An alle BremerInnen, es gibt einen Verein bei dem Ihr wirklich etwas bewegen könnt. Nah, direkt und vor allem auf Augenhöhe, betreut das Projekt Start with a Friend (SwaF) Geflüchtete in Deutschland. Der neue Bremer Standort sucht noch ein paar Freunde zum mitmachen. Also hin da.
Mir kommt es manchmal so vor als hätte Deutschland seine Geschichte vergessen. Schublade auf und „Achja, zweiter Weltkrieg, Flucht und Vertreibung – da war ja was. Aber eigentlich habe ich gerade keine Zeit mich damit zu beschäftigen.“ Schublade wieder zu.
Das Verständnis dafür Menschen die Hand zu reichen, in Zeiten in denen es um ihr Leben geht, könnte in unserem Land größer sein. Sollte man meinen. Bedenken wir unsere Landesgeschichte, müssten besonders unsere Großeltern und ihre Eltern wissen, was es heißt auf der Flucht zu sein. In ständiger Furcht vor Krieg, Ausbeutung und Willkürherrschaft.
Zum Glück gibt es auch viele Menschen, die sich kümmern.
SwaF scheint von solchen Leuten gegründet worden zu sein – ich möchte euch diese Organisation näher vorstellen. Dazu treffe ich mich mit Anna, die selbst im Verein aktiv ist. Sie erzählt mir dass SwaF ein gemeinnütziger Verein ist, der sich 2014 durch eine Gruppe Ehrenamtliche, in Berlin gegründet hat. Sie bringen Locals (Menschen die in Deutschland leben) und Geflüchtete in Tandempartnerchaften zusammen. Der Name sagt bereits viel über das Ziel ihrer Arbeit aus:
Auf Fremden können Freunde werden. Frei nach dem Motto „Alles kann, nichts muss“.
Mittlerweile hat sich die Truppe mit Bundesweit 17 Standorten fest etabliert. Gefördert wird SwaF übrigens von dem Bundesministerium für Familie, Frauen und Jugend und dessen Programm: Menschen stärken Menschen.
Das ist es auch, was SwaF meiner Meinung nach tut. Die hauptamtlichen Mitarbeiter/innen in Deutschland, als auch die dutzenden Ehrenamtlichen versuchen, die in einem fremden Land angekommenen Menschen, aufzubauen. Es wird einander kennengelernt und auch voneinander gelernt. Ein Geben und Nehmen. Der/Die Geflüchtete ist bei SwaF nicht nur eine Nummer auf einem Asylantrag. Er oder Sie ist eine Person die ernst genommen wird und in den Tandempartnern häufig eine/n Freund/in findet. Es geht bei SwaF also um mehr als eine reine Starthilfe in Deutschland. Vielmehr versucht der Verein den Mitgliedern ein Umfeld zu bieten, indem sie sich wohlfühlen.
Durch gemeinsame Aktionen, an denen die Tandempartner/innen zusammen teilnehmen können schafft Swaf einen Raum in dem sich beide auf Augenhöhe begegnen.
„Die schönsten Momente liegen in den kleinen alltäglichen Situationen bei meiner Arbeit. Wenn ich merke meine Matches passen zusammen und da entwickelt sich wirklich eine Freundschaft“.
-Anna von SwaF-
Was kann ich alles bei SwaF tun?
Du kannst Vermittler Eventler oder natürlich gerne auch Tandempartner/in werden. Vermittler treffen Locals und Geflüchtete – sie lernen beide kennen und generieren „Matches“. Das heißt: Sie versuchen Leute zusammen zu bringen, die womöglich dieselben Interessen oder Lebensabschnitte teilen. Eventler helfen die verschiedene Veranstaltungen für die Tandems vor Ort auf die Beine zu stellen.
Wo kann ich mich melden?
Locals und Geflüchtete können sich per Email bei Start with a Friend melden.
Yasmina
Bildquelle: KROSSE