Die wohl königlichste Band Schwedens machte am Freitag, den 10.03.2017, mal wieder Halt in Bremen. Royal Republic beenden bei uns ihre „The Weekend Man Tour 2017“ und beweisen erneut, dass sie den Saal binnen Sekunden zum Schwitzen bringen können. Wie das 90-minütige Konzert in der Aladin Music Hall gewesen ist, erzählt euch unser Redakteur.
Gleich zwei Support Bands?
Die vier Jungs aus Malmö haben scheinbar Großes vor, da sie uns mit gleich zwei Support Bands auf ihren Auftritt vorbereiten. Die beiden Acts hätten unterschiedlicher nicht sein können, schaffen es aber, die Menge auf den Abend einzustimmen.
Die britische Alternative Rockband „ The Wholls“ macht den Anfang und liefert dabei eine saubere Show ab. Nackte Oberkörper und harte Backbeats, gekoppelt mit verzerrten Gitarren, ziehen sich durch ihre halbstündige Show. Doch die scheinbar harten Jungs zeigen auch eine weiche Seite, da sie auch Rockballaden spielen und insgesamt ein durchaus abwechslungsreiches Programm haben.
Kurze Zeit später wird fast das gesamte Bühnenequipment abgebaut, auf der Bühne steht nur noch ein Mann mit seiner Gitarre. Der niederländische Akustikmusiker Tim Vantol ist auf den ersten Blick das genaue Gegenteil von dem, was man sich als Support eines Rock Konzertes vorstellt. Glücklicherweise trügt der Schein. Vantol begeistert nach nur einigen wenigen Sekunden mit schnellen Chords, aber besonders mit starken Texten, die Themen behandeln, mit denen wir uns ständig auseinandersetzen müssen.
The Royal
Nach schnellen Umbauarbeiten und einer gefühlt viel zu langen Pause ist es dann endlich soweit. Die Band betritt mit einem königlichen Intro die Bühne; Die ersten Fans sind bereits heiser. Doch Vorsicht ist ständig geboten. Bei einem Konzert wie diesem herrscht beinahe durchgehend Lebensgefahr (im wahrsten Sinne). Royal Republic sind eine Rockband durch und durch, das bringen sie hervorragend rüber, aber genauso gefährlich ist es auch. Schnelle Drumfills und Gitarrenriffs sorgen gerne mal für das Konzertphänomen „Pogen“ und die spontane Bildung von „Moshpits“. Aggressives „tanzen“ kann Menschen schließlich schnell verletzen – besonders auf engem Raum, wo die Luft ohnehin schon dünn genug ist und so mancher Fan leider ohnmächtig wird, sodass für ihn der Abend gelaufen ist. Unerfahrene oder zierliche Menschen sollten sich dabei möglichst nicht in der Mitte des Saals befinden, auch wenn die Sicht dort scheinbar am besten ist. Links oder rechts der Bühne bekommt ihr sicher auch ein Küsschen zugeworfen.
Royal Republic haben eine sehr abwechslungsreiche Setlist mitgebracht, welche die besten Songs aus allen aus allen drei Alben „Full Steam Spacemachine“, „Baby“ und auch „Addictive“ beinhaltet. Das neue Album „Weekend Man“ kommt gut an und begeistert auf Anhieb die Fans. So gut wie sie Musik machen, nehmen sie sich auch, oder sogar besser, selbst auf die Schippe. Es werden Anekdoten aus vergangen Jahren erzählt, welche die Band zu dem machen, was sie jetzt sind, und ab und an huscht auch mal ein Batman über die Bühne. Außerdem sind sie wohlmöglich die einzige Band, die ebenfalls eine sich selbst covernde Tributeband ist. Einen kleinen Auftritt hat die Band mit ihrem Kurzprojekt Royal Republic and the Nosebreakers: Die Nasenbrecher covern die eigenen Hits im Akustikstil und belustigen die Fans, erweitern so aber auch ihre Musikauswahl.
Hingehen oder reicht die Platte?
Royal Republic unterhielten das Publikum auf verschiedene Arten und Weisen. Es wurden ständig Faxen gemacht und nach der Interaktion mit dem Publikum wurde ständig gesucht. Die Songs klingen ähnlich wie auf den CDs, einige sind leicht verändert oder verlängert, wirken aber trotzdem nicht lieblos heruntergespielt – eher im Gegenteil. Die vier Jungs genossen die Bühnenpräsenz und schafften es, dass Musikliebhaber und eingefleischte Fans auf ihre Kosten kommen. Habt ihr also Lust euch die Kehle aus dem Hals zu schreien, ein geplatztes Trommelfell zu haben (nur ein Scherz) und totgeschwitzt nach dem Konzert den Weg nach Hause einzuschlagen, dann solltet ihr Royal Republic auf keinen Fall verpassen.
Wer mehr zu den Künstlern erfahren will, kann sich hier durchklicken:
Royal Republic- Merch, Mukke und weitere Tourdates
The Wholls- Dieses Jahr auf Tour- auch ein Stop in Bremen dieses Jahr zum Album- Release
Tim Vantol- ebenfalls Album-Release und Tourdates- auch in Bremen mit ganzer Band
Von Adam Winiarski