Wie entsteht ein Fernsehbeitrag? Wie ist eine Nachricht aufgebaut? Was ist ein O-Ton? Und wie funktioniert eigentlich Final Cut? Wer sich diese Fragen schon einmal gestellt hat – aufgepasst! Wir informieren euch hier über den Beruf “Fernsehredakteur*in” und ein Projekt zum Reinschnuppern.
Immer mehr junge Menschen interessieren sich für einen Beruf in der Medienbranche und vor allem für den Fernsehjournalismus. Ganz oben auf der Liste: Fernsehredakteur*in. Zahlreiche neue Studiengänge und Ausbildungsmöglichkeiten sollen den Start in den Journalismus und die Fernsehredaktion möglich machen. Doch was für Aufgaben hat man in diesem Beruf genau und wie schafft man den Einstieg?
Die RTL Journalistenschule in Köln hat sich etwas Besonderes einfallen lassen: Um Interessierte zu informieren und ihnen einen Einblick in die Arbeit als TV-Redakteur*in zu geben, bietet die Institution seit 2004 gleich mehrmals im Jahr einen zweitägigen Praktikums-TV-Workshop an. Ob Schüler, Student oder Quereinsteiger – jeder kann teilnehmen. Seit bereits seit sechs Jahren leitet Danny Reinhardt, Chefredakteur von Punkt 12, den Wochenendcrashkurs. „Bei dem Workshop werden den Teilnehmern vor allem die Grundlagen des Nachrichten- und Magazinjournalismus vermittelt: Was ist eine Nachricht? Wie baut man einen Beitrag auf? Welche Funktion haben O-Töne? Das Ganze wird praxisnah und mit vielen Filmbeispielen vermittelt. Darüber hinaus lernen die Teilnehmer das kleine Einmaleins des Editings”, so Reinhardt.
Doch nicht nur Einblicke und neue Referenzen zeichnen den Workshop aus. „Das Besondere ist, dass wir jedem Teilnehmer, der ein Praktikum in der Mediengruppe RTL machen möchte, bei der Vermittlung helfen und dass wir am zweiten Tag ausführlich Zeit haben, über Praktikumsvergaben, Studium und Ausbildung an der RTL Journalistenschule zu sprechen”, erklärt Reinhardt. Für uns von KROSSE also Grund genug, um selbst an dem Workshop teilzunehmen. Zwei unserer Redakteure haben für euch dieses Angebot wahrgenommen und stellen es hier vor.
Die Bewerbung
Um an dem Workshop teilnehmen zu können, müsst ihr lediglich ein einseitiges Bewerbungsformular ausfüllen. Dabei gilt vor allem: Schnell sein, denn die Plätze sind heiß begehrt. Die Gruppengröße des Seminars ist auf 15 Teilnehmer beschränkt. Ob ihr Vorerfahrungen habt oder nicht, spielt absolut keine Rolle – in dem Workshop fängt jeder bei Null an. Wichtig sind vor allem Interesse und Motivation. Wer sich also zeitnah bewirbt, hat gute Chancen dabei zu sein. Auf der Internetseite der RTL Journalistenschule gibt es alle nötigen Infos und das Anmeldeformular. Der Workshop ist auch auf Facebook vertreten. Dort werdet ihr stets auf dem Laufenden gehalten und könnt euch einen ersten Eindruck machen.
Der Workshop
Ist der erste Schritt geschafft und ihr habt eine Zusage erhalten, kann es auch schon losgehen. Der Workshop findet generell am Wochenende, direkt in der RTL Journalistenschule in Köln statt. Aus ganz Deutschland und sogar Österreich kommen die unterschiedlichsten Menschen mit denselben Interessen zusammen. Am Samstag vermittelt Danny Reinhardt die wichtigsten theoretischen Grundlagen mithilfe vieler praktischer (Film-)Beispiele: Was ist eine Nachricht und wie ist sie aufgebaut? Was unterscheidet einen guten von einem schlechten Beitrag? Was ist ein O-Ton und wie sieht eine gelungene Anmoderation aus? Das und vieles mehr erlernt ihr innerhalb kürzester Zeit. Besonders spannend: Der Studio-Rundgang durch das Sendergebäude von RTL und den Arbeitsort der Fernsehredakteure. Hierbei sehen einige Teilnehmer möglicherweise ihren späteren Arbeitsplatz. Am Abend wird den Teilnehmern noch ein Crash-Kurs im Final Cut gegeben. Ingo Gulden, Cutter von RTL, zeigt euch hierbei die wichtigsten Grundlagen des Programmes.
Am zweiten Tag wird dann das Erlernte praktisch umgesetzt. Jeder Teilnehmer schneidet und vertont seinen eigenen kleinen Beitrag. Am Ende des Tages bekommt jeder Teilnehmer erschöpft aber glücklich sein Teilnahme-Zertifikat. Außerdem bekommt ihr alle nötigen Informationen zu Praktikumsvergaben. Wenige Tage später erhält jeder Teilnehmer seinen Beitrag zum Download, mit dem man seine Bewerbungsunterlagen aufbessern kann.
Fazit
Zwei spannende Tage bei RTL liegen hinter uns. Wir waren sehr überrascht, wie viel man innerhalb kürzester Zeit lernen kann. Der Workshop vermittelt einen umfangreichen Einblick in den Beruf “Fernsehredakteur*in” und bietet jedem Teilnehmer die Möglichkeit, die eigenen Fähigkeiten zu erweitern. Der eigene Beitrag erfüllt einen doch mit Stolz – und macht sich sicherlich gut im Lebenslauf. Der Kostenpunkt von 220 Euro (zzgl. Mehrwertsteuer) für den Wochenendcrashkurs schreckt vielleicht im ersten Moment etwas ab, aber ist unserer Meinung nach jeden Cent wert!
Wer also mit dem Gedanken spielt, TV-Redakteur*in zu werden, oder sich für den Fernsehjournalismus interessiert, dem sei dieser Workshop ans Herz gelegt!
Kevin Ehlers und Lisa Marie Siewert