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Krossdenker der Woche: Deutschland im Dschungelfieber

23. Januar 2014

Seit knapp einer Woche befindet sich die deutsche Medienwelt mal wieder im absoluten Ausnahmezustand. Auch in diesem Jahr haben sich elf sogenannte Prominente auf den gefährlichen Weg in den australischen Dschungel gemacht, um sich dort zwei Wochen lang bis auf die Knochen zu blamieren.

Ich muss ehrlich zugeben, dass mich die Auswahl der Kandidaten (ich benutze an dieser Stelle bewusst das Wort Kandidaten, nicht Prominente) nicht allzu sehr begeistert hat. Selbst als rigoroser Trash-TV Liebhaber kamen mir einige Namen und Gesichter doch eher spanisch vor. Die meisten der Kandidaten sind meiner Meinung nach nicht groß erwähnenswert, doch RTL hat natürlich stets ein Ass im Ärmel. Das ist zunächst einmal der von allen geliebte Michael Wendler. Ein Künstler, der aus der modernen Musikindustrie gar nicht mehr wegzudenken ist. Als wären meine Gebete erhört worden, hat er bereits nach vier Tagen das Handtuch geworfen. Deutschland ist entsetzt und aufgrund einer Publikation einer recht bekannten Boulevardzeitung wurden bereits diverse Verschwörungstheorien bezüglich des Wendler-Ausstiegs aufgestellt. Alles abgesprochen? Ist Wendler bereits auf dem Weg nach Iserlohn, um dort in einer urigen Diskothek vorzusingen? Vielleicht löst er auch Kay One in der DSDS-Jury ab und sorgt dort für noch mehr nicht vorhandenen Sexappeal.

 Während Wendler mit Taten polarisiert, so polarisiert Larissa Marolt eher mit der Fähigkeit ununterbrochen vollkommenen Schwachsinn zu reden. Unerklärbare Gefühlsausbrüche, unvorhersehbare Streits und die ausgeprägte Sucht nach Zigaretten. Während die meisten Kandidaten bereits kurz vor dem Exitus stehen, so blüht der durchschnittliche Trash-TV Konsument erst so richtig auf. Mit großer Sicherheit ist dies der Grund, warum jeden Abend Millionen von Menschen einschalten und sich ein wenig am Leid anderer ergötzen. An der australischen Kultur ist wohl eher keiner wirklich interessiert, da die meisten dort sowieso schon ein Jahr „Work & Travel“ gemacht haben.

Insgesamt stelle ich fest, dass mich die diesjährige Staffel von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus“ bisher äußerst positiv überrascht hat. Die Besetzung ist zwar nicht die beste, trotzdem scheinen die Scripts außergewöhnlich realitätsfern geschrieben zu sein. Qualität erhält die Sendung erst mit dem Moderatorenpärchen Zietlow und Hartwich, die jeden Abend ein erstklassiges Gag-Feuerwerk abbrennen.

Vielleicht klingt es jetzt so, als wäre ich der totale Feind solcher Fernsehformate. Die Realität sieht allerdings anders aus: Wenn es ein tägliches Highlight gibt, dann ist es das Dschungelcamp am Abend. Klingt etwas traurig, aber mit den Jahren weiß man es einfach besser: Keiner guckt es, aber alle wissen Bescheid.

Jean-Luc Pignon

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