Gibt es ein perfektes Leben? Sollte nicht jeder für sich entscheiden, wann sein Leben perfekt ist? Und wann gleichen Gefühle einem Märchen? Mit all diesen Fragen hat sich unsere “Liebes-Redakteurin” heute einmal beschäftigt. Seid gespannt!
Märchen. Gibt es ewas Schöneres als Märchen? Als kleines Mädchen wurden mir öfter solche vorgelesen. Geschichten, in denen bürgerliche junge Frauen am Ende ihren Traumprinzen heiraten. In denen Aschenputtel der gläserne Schuh hinterhergetragen wird, in denen Schneewittchen wachgeküsst wird. Tja, viele kleine Mädchen träumen wohl davon, dass ihr Leben einmal so verläuft wie ein Märchen. Viel zu oft müssen sie später feststellen, dass das Leben oftmals das komplette Gegenteil ist. Dass man hart arbeiten muss, um sich die gläsernen Schuhe leisten zu können und sich verzweifelt auf Dating-Portalen rumtreibt, um begehrt zu werden. Eine sehr gute Freundin von mir sagt immer: „Ach Luka, das Leben ist eben kein „Ponykonzert“!“ Wahrscheinlich hat sie Recht, aber auch wenn das Leben nicht wie im Märchen verläuft, so gibt es Gefühle, die einem Märchen gleichen, auch wenn sie von außen betrachtet nicht perfekt scheinen.
Die Suche nach etwas Echtem
Perfektion ist etwas, wonach die heutige Gesellschaft immer mehr versucht zu streben. Im Job, im Haushalt, in der Liebe – wir neigen dazu, nach Besserem zu verlangen und vergessen manchmal, dass das was wir haben vielleicht bereits perfekt ist. Eine dicke Gehaltserhöhung, ein glänzender Fußboden und ein Mann, der Patrick Dempsey gleicht. Doch was ist, wenn wir nicht mit Business-Kostüm und dickem Mercedes vorfahren, wenn unsere Wohnungen nicht einem IKEA-Katalog entsprechen und wir mit keinem Mann mit vollem Haar und Six-Pack zusammen sind? Was ist dann? Genau, dann entsprechen wir nicht dem Idealbild, das uns in der Gesellschaft oft vorgelebt wird. Das einzige, was ich dazu sagen kann, ist: Na und? Wen kümmert es, ob wir den perfekten Partner, den perfekten Job oder die perfekte Wohnung haben? Viel wichtiger ist doch die Frage, ob wir uns wohl fühlen. Denn was nützt uns ein perfekter Mann, wenn das Gefühl nicht echt ist. Wenn zwar alle großen Neid hegen, man selber jedoch gar nicht glücklich ist. Lohnt es sich dann nicht, nach etwas Echterem zu suchen?
Mut als Schlüssel zum Glück
Jedes Märchen beginnt mit folgenden Zeilen: Es war einmal. Es war einmal ein Mädchen, auf der Suche nach Liebe. Nach einiger Zeit stellte sie fest, dass es manchmal etwas Mut braucht, um das Streben nach Perfektion aufzugeben und etwas Echtes zu finden. Also entschied sie sich gegen den „Patrick-Dempsey-Mann“ und für eine Frau. Eine Beziehung, die von außen bestimmt nicht perfekt scheint, die von innen betrachtet jedoch echt ist. Denn in Märchen muss der Held meistens Mut beweisen, um festzustellen, dass es sich lohnt, mutig zu leben, um glücklich zu sein. Am Ende stellen wir nämlich fest, dass unser Leben doch perfekt ist. Denn die Gefühle, die wir hegen, sind perfekt! Sie sind perfekt für uns und das ist das was zählt!
“Ich will mich nicht schämen für ein bisschen Glück”
Wenn man also einmal Glück gefunden hat, dann war das Leben quasi doch wie im Märchen, auch wenn es keine gläsernen Schuhe oder einen Traumprinzen, sondern eine Traumprinzessin beinhaltete. In diesem Sinne zitiere ich aus Clueso’s neuem Song „Neuanfang“, indem er sagt, dass er sich nicht „schämen möchte für ein bisschen Glück“- und damit spricht er mir aus der Seele.
Luka Koppe
Bild: krosse