Ein persönliches Einzelstück, das passende Geschenk oder eine gemeinsame, kreative Auszeit. Es gibt viele gute Gründe, das Bemalen von Keramik auszuprobieren. Krosse Redakteurin Tokessa berichtet über ihre Erfahrungen bei „deine TONART“ in Oldenburg.
Es ist schon wieder Vorweihnachtszeit. Das bedeutet auch, sich mit der Frage auseinanderzusetzen, was man seinen Liebsten zu Weihnachten schenken soll. Doch bei manchen Familienmitgliedern und Freund*innen ist das manchmal gar nicht so einfach und man grübelt lange über die Frage, was der Person gefallen könnte. Doch dieses Jahr kommt die Idee: Ein personalisiertes und ganz individuelles Geschenk: eine selbst bemalte Keramik. Die Entscheidung steht fest und ich reserviere Plätze für zwei Freundinnen und mich beim Malcafé „deine TONART“ in Oldenburg.
Künstlerisches Warm-up
Es ist Sonntagvormittag, 11 Uhr. Die dreistündige kreative Auszeit kann beginnen. Nach dem Händewaschen geht es zu einem großen Regal, das mit einem breiten Sortiment von Tellern, Schalen oder Bechern bis hin zu Vasen, Figuren und Bilderrahmen bestückt ist. Mein erstes Gefühl ist Überforderung. Aber im nächsten Moment weiß ich, welcher Rohling mir gerade am besten gefällt. Meine Entscheidung fällt heute auf eine Tasse.
Mit der Keramik am Arbeitsplatz angekommen, gibt uns eine Mitarbeiterin eine kurze Einführung mit Hinweisen zu möglichen Gestaltungstechniken. Und dann kann es quasi auch schon losgehen. Doch wie fange ich an? Oder besser gesagt, was möchte ich überhaupt malen? Eine Möglichkeit ist einfach drauflos malen und während des Prozesses weitere Überlegungen für die Gestaltung machen. Ein Blick auf Pinterest, Instagram oder andere soziale Medien lohnt sich aber auch sehr für Inspirationen. Geht es um ein Geschenk, dann sollten sich natürlich auch darüber Gedanken gemacht werden, was der anderen Person gefällt und was man vielleicht auch mit ihr verbindet. Meine Tasse soll heute schlicht sein und Motive haben, die den Beschenkten ausmachen. Ich entscheide mich für eine bunte Karnevalsmütze mit Konfetti drumherum, einen Tischtennisschläger mit Ball sowie einen Schriftzug mit Namen für eine ganz personalisierte Tasse.
Der nächste Schritt kann folgen, die Farbauswahl. Auch hier stelle ich mir vorher zwei Fragen: Welche Hintergrundfarbe möchte ich nehmen und in welchen Dekorationsfarben sollen die Motive gemalt werden? Angesichts meiner Gestaltungsvorstellung entscheide ich mich diesmal für einen schlichten Hintergrund in Beige, damit die bunten Motive in den knalligeren Farben akzentuiert werden. Als letzten Schritt, bevor es mit der Bemalung losgeht, überlege ich noch, wie ich die Gestaltung umsetzen möchte. Auch wenn es viele tolle Techniken und Hilfsmittel gibt, fällt meine Wahl heute neben einem groben Pinsel für die Hintergrundfarbe auf einen Bleistift zum freien Vorzeichnen und einen feineren Pinsel zum Nachmalen der Motive.
Die Kreation beginnt
Dann kann es endlich losgehen. Malen, malen, malen. Nach mindestens drei Farbschichten für die Grundierung geht es dann mit den ausgewählten Motiven und der Präzisionsarbeit weiter. Derweil ist es auch spannend, den Malprozess der Freundinnen zu betrachten und mitzuverfolgen, wie deren Keramik ebenso immer mehr Gestalt annimmt.
Gelegentlich verläuft der Malprozess aber auch gar nicht wie geplant und neue Ideen oder kleinere „Missgeschicke“ durchkreuzen den Entwurf. Auch bei diesem Besuch entscheide ich mich spontan für einen bunten Tassenhenkel. Allerdings muss ich feststellen, dass dieser nach der Bemalung nicht so meinen Vorstellungen entspricht. Das heißt improvisieren, Meinungen meiner Freundinnen einholen und versuchen, aus der kleinen Panne noch das Beste zu machen. Ausgestattet mit neuen Farben und Hilfsmitteln gelingt es mir auch und ich vollende die Gestaltung meiner Tasse.
Am Ende muss nur noch bezahlt werden. Dabei ist es sehr praktisch, dass sich der am Regal ausgezeichnete Preis des Rohlings als Gesamtpreis versteht und man daher von Anfang an festlegen kann, was man bezahlen möchte. Die Keramik wird dann nur noch zum Brennen und Glasieren dagelassen und etwa zwei Wochen später ist das einzigartige Einzelstück dann abholbereit. Ein faszinierender Moment zu sehen, was aus dem Rohling geworden ist.
Vielfältige Aktivität
Es macht unglaublich viel Spaß, sowohl allein als auch mit Freund*innen oder Familienmitgliedern eine kreative Auszeit vom stressigen Alltag zu nehmen und unvergessliche Erinnerungen zu sammeln. Am schönsten ist, dass man zwei Aktivitäten miteinander verknüpfen kann: gemeinsame Zeit und die Produktion einer neuen Lieblingskeramik.
Dabei lassen sich nicht nur bemalte Keramiken verschenken. Als Last-Minute Geschenkidee macht sich auch die Aktivität als Gutschein perfekt unterm Weihnachtsbaum.
Bist Du neugierig geworden, aber Dir passt Oldenburg als Standort nicht so gut? Kein Problem! Läden zum Bemalen von Rohlingen gibt es in vielen großen und kleinen Städten. In Bremen kannst Du dafür beispielsweise die Keramikwerkstätten „Dünenbrand“ und „Deichmanufaktur“ besuchen.