Weihnachten – das Fest der Liebe, der Familie und der Besinnlichkeit. Was so schön klingt, ist für die Erde allerdings eher ein Anti-Fest. Generelle Verschwendung und Maßlosigkeit erreichen zu dieser Jahreszeit ihren Höhepunkt. Egal ob bei den Geschenken, der Deko, dem Essen oder den Aktivitäten – an Weihnachten erhöht sich der Abfall in Deutschland im Vergleich zum Rest des Jahres um circa 10 Prozent. Zeit, dass wir Weihnachten als Umwelt-Sünde den Kampf ansagen und stattdessen ein „grünes“ Fest feiern. Mit diesen Tipps für ein nachhaltiges Weihnachten macht man der Umwelt wohl das schönste Geschenk.
Öko-Sünde Nr. 1: Das Essen
Zu Weihnachten gehören süße Leckereien, da sind sich alle einig. Aber müssen es wirklich die gekauften Kekse und Co. sein? Nein. Selbstgemachte Plätzchen schmecken sowieso viel besser und gemeinsames Backen bietet gleichzeitig eine schöne Gelegenheit, mit den Lieben ein bisschen Weihnachtszeit zu verbringen.
Wenn es doch etwas Gekauftes sein soll, dann kann man versuchen auf Fairtrade- und Bio-Siegel zu achten. Oft wird der Weihnachtssüßkram auch noch doppelt und dreifach verpackt. Deshalb gilt beim Sweet-Shopping immer die Devise: „Was ich in der Verpackung nicht sehen kann, sollte ich besser auch nicht kaufen“.
Weihnachtszeit grüßt Offenheit: Wer unserer Erde darüber hinaus etwas Gutes tun will, kann ja mal ein vegetarisches Weihnachtsmenü zubereiten. Das ist ein guter Anlass, um diese alternative Ernährung auszuprobieren und so lernt man ganz automatisch neue Rezepte kennen – etwas Abwechslung auf der Festtagstafel schadet doch nie.
Noch ein Tipp fürs nächste Jahr: Probiert doch mal das Weihnachtsfasten aus. Erhöht die Wertschätzungen für die kleinen Dinge und ist nebenbei auch noch umweltfreundlich. Wer sich das große Fasten nicht zutraut, kann ja klein anfangen: Überlegt auf was ihr verzichten könntet und passt die Dauer der Fastenzeit eurer Motivation an. Denkt dran: Auch kleine Schritte sind Schritte in die richtige Richtung! Mal schauen, vielleicht findet ihr nächstes Jahr um diese Zeit einen Artikel zum Selbstversuch-Fasten bei Krosse.
Öko-Sünde Nr. 2: Die Deko
Kaum ein Fest wird mit mehr Deko zelebriert als Weihnachten. Das fängt beim Adventskranz an und hört beim Weihnachtsbaum noch lange nicht auf. Lichterketten, Plastik-Kugeln, -Rentiere und Co. soweit das Auge reicht, abgerundet mit dem künstlichen Baum aus Plastik.
Dabei ist nachhaltige Deko gerade zu Weihnachten so einfach: Schaut euch beim nächsten Weihnachtsspaziergang mal genauer um: Tannenzapfen, knorrige Äste, Eichensamen, Kastanien und Moos findet ihr überall. Mit ein bisschen Farbe und Bastel-Krimskrams werden aus den recycelten Naturprodukten einzigartige Deko-Juwelen – und das für (fast) umsonst. Kreative Inspirationen und Tipps für Öko-Deko findet ihr zahlreich Internet.
Schritt zwei sieht einen Blick in die Vorratskammer vor: Getrocknete Orangenscheiben, Mandarinen, Nüsse und Zimtstangen geben eine traditionelle und nachhaltige Deko ab.
Generell gilt: Was nicht kaputt ist, muss nicht weggeworfen oder ergänzt werden. Guckt lieber, wie ihr euer Deko-Sortiment neu kombinieren könnt.
Ein weiterer Aspekt für diese ganz besondere Weihnachtsstimmung, ist die Beleuchtung. Auch bei einer nachhaltigen Weihnacht darf die natürlich nicht fehlen. Es reicht, auf LED-Lichterketten und ökologisch hergestellte Kerzen umzusteigen. Oftmals riechen die sowieso besser als ihre paraffinhaltigen Alternativen. Ein super Motto: „Kerzenschein hält das Gewissen rein.“ Überall, wo der Brandschutz Kerzen erlaubt, sollten sie als Alternative zu elektrischem Licht eingesetzt werden.
Schließlich gilt es beim Baumkauf den Öko-Check zu machen. Weihnachtsbäume aus Ästen, ausgedienten Büchern und Zeitungen, an die Wand gemalt oder gehängt, die Möglichkeiten sind endlos. Inspiration findet ihr z. B. auf boredpanda.com. Solche nicht-verwelkenden Alternativen lassen sich wiederverwenden und lassen somit auch die Geldbörse jubeln.
Wer trotzdem nicht auf einen Nadelbaum verzichten will, kann auf regionale, öko-zertifizierte Bäume und „Fair-Trees“ oder den Baumverleih setzten. Das Mieten der „lebenden“ Bäume im Blumentopf ergibt natürlich nur Sinn, wenn der Baum zu Hause gut behandelt wird, damit er nach Weihnachten umgepflanzt werden und weiterleben kann. Genauere Infos dazu findet ihr auch auf Krosse.info.
Wer sich gar nicht mehr vom Bäumchen trennen will und einen Garten hat, kann auch gleich einen Baum mit Wurzeln kaufen und ihn nach Weihnachten umpflanzen.
Öko-Sünde Nr. 3: Die Geschenke
Geschenke können gleich doppelte Fallen sein. Zum einen sind viele Produkte herkömmlicher Hersteller weder ökologisch noch fair produziert. Zum anderen werden sie hübsch verpackt und hinterlassen damit Unmengen an Abfall. Daher gilt es auf zwei Dinge zu achten: Erstens in nachhaltigen Shops zu kaufen, wie avocadostore.de, die eine Vorabselektion an Öko-Produkten treffen bzw. selber auf die Nachhaltigkeit der Produkte achten. Zweitens die Verpackungsorgien so minimal wie möglich zu halten. Dafür kann man auf Recycling setzen und alte Zeitungen, Kalender- und Notenblätter, selbstgebastelte Collagen aus Magazin-Bildern oder eigenen Fotos verwenden. Oder die Verpackung selbst zum Geschenk machen. Blechdosen, verzierte Schachteln Küchenhandtücher, Stoffsäckchen, die Auswahl ist groß. Alle Jahre wieder lustig: Mit Verpackungsrecycling für Verwirrung sorgen. Dafür reicht es einfach beim nächsten Kauf die Verpackung aufzubewahren und das neue Geschenk in der alten Verpackung zu verschenken. Schneller hat man ein langes Gesicht nie in Freude umschwenken sehen.
Die Krönung liefern selbstgemachte Geschenke wie Keksmischungen, Gestricktes oder Erlebnisse. Wer würde sich nicht über einen Gutschein für ein Mehr-Gänge-Menü, einen gemeinsamen Ausflug oder eine Massage freuen?
Wer gerne etwas zurückgeben möchte, freut sich über das Geschenk, selbst zu schenken und wünscht sich eine Spende für den Zweck seiner Wahl.
Öko-Sünde Nr. 4: Die Aktivitäten
Auch mit der eigenen Freizeit lässt sich ökologisch haushalten. Sucht z.B. nach Weihnachtsmärkten mit ökologischem und veganem Angebot. Dafür muss man gar nicht weit fahren. In Bremen oder Hamburg gibt es Märkte, die bewusst auf Nachhaltigkeit setzen.
Zu Weihnachten überkommt viele der Wunsch, etwas zurückzugeben. Suppenküchen freuen sich über Unterstützung und Bedürftige über Care-Pakete. Weihnachten im Schuhkarton oder die Organisation care** sind nur zwei der Möglichkeiten, sich zu engagieren. Wer dauerhaft wohltätig sein will, kann z.B. mit dem Handyvertrag von Goood*, 10 Prozent der Grundgebühr spenden. Spenden funktioniert sogar ohne Geld: Zum Beispiel über die Website bonusspende.de, die über 500 Shops vermittelt, die von getätigten Einkäufen einen Teil des Preises spenden.
Ihr seht, es gibt vielfältige Möglichkeiten das Weihnachtsfest nachhaltiger zu gestalten und den eigenen ökologischen Fußabdruck zu verkleinern. In diesem Sinn, Frohe Weihnachten euch allen!
Anleitungen und Anregungen rund um die grüne Weihnacht findet ihr z.B. auf utopia.de
Eleni Maurischat
Bildquelle: Randi Hausken from Bærum, Norway, Its Christmas time… (4213408196), CC BY-SA 2.0