Seit 53 Jahren werden in Bremen nun schon die SIXDAYS veranstaltet. Das Radsport-Ereignis gehört mittlerweile zu einer Bremer Tradition. Es dient als Treffpunkt für Sportbegeisterte, Familien und feierwütige Partyeulen. Nur versteht auch jeder, was die Sportler genau tun?
Es gibt viel zu sehen und zu verstehen. Was genau, erzählt euch unser Redakteur, der für euch live vor Ort war.
SIXDAYS Know-How:
Jeder der sich einmal eine Radsportveranstaltung anschauen möchte, kann Karten für die SIXDAYS kaufen, wenn er dafür etwas in die Tasche greift.
Das Sechs-Tage-Rennen ist viel mehr als nur ein stumpfes, wirres und chaotisches „Im-Kreis-Fahren“. Trotzdem sind die Grundlagen und Regeln auch für Amateure und Leute, die einfach mal reinschnuppern wollen, leicht zu verstehen. Es treten 24 Internationale Profifahrer an, sowie U19/U23 Junioren, Paracycler und einige mehr.
Unterteilt werden die Rennen in verschiedene Disziplin, in denen natürlich Rad gefahren wird, aber jeweils zu unterschiedlichen Bedingungen.
Die sogenannte „Große Jagt“ ist täglich die eigentliche Hauptveranstaltung, bei der es entscheidend ist, Rundengewinne zu erzielen. Am letzten Tag haben die Fahrer sogar 60 Minuten zum Fahren. Hierbei wechseln sich die Zweier-Teams im Angriff durch den „Schleudergriff“ ab, indem ein Teampartner in der Kurve nach vorne geschleudert wird, um eine mögliche Führung zu übernehmen.
Die „kleine Jagt“ ist da schon etwas kürzer. Das Prinzip ist in etwa dasselbe, nur dass es hier keine zeitlichen Vorgaben gibt. Einzige Bedingung ist, dass die Fahrer 100 Runden fahren müssen.
Bei der Disziplin „500 Meter Zeitfahren“ fahren die Teams gemeinsam auf Zeit. Die Distanz beträgt, wie der Name schon sagt, 500Metern. Im Endeffekt ähnelt das Ganze einer Art Gruppensprint.
Der eigentliche Sprint ist das „Keirin“. Es treten sechs Sprinter gleichzeitig gegeneinander an. Hierbei erreichen sie Spitzengeschwindigkeiten bis zu 50km/h. Gewinner ist, wer am schnellsten die Ziellinie überquert.
Zusätzlich kommen noch weitere Disziplinen, wie beispielweise der „LAOLA-Sprint“ hinzu. Hier heizen die Fahrer dem Publikum ein und in den letzten 20 Runden wird um den Sieg gesprintet. Des Weiteren gibt es noch Einzel- und Mannschaftsausscheidungen. Bei der Einzelausscheidung muss jeweils der langsamste Fahrer nach 2 Runden die Bahn verlassen und bei der Mannschaftsausscheidung, die langsamste Mannschaft nach jeweils 5 Runden.
Wer hat denn nun gewonnen?
Hat man nach einem langen Tag, viel Ablenkung durch aufheizende Schlagermusik, viel oder wenig Alkohol und hübsche Cheerleader noch nicht den Faden verloren, kommt es zu einer Punktevergabe und einem Tagessieg.
Die Punktevergabe oder ein Sieg ist leider nur beim Sprint leicht zu verstehen. Der erste Fahrer im Ziel ist hier jeweils der Sieger.
Die anderen Disziplinen sind da schon etwas komplizierter. Wichtig ist nur: Die Null muss vorne stehen!
Einfach erklärt ist es wichtig, Rundengewinne zu erzielen, sodass Bonusrunden gefahren werden können, die pro 100 gesammelten Punkte verteilt werden. Es werden beispielsweise in den Sprints 5, 3, 2 und 1 Punkte vergeben und in den Aussscheidungsfahrten 20, 12, 10, 8, 6, 4 Punkte.
Lohnt es sich?
Die SIXDAYS BREMEN sind ein spannendes Ereignis, das viel Unterhaltung bietet, man immer mit der Menge mitfiebern kann und es viel über Bahnradsport zu lernen gibt. Dennoch sollte jeder, der nicht nur wegen der Musik und dem Party-Feeling die Veranstaltung besucht, ein bisschen Vorwissen mitbringen, wenn man ein Rennen wirklich aktiv mitverfolgen und auch verstehen möchte.
Die Renntage sind an den Wochenenden teurer als an Werktagen, bieten aber für Laien sportlich keine wesentlichen Unterschiede. Daher lohnt sich ein Besuch unter der Woche eher als am Wochenende. Wer allerdings auf Ballermann-Stimmung mit Stars wie Mickie Krause und Co. nicht verzichten möchte, der sollte einen Besuch am Samstag oder Sonntag wagen.
Falls ihr mehr über die SIX DAYS BREMEN erfahren möchtet und immer auf dem neusten Stand sein wollt, dann schaut einfach kurz auf der Website vorbei:
SIXDAYS BREMEN
von Adam Winiarski
Bildquelle: Adam Winiarski