. Nein, nicht Bruno ist da zu sehen – Schuhwerbung! Der Superstar lässt noch auf sich warten. Doch plötzlich ertönt ein Knall und der riesige Palmenvorhang, der den Blick zur Bühne versperrt, fällt. Die ersten Töne von Moonshine erklingen. Die Tour durch Brunos Moonshine Jungle beginnt, als er mit seinem typischen Hut, Weste und Hemd auf die Bühne stürmt. „Moonshine, take us to the stars tonight“ singt der 28-Jährige und lässt die Herzen aller Frauen schmelzen. Er greift zur Gitarre und wirft seinen Superhit Treasure gleich hinterher. Sitzplätze gibt es heute Abend nicht – das Publikum auf der Tribüne springt auf und tanzt, als gäbe es kein Morgen.
Erinnerungen an alte Motown-Klassiker werden wach
Sie haben Spaß auf der Bühne. Das sieht man den neun Musikern rund um Bruno Mars an. Sie sind eine Band, eine Gruppe, jeder hat den Raum, sich auf der Bühne zu entfalten. Zwischendurch kommen sie zusammen und legen zu Songs wie Marry you und Natalie Choreographien auf’s Parkett, die an die Performances der frühen Motown-Künstler erinnern. Doch dann wird es ruhig. Bruno Mars steht allein auf der Bühne, der Spot nur auf ihn gerichtet. Mit zerbrechlicher Stimme beginnt Bruno seine Ballade When I was your man. Von der Tribüne aus sieht man die Leuchtbänder und Handys hin und her schwingen. Die Bruno-Fans kennen jede Textzeile auswendig, sie tragen den Song durch die ganze Halle. Es ist der Gänsehaut-Moment des Abends.
Nachdem alle Tränen getrocknet sind, neigt es sich doch langsam schon dem Ende zu. Zugegebenermaßen ein langer Abend, an dem Bruno Mars’ Bühnenshow einen vergleichsweise kurzen Anteil hatte. Doch bei seinem neuen Hit Gorilla gibt er noch einmal alles und begleitet die Besucher der o2-Arena mit einem wahnsinnigen, von Gorillabrüllen begleiteten Schlagzeugsolo aus seinem Moonshine Jungle hinaus in die Hamburger Nacht – ein grandioser Abschluss eines tollen Konzerts!
Sina-Mareike Schulte