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Antirassistische Literaturempfehlungen

9. Februar 2021

Viele erinnern sich bestimmt an die Black Lives Matter-Demonstrationen des letzten Sommers. Viele Stimmen riefen damals dazu auf, sich über das Thema Rassismus zu informieren. Da das Thema nach wie vor sehr aktuell ist, kommt hier Teil zwei der antirassistischen Literatur-Empfehlungen der KROSSE-Redaktion.

Dies ist bereits der zweite Artikel, in dem unsere Redaktion antirassistische Lektüre empfiehlt. Hier könnt ihr Teil 1 nachlesen!

Essaysammlung: Eure Heimat ist unser Albtraum

Lukas:

Sie sind 14 Autor:innen und Journalist:innen und heißen eben nicht Johanna oder Paul – im Journalismus eine Seltenheit, leider. Die Herausgeberin Hengameh Yaghoobifarah dürfte einigen von euch bekannt sein, nicht zuletzt für ihre ehrliche Kolumne in der taz und dem daraus folgendem Medienecho. In: „Eure Heimat ist unser Albtraum“, räumen die deutschsprachigen Autor:innen mit dem Begriff der Heimat auf und was es bedeutet, in einem Land zu leben, welches Freiheit, Individualität und Demokratie predigt, aber über vermeintliche Andersartigkeit stolpert. 14 schonungslose Essays halten Deutschland den Spiegel vor und geben einen Einblick in den Alltag der Autor:innen in einem Land, das sie einen Albtraum nennen.

Perspektivwechsel: Märchen aus Malula 

Ronia:

Neben vielen explizit anti-rassistischen Werken, ist auch ein Wechsel der Perspektive eine Möglichkeit sich dem Thema Rassismus zu nähern. Menschen aus anderen Teilen der Welt einfach nur zuhören hilft manchmal dabei, seine eigenen Vorurteile und Denkmuster zu überwinden. In jedem Fall aber führt es dazu, seinen Blick auf die Welt zu erweitern.

Die vielfach ausgezeichneten Werke des Autors Rafik Schami sind ein guter Anfang für einen solchen Perspektivwechsel. Schami wurde 1946 in Syrien geboren und kam als junger Mann nach Deutschland. Erzählerisch thematisiert er unter anderem das Leben von Migrant*innen in Deutschland und die Darstellung der arabischen Welt im globalen Norden.

Mit seinen Erzählungen möchte Schami Leser:innen jeden Alters, die Vielfalt der arabischen Welt näher bringen und somit zur Vermittlung zwischen zwei ganz unterschiedlichen Realitäten beitragen. 

BlacKkKlansman

ClipArt, Hbo-now-logo-clipart-8, CC BY-SA 4.0

Wie ein Poster des Films bereits passend zusammenfasst, basiert BlacKkKlansman auf einer “crazy, outrageous, incredible true story” – und das ist keine Untertreibung. Gleichermaßen urkomisch und tragisch zugleich wird die wahre Geschichte eines schwarzen Polizisten erzählt, der in den Vereinigten Staaten der 70er Jahre den Ku Klux Klan infiltriert. Der Film balanciert sehr gekonnt zwischen Szenen, die einen ungläubig zum Lachen bringen und dann endlos schockieren. Allein wie der Protagonist Robert Stallworth als schwarzer Mann auf dem Polizeirevier behandelt wird, zeigt, dass nicht nur der Klan ein Rassismus-Problem hat. Dem Regisseur Spike Lee, dessen Filme thematisch und stilistisch eine ganz individuelle Handschrift haben, gelingt es, den Zuschauer am Ende absolut entsetzt zurückzulassen. Vor allem die Verwendung von echtem Filmmaterial zeigt: die Siebziger sind noch nicht so lange her, wie wir denken. Es hat sich nicht genug geändert.

Momentan ist der Film leider nicht umsonst auf den gängigen Streamingdiensten verfügbar. Lees neuster Film, Da Five Bloods, ist aber auch ausdrücklich zu empfehlen und auf Netflix erhältlich.

Wie wir sprechen: Sprache und Sein

Kübra Gümüsay mit „Organisierte Liebe“ am 03.05.2016 auf der re:publica in Berlin. Foto: re:publica/Gregor Fischer CC BY 2.0

Verena:

Auf 183 Seiten klärt Kübra Gümüsay über Sprache auf – vor allem über die Macht, die Sprache über unser Denken hat. Wollen wir zum Beispiel immer noch von der „Entdeckung“ Amerikas durch Kolumbus sprechen? Und welche Perspektive nehmen wir damit ein? Und welche Begriffe prägen unseren gesellschaftlichen Blick auf Geflüchtete?

Das Buch eignet sich gut als Einstiegslektüre in antirassistische Arbeit. Es zwingt die Leser:innen dazu, sich selbst und die eigenen Sprachgewohnheiten zu hinterfragen.

Kübra Gümüsay studierte Politikwissenschaften und Oriental and African Studies. Sie arbeitet als Journalistin, Autorin und Netz-Aktivistin. Sprache und Sein ist ihr erstes Buch.

Social Media und antirassistische Aufklärung

Einige Social Media-Kanäle leisten auch antirassistische Aufklärungsarbeit.

Zum Beispiel der Instagram-Account @erklaermirmal. Hier werden wichtige Begriffe aus “aus (post-)migrantischer und queerer Perspektive” erläutert (so steht es in der bio!). Der Account steht in engem Austausch mit seinen Followern und die Erklärungen sind sowohl verständlich als auch auf Augenhöhe.

Ähnlich ist der Account @hoe__mies auf Instagram. Geführt wird er von Lucia Luciano und Gizem Adiyaman, die zusammen den Podcast Realitäter*innen produzieren. Auf ihrem Account behandeln sie Themen wie Rassismus, Klassismus, Nachhaltigkeit und vieles mehr. Vorbeischauen lohnt sich!

Auch Tupoka Ogette, Autorin von Exit Racism: Rassismuskritisch denken lernen ist auf Instagram aktiv. Jeden Donnerstag postet sie einen Buchstaben ihres “Rassismuskritischen Alphabets” und erklärt einen Begriff, der mit diesem Buchstaben beginnt. Sehr kompakt und verständlich, außerdem lohnt sich auch immer noch ein Blick in die Diskussion in den Kommentaren.

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Krossdenker

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