Es ist Juni und das bedeutet: endlich Sommer! Wir können wieder ohne Jacken in Richtung Clubs ziehen, zusammen mit der WG bis Mitternacht auf dem Balkon sitzen, an der Weser picknicken oder tatsächlich mal mit dem Fahrrad zur Uni fahren. Außerdem schmeckt bei sommerlichen Temperaturen natürlich ein Eis umso besser! Aus diesem Grund ist KROSSE mal wieder losgezogen und hat versucht herauszufinden, wo ihr das leckerste Eis der Stadt bekommen könnt. Verglichen haben wir dafür die drei Klassiker Schokolade, Himbeere und Joghurt sowie je eine außergewöhnliche Eissorte in fünf verschiedenen Bremer Eisdielen.
Wer jetzt schon Appetit bekommen hat, einfach weiterlesen und dann schnell auf den Weg machen!
Platz 5: Eislabor
1. Auswahl: 3,5/5
2. Geschmack: 4/5
3. Service: 3/5
4. Location: 3/5
5. Preis/Leistung: 4/5
→ 17,5/25
Wer das Eislabor im Viertel noch nicht kennt stellt sich unter diesem Namen wahrscheinlich etwas richtig Spektakuläres vor. In Wahrheit handelt es sich jedoch um eine kleine Bude in der Nähe der Haltestelle Sielwall. Sitzgelegenheiten gibt es dort leider keine und so mussten wir unser Eis stehend verzehren. Immerhin für nur 90 Cent die Kugel – dafür aber auch eher klein geraten. Das Schokoladeneis war hier sehr cremig und außerdem nicht so mächtig wie in vielen anderen Eisdielen, dafür empfanden wir das Joghurteis als gewöhnungsbedürftig. Als besondere Sorte haben wir KiBa probiert, welche durch überraschende Natürlichkeit überzeugen konnte. Himbeere konnten wir leider nicht testen, da diese Sorte nicht angeboten wurde. Insgesamt führt das Eislabor nämlich nur 12 Sorten, doch diese haben es in sich! Wer auf Ausgefallendes, wie Schoko-Cornflakes oder Rhabarber-Ingwer steht, ist im Eislabor gut bedient. Zudem werden auch vegane und laktosefreie Eissorten angeboten.
Schade fanden wir, dass man die angebotenen Eissorten nicht wie gewohnt sehen, sondern nur über eine Wandtafel auswählen kann.
Unser Fazit: Wer sich bloß ein Eis auf die Hand mitnehmen und dabei durch das Viertel spazieren will, ist hier wohl an der richtigen Adresse. Doch gemütlich in der Sonne sitzen und einen großen Eisbecher schlecken ist beim Eislabor nicht mit drin. Außerdem sollte man Mut zum Testen außergewöhnlicher Sorten haben, jedermanns Sache ist das Angebot sicher nicht.
Platz 4: Molin
1. Auswahl: 4,5/5
2. Geschmack: 4/5
3. Service: 3,5/5
4. Location: 3/5
5. Preis/Leistung: 4/5
→ 19/25
„Oh da muss ich unbedingt mal hin!“, dachte sich wohl fast jeder schon mal, wenn er an einem heißen Sommertag aus der Uni mit der Linie 6 Richtung Innenstadt am Molin vorbeifuhr. Wirklich ausgestiegen sind dann sicher die Wenigsten. Wir haben den Versuch jedoch gewagt und auch diese Eisdiele genauestens getestet. Ein verstohlener Blick auf die Auswahl des Molin in der Wachmannstraße 41 gab uns erst einmal schnell das Gefühl, dass sich unser Besuch hier durchaus lohnen könnte. Die 24 Eissorten bestechen zwar nicht unbedingt durch Originalität, aber Klassiker, wie Vanille und Erdbeere, stehen genauso zur Auswahl wie einige eher ungewöhnliche Sorten. Beim Bestellen überraschte uns die Größe der Kugeln sofort angenehm und rechtfertigte auch den Preis von einem Euro. Doch als wir das lang ersehnte Eis endlich probierten, wurden unsere zugegebenermaßen relativ hohen Erwartungen enttäuscht. Das Joghurteis machte keinen Appetit auf mehr und auch die Sorte Himbeere bestach nicht unbedingt durch Natürlichkeit. Das Schokoladeneis konnte uns mit seinem Geschmack dann aber schon überzeugen. Auch die Sorte Kinderschokolade kann man sich guten Gewissens kaufen, jedoch sollte man auf den übergroßen Milchanteil gefasst sein, der es schwer macht viel Schokolade herauszuschmecken.
Den nicht ganz überzeugenden Geschmack kann das Molin durch die Atmosphäre der Eisdiele leider auch nicht wieder herausholen. Der Blick auf die beeindruckenden alten Villen der Umgebung ist zwar schön, aber lässt einen weder die Lautstärke und Hektik auf der Straße, noch die fehlende schöne Einrichtung im Inneren des Molin vergessen. Insgesamt lohnt sich diese Eisdiele also durchaus für einen kleinen Zwischenstopp auf dem Heimweg von der Uni, aber auf einen der Spitzenplätze unseres Tests hat sie leider keine Chance.
Platz 3: Mensa-Eis
1. Auswahl: 3/5
2. Geschmack: 5/5
3. Service: 3,5/5
4. Location: 3,5/5
5. Preis/Leistung: 4,5/5
→ 19,5 /25
Das Mensa-Eis – die große Versuchung nach dem Mittagessen. Aber ist es auch ein Muss für jeden Studenten? Nicht zu verfehlen, direkt gegenüber der Kassen in der Mensa, ist der kleine Eisverkauf aufgebaut. Viel Auswahlmöglichkeit gibt es allerdings nicht, doch die altbewährten Klassiker, wie Erdbeere, Jogurt und Schokolade, sind alle dabei. Der Preis ist mensatypisch gering, für nur 80 Cent pro Kugel kann man hier den kühlen Nachtisch bekommen. Doch lässt uns die geschmackliche Brillanz die geringe Auswahl von nur 12 Eissorten vergessen? Von einem unschlagbaren Geschmack zu sprechen, wäre dann doch übertrieben, doch das Mensa-Eis überzeugt durch seine cremige Natürlichkeit. Gerade das Schokoladen-Eis sollte man unbedingt mal gekostet haben. Alles in allem ein angemessener dritter Platz: Praktisch und gerade nach einem deftigen Mittagessen sehr zu empfehlen, um mit frischer Kraft in den nächsten Kurs zu starten oder sich nach einem besonders anstrengenden Vormittag mit einer Kugel Eis auf dem Campus zu entspannen.
Platz 2: Patera
1. Auswahl: 4,5/5
2. Geschmack: 5/5
3. Service: 4,5/5
4. Location: 4/5
5. Preis/Leistung: 4,5/5
→ 22,5/25
Das Patera am Hillmannplatz in der Bremen-City hat sich für uns als die größte Überraschung entpuppt. Für 1 Euro bekommt man hier eine sehr große und auch im Geschmack überzeugende Kugel. Außerdem ist dies die einzige Eisdiele in der wir als ‘Im Becher’-Besteller noch eine kleine Waffel dazu bekamen. Doch nun zum Wichtigsten: Das Schokoladeneis schmeckte sehr intensiv und schokoladig – eben genau so, wie man es sich als Schoko-Liebhaber vorstellt. Auch Himbeere punktete mit einem extrem fruchtigen Geschmack. Die außergewöhnliche Sorte Creme Brulée schmeckte ebenfalls überraschend authentisch und lecker. Was uns etwas verwunderte war, dass es bei einer ansonsten sehr großen Auswahl von 30 Sorten und einer vielversprechenden Eisbecherkarte kein Joghurteis gab. Zur Atmosphäre im Patera kann man sagen, dass die Eisdiele sowohl von innen als auch von außen etwas her macht. Es gibt viele Sitzgelegenheiten und eine freundliche Bedienung. Der einzige Nachteil ist die Lage an der recht befahrenen Straße, worüber man jedoch bei schönem Wetter und angesichts der leckeren Eissorten durchaus hinweg sehen kann. Insgesamt ein verdienter zweiter Platz!
Platz 1: Tonino
1. Auswahl: 4/5
2. Geschmack: 5/5
3. Service: 5/5
4. Location: 5/5
5. Preis/Leistung: 4,5/5
→ 23,5/25
Unser Testsieger ist das Tonino an der Schlachte! Die Eisdiele befindet sich direkt an der Weserpromenade und besticht somit schon durch Lage. Doch auch das Eis überzeugte uns sofort. Besucher haben die Wahl zwischen 26 Sorten und können sich zwischen Eis mit und ohne Milch entscheiden. Neben den üblichen Verdächtigen Vanille, Schoko und Co. gibt es auch ein paar außergewöhnliche Geschmacksrichtungen im Angebot. Besondere Empfehlung des Besitzers ist die Sorte Cookies, die uns auch wirklich sehr gut geschmeckt hat.
Auch Schokolade, Joghurt und Himbeere bestachen durch einen sehr natürlichen Geschmack und eine cremige Konsistenz. Für einen Euro pro Kugel hätte diese jedoch auch etwas größer sein dürfen. Wer mehr Hunger hat, dürfte bei den vielen verschiedenen Eisbechern keinen Grund zur Beschwerde finden. Vom Fruchtbecher bis zum Nussbecher ist alles vertreten, sogar einen Müslibecher und einen mit roter Grütze haben wir auf der Karte entdecken können. Kleiner Tipp nebenbei: wer mehr Lust auf was Deftiges hat, kann sich im Tonino auch Pizza oder Pasta zu günstigen Preisen bestellen.
Isabella Weder, Louisa Charles und Ilka Arndt