Seit dem 11. Mai läuft der neueste Film von Guy Ritchie – King Arthur: Legend of the Sword – in den deutschen Kinos. Unsere Redakteure haben sich den Film für euch angeguckt:
Mittelalter-Fantasy auf die Fresse!
Wer bei diesem Film eine angestaubte Version des allseits bekannten Mythos von König Arthus und dem verzauberten Schwert Excalibur erwartet, wird eines Besseren belehrt. Denn mit einem Blick auf den Regisseur wird Filmfans schnell klar, dass wir die für Guy Ritchie bekannte, clevere und flinke Erzählweise erwarten können, die nur so vor coolen Sprüchen strotzt. Auch die für ihn typischen Kameraeinstellungen lassen nicht auf sich warten.
Um das Urteil vorweg zu nehmen, es stimmt. Mit seinem neuen Fantasy-Epos ist ihm wieder einmal ein charakterstarker Film gelungen, der die Geschichte rund um König Arthus so aufregend wie nie zuvor erzählt. Ohne viele Worte geht es Schlag auf Schlag, dies wird direkt am Anfang schon sehr deutlich, wenn man das Heranwachsen des jungen Arthurs zum muskulösen und gut aussehenden jungen Mann, gespielt von Charlie Hunnam, verfolgt. Die Ereignisse spielen sich so schnell und pointiert ab, dass wir als Zuschauer immer weiter in den Kinosessel rutschen, als würde man sich in einem beschleunigenden Auto befinden. Diese adrenalingeladene Achterbahnfahrt bürgt natürlich auch seine Probleme, so bleibt beispielweise eher wenig Platz für emotionale Momente oder Charakterentwicklung, ausgenommen natürlich der Selbstfindungsprozess des Protagonisten selbst. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn letzten Endes geht es hauptsächlich um die Action, und die macht echt Bock.
Endlich – 3D in Gut
Ich persönlich bin kein großer Fan von 3D-Filmen. Wenn es geht, vermeide ich die 3D Option. Die Effekte lassen meistens zu wünschen übrig, während das Tragen der 3D-Brille mir im Laufe des Films immer mehr auf die Nerven geht. Aber zu meiner Überraschung hat es sich echt gelohnt, King Arthur in 3D zu sehen. Dabei erwartet man vielleicht eher großartige 3D-Effekte in Weltraumschlachten, doch die Kämpfe, die euch in diesem Epos bevorstehen, haben es echt in sich. Ob nun Speere und Pfeile fliegen oder sich die magischen Kräfte des Excaliburs entfalten, ich bin immer wieder leicht aufgeschreckt, so gut wurden die Effekte teilweise eingefädelt. Aber auch kleine Dinge wie fliegende Asche oder die bedrückende Stimmung der Darklands schaffen es, die Atmosphäre des Films zu unterstreichen. Packt die Brillen aus und genießt die Show! Darüber hinaus überzeugt auch die Musik in diesem Film. Sie schafft eine ganz eigene Dynamik, die den Zuschauer noch mal mehr an das Geschehen auf der Leinwand fesselt und für ordentlich Gänsehaut sorgt.
Persönliches Fazit
Der Kinobesuch in Guy Ritchies letztem Film „Codename U.N.C.L.E“ hatte mich leicht enttäuscht und die Sorge geweckt, dass der Zug der guten Filme mit ihm abgefahren sein könnte. Aber genau deswegen hat es sein neustes Filmfeuerwerk geschafft, meine Erwartungen zu übertreffen. Über die eigentliche Geschichte des Films müssen wir gar nicht groß reden, man will einfach nur den Protagonisten auf seiner Reise begleiten, auch wenn wieder einmal die typische Geschichte des bösen Onkels erzählt wird. Im Laufe der Handlung wird die Anzahl der Mitstreiter zwar immer größer, aber ein Einblick in die Motive und Geschichte der einzelnen Charaktere bleiben einem verborgen. Dadurch verliert der Film zwar etwas an Tiefe, nichtsdestotrotz bleibt so mehr Raum für die Hauptperson dieser Geschichte.
Charlie Hunnam, der exzellent für die Rolle König Arthur besetzt wurde, erinnert an einen jungen Brad Pit und überzeugt in der Rolle des furchtlosen und mit allem Wasser gewaschenen Ganoven. Auch wenn die Geschichte letztendlich nicht viel mit der eigentlichen Sage des König Arthus zu tun hat, wurde eine Welt kreiert, die voller Geheimnisse und Magie steckt. Aufgrund der Geschindigkeit des Films kommt man gar dazu, Alles zu hinterfragen, dabei geschehen durchaus Dinge, die ungeklärt bleiben. Diese kleinen „Plotholes“, die einfach geschehen, nun, weil sie halt einfach geschehen – Magie und so -, sind zu verkraften. Denn König Arthus: Die Legende vom Schwert ist `Eins A Popcorn Kino` und macht einfach Lust auf mehr! Eindeutige Besuchs-Empfehlung unsererseits!
Wem dieser Film gefallen hat, den freut vielleicht die Nachricht, dass Warner Bros. bereits jetzt über eine eventuelle Fortsetzung nachdenkt.
Trailer:
Text: Daniel Seibert und Celina Biebricher